Der Fangelturm, in der nach ihm benannten Turmstraße, wird das erste Mal bereits 1504 in seiner ursprünglichen Form als Wehranlage erwähnt. Im 17. Jahrhundert nutzte man selbigen dann als Gefängniszelle und Folterort für Hexenprozesse.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Räumlichkeiten dann immer wieder unterschiedlich verwendet.
Seit 1965 lässt sich auf dem Fangelturm jedoch eine Kuppel beobachten. In dieser befindet sich seit jeher eine Sternwarte, die vom Barther Physik- und Astronomielehrer Klaus Merkel betrieben wurde. Bis 1991 wurde diese als Schulsternwarte der Barther Schulen und des Astronomie-Zirkels genutzt. Hier wurden in den Räumlichkeiten die fachlichen Grundlagen über das Sonnensystem, die Sterne und den Nachthimmel gelegt. Anschließend konnte dann auf der darüberliegenden Plattform das Besprochene mit bloßem Auge oder durch das Schulfernrohr beobachtet werden. Nach der politischen Wende verlor der Astronomieunterricht deutschlandweit an Bedeutung und wurde bis zum heutigen Tage in einigen Bundesländern bereits vollständig aus dem Rahmenplan der Schulen entfernt.
Seit einigen Jahren kümmert sich der Barther Heimatverein e.V. um die Instandhaltung und den Betrieb der Anlage. Dabei wurden bis 2023 regelmäßig die Türen geöffnet, um Interessierten die Gelegenheit zu bieten sich mit den Phänomenen der Astronomie und Astrophysik auseinanderzusetzen.
Besonders zu speziellen Ereignissen, wie bspw. Mond- und Sonnenfinsternissen oder Planetenparaden, herrscht eine hohe Nachfrage an der Sternwarte.
Im Jahr 2023 konnte sogar das 16. Jahrestreffen der Astronomischen Vereinigungen in MV in Barth ausgerichtet werden. Dieses erfreute sich einem großen Andrang vieler Astronomiefreunde aus dem ganzen Bundesland.
In regelmäßigen Abständen besuchen auch die Barther Grundschulen den Fangelturm, um den Jüngsten das Interesse an der Astronomie zu vermitteln und die seltene Gelegenheit einer Teleskopbeobachtung zu nutzen.
Bei diesem handelt es sich um einen Refraktor 80/1200 der Firma VEB Carl Zeiss Jena, von denen weltweit nur 10 funktionsfähige Geräte existieren. Im Rahmen des Jahrestreffens konnte sogar der Restaurator des Greifswalder Teleskopes einen Blick auf das Barther Exemplar werfen und hob dessen Besonderheit hervor.
Leider verschlechtert sich der Zustand des Teleskopes wetter- und altersbedingt, sodass Beobachtungen nicht mehr der Regelmäßigkeit angehören können. Zwar ist der Barther Heimatverein e.V. weiterhin bestrebt die Anlage zu betreiben und dort Veranstaltungen anzubieten, allerdings ist hierzu eine Erneuerung notwendig.
Daher bittet der Barther Heimatverein e.V. alle Interessierten die geplanten Maßnahmen mit einer zweckgebundenen Spende auf das folgende städtische Spendenkonto zu unterstützen und somit zum Erhalt dieser ehrwürdigen Einrichtung beizutragen:
| Name: | Barther Heimatverein e.V. |
| IBAN: | DE81 1505 0500 0570 0032 10 |
| BIC: | NOLADE21GRW |
| Verwendungszweck: | Sternwarte |
Vielen Dank an alle Unterstützer!