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Barther Boddenblick
Ausgabe 10/2023
Nichtamtlicher Teil
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Zum vierten Mal Fallschirmjägertraining auf dem Ostseeflughafen Stralsund-Barth

Ein Fallschirmjägertrupp gleitet bei idealem Wetter in das Zielgebiet auf dem Flughafengelände.

Fallschirmjägertrupp mit zusätzlicher Ausrüstung vor dem Einstieg in den A400M.

Brigadegeneral Andreas Steinhaus stellt der angetretenen Truppe den Barther Bürgermeister Friedrich-Carl Hellwig vor.

Die Sicherheit geht vor, deshalb wird jeder Fallschirmjäger vor dem Start gründlich kontrolliert.

Ein Trupp wartet auf das Absetzflugzeug M28 Skytruck. Dieses öffnet die Heckklappe nur für einen kurzen Moment, um sofort wieder zur Startbahn zu rollen.

Diese Fallschirmjäger sprangen mit zusätzlicher Ausrüstung über Saal ab und legten in „Truppfahrt“ 14 Kilometer bis zum Flughafen zurück. In ca. 500 Metern Höhe lösten sie die Ausrüstungsrucksäcke und ließen sie an 5 Meter langen Leinen ab.

Barth. Während der letzten beiden Augustwochen trainierten Soldaten des Fallschirmjägerregiments 31 aus Seedorf/Niedersachsen in Barth das Springen aus großen Höhen. Im vierten Jahr in Folge war der Ostseeflughafen Stralsund-Barth Gastgeber für diese Trainingswochen, an denen insgesamt 85 Springer teilnahmen. Unter ihnen als Gäste auch Soldaten aus Österreich sowie Bundespolizisten.

Gesprungen wurde aus Höhen von 2500 bis 3600 Metern im freien Fall. Dabei öffnen die Springer ihre Gleitschirme nach einer gewissen Zeit des freien Falls selbst, statt sich einer Automatik zu bedienen.

Weil es bei echten Einsätzen erforderlich werden könnte, nicht für das Springen ausgebildete Spezialisten in das Zielgebiet mitzuführen, übten auch einige Tandemmaster mit sprungunerfahrenen Soldaten Tandemsprünge.

Erstmals waren die Fallschirmjäger in Mannschaftszelten auf dem Vereinsgelände des Barther Fallschirmclubs „Skydive Ostsee“ e.V. untergebracht, um nicht täglich zwischen Flughafen und der Bad Sülzer Recknitztalkaserne pendeln zu müssen.

Versorgt wurden sie dennoch durch Köche der Stabs- und Versorgungsstaffel der FlaRak-Gruppe 24 Bad Sülze, die auf dem Clubgelände eine moderne Feldküche aufgebaut hatten.

Die Barther Fallschirmsportler unterstützen die Seedorfer Soldaten auch, indem sie ihnen für die theoretischen Unterweisungen und das Packen der Gleitschirme ihre Vereinsbasis überließen.

Gesprungen wurde - je nach Verfügbarkeit der Maschinen - über die Heckklappen zweier kleinerer Transportflugzeuge vom Typ M28 Skytruck sowie aus einem Airbus A400M.

Höhepunkte der Ausbildung waren Massenabsprünge in größerer Entfernung mit anschließenden „Truppfahrten“, dem gemeinsamen Gleiten, zum Flughafen. Einer dieser Absprünge erfolgte beispielsweise bei Westwind in 14 Kilometern Entfernung über Saal. Neben ihren Sturmgewehren führten die Soldaten dabei in 30 bis 60 Kg schweren Rucksäcken zusätzliche Ausrüstung mit. Kurz vor dem Aufsetzen im Zielgebiet ließen sie die Rucksäcke an bis zu fünf Meter langen Leinen ab.

Stabsfeldwebel Daniel Kukat-Brinckmann, der für die anspruchsvolle Ausbildung verantwortliche Freifalltrainer, zog zum Ende der Ausbildung eine positive Bilanz - das selbst gesteckte Ziel sei erreicht worden. Er ließ keinen Zweifel daran, Ende August 2024 mit der Truppe nach Barth zurückkehren zu wollen.

Besonders freute er sich, dass Brigadegeneral Andreas Steinhaus aus Saarlouis, der Kommandeur der Luftlandebrigade 1, der auch das Seedorfer Fallschirmjägerregiment untergeordnet ist, sich anerkennend über die Barther Freifallwoche äußerte.

Der Kommandeur hatte während der gesamten ersten Woche als Teil der Truppe am Training teilgenommen und war für Außenstehende kaum als General zu erkennen gewesen.

Während des Halbzeitabends stellte er der Truppe den Barther Bürgermeister Friedrich-Carl Hellwig vor. Beide sprachen anschließend über eventuelle Möglichkeiten der Zusammenarbeit der Luftlandebrigade 1 mit Barth und dem Flughafen.

Volker Stephan