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Barther Boddenblick
Ausgabe 11/2025
Nichtamtlicher Teil
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Hilfe!

Am 31. Oktober war es wieder soweit. Da zogen sie auch durch unsere Straßen in Barth, düstere Gestalten, Sensenmänner und Untote, Hexen und Werwölfe, in der Dunkelheit darauf bedacht, sich einen Spaß zu machen und anderen einen Schrecken einzujagen… Hiiiilfe!

Halloween, so heißt der ursprünglich aus Irland stammende, in die USA exportierte und nun zu uns gekommene Brauch, wird immer am 31.10. des Jahres begangen, dem Abend vor Allerheiligen am 01.11., dem „All Hallows Eve“ auf Englisch, um zu Beginn der dunklen Jahreszeit die bösen Geister zu vertreiben.

Halloween, die Mischung aus Laternenumzug und Karneval, macht mächtig Spaß. Sagen die einen. Außerdem lieben die Kinder es, mit dem Ruf „Süßes oder Saures“ an Haustüren zu klopfen und die Menschen zu gruseln und um Süßigkeiten zu bitten. Hilfe!

Brauchen wir nicht! Halloween, das hat hier keine Tradition. Das gab es früher doch auch nicht. Und der ganze Aufwand dafür – das finde ich übertrieben. So hört man es von anderen.

Das mag wohl stimmen, denke ich für mich. Aber Czernitzki und Szatkowiak gab es hier früher auch nicht und sind heute ganz normale Namen. Und übertreiben kann man auch bei der Weihnachtsbeleuchtung am Balkon.

54 Tage nur liegen zwischen den leuchtenden orangen Kürbissen zu Halloween und dem Angehen der Lichter am Weihnachtsbaum. Halloween und Weihnachten, das weiß ich auch, sind zwei Feste, die unterschiedlicher nicht sein können.

Zu Halloween kommen Besucher an die Türen der Menschen und wir hören wie, die die Türe öffnen, vor Schreck „Hilfe!“ rufen.

Zu Weihnachten wird es auch in Barth wieder Menschen geben, bei denen kein einziger Besucher an die Türe kommen wird. Und wir werden hinter den geschlossenen Türen ihre Rufe wieder nicht hören: Hilfe!

An Halloween haben wir noch 54 Tage Zeit, uns etwas zu überlegen.

Volker Reintjes