Barth/Zingst. Ein goldener Oktobertag, blauer Himmel und der Duft von frischem Stroh – besser hätte das Wetter nicht mitspielen können, als sich am Montag, den 20. Oktober 2025, zwölf Jugendliche aus Barth gemeinsam mit der Jugendsozialarbeit des SOS-Familienzentrums auf den Weg zum Natur- und Imkerhof Zingst machten. Der Hof, als Bestandteil des Netzwerkes Lernort Bauernhof Mecklenburg-Vorpommern, bietet mit seiner tiergestützten Arbeit individuelle Angebote zur Umweltbildung, Naturerlebnisse, sowie Angebote zur Stärkung von Kindern, Jugendlichen und Familien.
Unter dem Motto „Demokratie tierisch gut begreifen“ erlebten die Jugendlichen einen Tag voller Natur, Begegnung und Beteiligung.
Im Mittelpunkt stand die Frage, was Mitbestimmung, Verantwortung und Gemeinschaft ganz praktisch bedeuten – nicht im Klassenzimmer, sondern mitten in der Natur. Nach einem gemeinsamen Willkommensbrunch startete das „Grüne Klassenzimmer“ bei den Bienen, wo die Jugendlichen spielerisch erkundeten, wie das Zusammenleben im Bienenstaat mit demokratischen Prinzipien vergleichbar ist.
Ein Höhepunkt des Tages war die Ziegenwanderung unter dem Motto „Mitgestalten oder mitlaufen?“. Dabei ging es nicht nur um Spaß und Bewegung, sondern auch um Beobachtung, Rücksichtnahme und Teamgeist. Das Verhalten der Tiere bot spannende Anknüpfungspunkte, um über eigene Haltungen und Formen des Zusammenlebens zu sprechen.
Am Nachmittag wurde geschnitzt, gelacht und gestaltet: Beim Kürbisschnitzen entstanden kreative Kunstwerke, die zugleich den Raum für Austausch über Verantwortung, Mitgefühl und Vielfalt öffneten.
Der Abend klang am Lagerfeuer aus – mit Marshmallows, Musik und einer Gesprächsrunde unter dem Titel „Meine Meinung – meine Wahl“. In offener Atmosphäre sprachen die Jugendlichen über Medien, Meinungsbildung und darüber, wie wichtig es ist, sich einzubringen und Haltung zu zeigen.
Die Begeisterung war groß: Am Ende des Tages fragten viele, wann es so einen Ausflug wieder geben würde.
„Solche Tage zeigen, wie lebendig Demokratie sein kann, wenn junge Menschen sie mit allen Sinnen erleben – mit Herz, Kopf und Hand“, sagt Antje Borchert von der Jugendsozialarbeit Barth.
Ein herzlicher Dank gilt der Stadt Barth, die den Tagesausflug finanziell unterstützt hat und damit ein Stück gelebte Demokratie im Alltag der Jugendlichen ermöglicht hat.