Vater von Irmgard Beetzel, Gutsbesitzer Wilhem Beetzel aus Saal in der Kaiserlichen Armee
Gelände der Pommerschen Industrie Werke (P.I.W.)
Polizeirevier in Ribnitz-Damgarten in den 1950iger Jahren
Sportertüchtigung der Polizei auf dem Sportplatz. Vorne Bruno Jenß.
Goldene Hochzeit Irmgard & Bruno Jenß, 1996
Bruno Jenß und Waltraud Schulz verstehen sich gut und tauschen sich gern aus.
Bruno Jenß ist am 1. Januar 1923 in Saal als zweitältester Sohn von fünf Söhnen geboren. In Saal wuchs er auf, verbrachte seine Kindheit hier, ging hier zur Schule. Er erinnert sich noch an seinen Sportlehrer, der damals schon 70 Jahre alt war und trotzdem alle Übungen vormachte. Zu der Zeit als Bruno zur Schule ging gab es noch die Prügelstrafe mit dem Rohrstock. Bruno verhehlt nicht, dass er oft paar mit dem Stock bekommen hatte, weil er seine Hausaufgaben selten gemacht hatte. Natürlich erinnert sich Bruno Jenß an das Jahr 1933 als Hitler an die Macht kam zurück. Sein Vater war zu der Zeit arbeitslos und hatte hohe Schulden. Sein Vater hatte in Saal ein Fuhrgeschäft.
Während des 1. Weltkrieges hatte der VVater das Fuhrgeschäft verkauft und das Geld als Kriegsanleihen zur Bank gebracht. Durch den verlorenen Krieg war das Geld verloren und die Familie stand vor dem wirtschaftlichen Ruin. 1933 mit der Machtergreifung Hitlers wendete sich das Blatt. Sein Vater bekam schnell eine Arbeit und die Jungs konnten ihre Lehre beginnen. Bruno und sein einer Bruder wurden Maurer, ein Bruder Flugzeugmechaniker und einer Fischer. Der letzte Bruder ging noch zur Schule. Nach acht Jahren Schulzeit und drei Jahre als Lehre zum Maurer ging es zum Militär. 1939 war Bruno 17 Jahre alt und wurde in Brieg in Schlesien als Gefreiter zu den Pionieren bei der Wehrmacht eingesetzt. Bruno war sehr ehrgeizig und wollte in allem immer das Beste erreichen. 1943 wurde Bruno Jenß sehr schwer verwundet, dass er aus der Armee entlassen wurde, weil er nicht mehr Kriegstüchtig war. Bruno Jenß hat bei der Befreiung seines Hauptmanns einen Kopfschuss erhalten und dachte er überlebt das nicht. Fünf russische Soldaten hatten sich deutsche Uniformen angezogen und versucht den Hauptmann seiner Kompanie, der gefesselt war zu entführen. Das durchschaute Bruno und als „MG Schütze Eins“ setze er sich zur Wehr. Dies stieß natürlich auf Gegenwehr. Eine MP Salve traf Bruno Jenß schwer am Kopf. Danach wurde Bruno Jenß in das Marine-Lazarett nach Stralsund verlegt, hier erinnert er sich daran, ein schönes weißes Bett bekommen zu haben, was er schon lange nicht hatte zu der Zeit. Hier im Lazarett bekam er dann von einem Kommandeur das Verwundetenabzeichen, das Nahkampfabzeichen und durch den Admiral wurde ich Postum zum Unteroffizier befördert. Nach seiner Entlassung aus dem Lazarett in Stralsund kam Bruno nach Barth in die Pommerschen Industrie-Werke (P.I.W.) und wurde hier als Kontrolleur eingesetzt. Diese Stelle hatte er bis zum Ende des Krieges. Gewohnt hat er zu der Zeit in Barth-Stein (Tannenheim). Nach dem Krieg wurden dann die militärischen Anlagen (Fliegerhorst, P.I.W. und die Flakschule) gesprengt.
Eingeleitet hatte dies sein Hauptmann, dem er das Leben gerettet hatte. Er erinnert sich zurück, dass auf dem Gut seines Schwiegervaters in Saal Polen gearbeitet haben, genauso wie in der in Saal ortsansässigen Ziegelfabrik. 1945 kam Bruno dann in russischer Gefangenschaft. Hier ging es zu Fuß nach Demmin, wo sie in einem Camp untergebracht wurden. Nach Erzählungen von Bruno Jenß, wurde Demmin weites gehend zerstört durch den Russen. Bruno gelang mit einem Freund die Flucht aus dem Camp in Demmin, die Angst war nämlich, dass es von hier aus weitergeht nach Sibirien und das hätten Sie nicht überlebt. Im Oktober 1952 kam er dann zur Kriminalpolzei nach Ribnitz-Damgarten, denn es wurde an allen Stellen Leute gesucht. In der Zeit wurde Ribnitz Kreispolizeiamt. Um sich fit zu halten betrieb man Sport auf dem dortigen Sportpatz am Bodden.
Seine große Liebe Irmgard Beetzel aus Saal heiratete er 1946. Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor. Tochter Anneliese wurde 1946, Tochter Siegried 1953 und Sohn Kurt 1955 geboren.
1966 zog es die Familie Jenß dann wieder beruflich nach Barth. Hier wurde er Dienststellenleiter im Polizeirevier Barth. Die Wohnung im Vogelsang war zur neuen Heimat geworden und ein großer Garten gehörte auch dazu. Hier konnte Bruno dann seinem Hobby der Gartenarbeit, Tauben- und Kaninchenzucht nachgehen. Er nutze mit seiner Familie jede freie Minute im Garten. Sein letzter beruflicher Lebensabschnitt führte Bruno dann auf den Barther Flughafen, wo er die Flughafenpolizei leitete. 1984 verabschiedete er sich dann in den wohlverdienten Ruhestand. Nun hatte Bruno Jenß viel Zeit für Haus Hof und Garten und natürlich stand die Familie immer im Vordergrund an erster Stelle. 2010 verstarb dann seine liebe Frau Irmgard. Heute lebt Bruno Jenß lebt heute mit vielen anderen Bewohnern und Bewohnerinnen in Tagespflege "Am Bodden" und wird hier rundum gut versorgt. Auch wenn es mit dem laufen und sehen nicht mehr so gut klappt, nimmt er noch rege am Leben teil. Über die politische Lage im Land und über die Stadt Barth kennt er sich gut aus. Es war mir eine große Freude unserem ältesten männlichen Bürger der Stadt Barth am 1.1.2025 die Geburtstagsgrüße zu übermitteln. Ich wünsche Bruno Jenß noch viele schöne Jahre im Kreise seiner Familie.