Gerd Garber zum 80.Geburtstag in der Vineta Sportarena
Der gebürtige Hamburger, einstiger Barther Schulleiter, Sportfunktionär, Gründungsvater des Barther Heimatverein`s e.V. und des Barther Schulverein`s „Die Klette“ e.V. Gerd wäre in diesem Jahr am 07. März 89 Jahre alt geworden.
In Barth angekommen trat er auch sofort in den SV Motor Barth ein, wo er zunächst Fußball spielte, dann aber zum Handball wechselte und seinen Trainerschein machte. Der Handballsport war für den Barther ein großer Teil seines Lebens. Als Handballtrainer und Leiter der Abteilung Handball war Gerd sehr engagiert und außerdem über die Stadtgrenzen hinaus bis 2010 im Nordostdeutschen Handballverband und bis 2012 als Vorsitzender des Verbandsschiedsgerichts im Handballverband Mecklenburg-Vorpommern tätig.
Es würde Gerd nicht gerecht werden, würde man ihn allein auf den Sport reduzieren. Seine Verdienste in der Stadt Barth liegen weit höher und waren vielfältiger.
15 Jahre lang, ab März 1991, mit einer kleinen Unterbrechung zwischendrin, war Gerd der Vorsitzende des Barther Heimatvereins tätig. Zusammen mit weiteren langjährigen Mitstreitern stellte er die Heimatpflege in seiner Wahlheimat Barth nach der Wende breit auf. Sein größtes Anliegen war dabei der Erhalt des Barther Kinderfestes nach der Wende. Bis 1990 waren die Schulen für die Organisation und Durchführung des Festes zuständig. Mit dem Beitritt der DDR zur BRD konnten die Lehrkräfte der Schulen aus arbeitsrechtlichen- und versicherungstechnischen Gründen die Verantwortung für das Traditionsfest nicht mehr übernehmen. Und so setzte Gerd alles daran, dass am 21. März 1991 der Barther Heimatverein e.V. gegründet wurde, um das Barther Kinderfest zu retten und es im Sinne der Barther weiterzuführen. Die undenkbare Alternative wäre gewesen, dass Kinderfest mit seiner über einhundertjährige Tradition einzustampfen. Das war für Gerd keine Option und so wurde er auch zum ersten Vorsitzenden des Vereines gewählt. Im Jahr 2007 übergab er dann den Staffelstab an Mario Galepp.
Kinder und Jugendliche standen durch seine Tätigkeit als Lehrer und späterer Direktor der Karl-Liebknecht-Oberschule immer im Mittelpunkt. Mit der Wende brachen alle außerschulischen Veranstaltungen aus versicherungstechnischen Gründen weg. Um den Erhalt von Arbeitsgemeinschaften, Wohngebietsfesten, Laternenumzügen usw. zu sichern, war auch an der Schule 1992 die Gründung eines Vereines nötig. Der Weitsicht von Gerd ist die Gründung des Schulvereines zu verdanken. Dieser Verein ist heute noch aktiv und als Verein Die Klette e.V. bekannt. Auch hier engagierte sich Gerd stark und unterstützte die heutige Klette Chefin Christine Szymkowiak. Ihr hatte er 1996 den Vorstand des Vereins anvertraut. Er verfolgte weiterhin interessiert das Vereinsgeschehen und stand mit gutem Rat zur Seite.
Neben seiner beruflichen Laufbahn und seinen vielen intensiven Hobbys gab es auch den privaten Gerd, der gern mit seiner Frau Erika verreiste, der sportlich aktiv war oder sich auch einfach als Familienvater um Tochter Jane und seinen Enkel Anton kümmerte.
Gerd war ein Mensch, der immer mit Rat und Tat zur Seite stand, egal was es war. Er wird uns sehr fehlen.
Der Barther Heimatverein e.V. und der SV Motor Barth e.V. ernannten Gerd zu Lebzeiten zum Ehrenmitglied der Vereine.
Als es Gerd und Erika gesundheitlich nicht mehr so gut ging, hatten sie beschlossen zur Tochter Jane nach Templin zu ziehen. Ihrer Heimat waren sie aber beide bis zum Schluss verbunden. Gerd erkundigte sich immer wie es im Heimatverein läuft, was der Handball macht und war auch ein interessierter Leser des Boddenblicks, der Buchreihe Lande Barth und der Ostsee-Zeitung.
Einen schweren Schicksalstag musste Gerd am 03. Januar 2020 mit dem Tod seiner Frau Erika hinnehmen. Seinen schweren Erkrankungen setzte er sich zur Wehr und kämpfte sich aktiv immer wieder ins Leben zurück.
Am 12. Februar 2025 verlor Gerd diesen Kampf und folgt nun seiner Frau Erika. Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am 14. März 2025 um 13:30 Uhr in Barth statt.
Gerd wäre ein guter Kandidat für die Ehrenbürgerwürde unserer Stadt, welches die höchste Auszeichnung eines Bürgers für seine Verdienste zum Wohle der Stadt und deren Bürger darstellt, die wir ihm noch gern zu Lebzeiten zukommen lassen hätten. Durch seine bescheidene Art hat er dies aber zu Lebzeiten immer abgelehnt, was man respektieren sollte.
Wir als Vereine, aber auch die Stadt Barth werden Gerd stets ein ehrendes Andenken bewahren.