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Barther Boddenblick
Ausgabe 6/2025
Nichtamtlicher Teil
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Gedenkveranstaltung an die Befreiung des Konzentrationslagers Barth und des Kriegsgefangenenlagers „Stalag Luft I“

Teilnehmende aus 12 Nationen

Die Vorträge am 9. Mai waren gut besucht

Nachfahren von Stanislav Prašelj aus Argentinien, Spanien, Italien, Österreich und Deutschland am KZ-Mahnmal

Helga Radau signiert für Familie Fowler ihr Buch

vor 80 Jahren vom 8. bis 10. Mai 2025

Vom 8. bis 10. Mai 2025 führte die DOK-Barth mit Unterstützung der Stadt anlässlich der Befreiung des KZ Barth und des Kriegsgefangenenlagers Stalag Luft I vor 80 Jahren eine internationale Gedenkveranstaltung in Barth durch. Wir hätten nie erwartet, dass so viele Nachfahren ehemaliger KZ-Häftlinge und Kriegsgefangener aus den damaligen Barther Lagern weder Kosten noch Mühen scheuen würden, um aus diesem Anlass nach Barth zu kommen. Insgesamt nahmen mehr als 200 Gäste aus 12 Nationen teil. Fast hundert kamen aus den USA, viele aus Großbritannien, einige sogar aus Australien, Argentinien, Israel, Polen, Italien, Slovakei und anderen Ländern. Alle haben sich in Barth sehr wohl gefühlt. Besonders freut es uns, dass sich auch engagierte Barther Bürgerinnen und Bürger sowie Schülerinnen und Schüler des Barther Schulzentrums mit ihrem Lehrer aktiv beteiligten und uns in jeder Hinsicht großartig unterstützten.

An den drei Tagen gab es Buchvorstellungen, u.a. einer englischen Übersetzung des Buchs von Martin Albrecht und Helga Radau „Stalag Luft I in Barth“ vom Thomas Helms Verlag, Vorträge, Exkursionen, eine Kirchenführung und viel Zeit zum gegenseitigen Kennenlernen. Unser DOK-Verein konnte neue Kontakte knüpfen und weitere Erkenntnisse über einzelne Schicksale gewinnen. Sehr beeindruckt hat uns, dass mit Kimberly Guise eine Direktorin des National WWII Museums aus New Orleans anreiste, um über die dortigen Sammlungen zu Stalag Luft 1 zu berichten und die DOK kennen zu lernen.

Für alle wichtig war eine Busexkursion zu Gedenkstätten in Barth mit Kranzniederlegungen und kurzen bewegenden Ansprachen. So berichtete Elisa Sophia Prašelj Braun, eine Enkelin des ehemaligen KZ-Häftlings, Stanislav Prašelj aus Trieste, sichtlich ergriffen vom Schicksal ihres Großvaters. Sie war umgeben von ihren Familienangehörigen aus aller Welt, von denen sich hier in Barth einige zum ersten Mal trafen. Auch die Rede einer Barther Schülerin hat alle Anwesenden sehr beeindruckt, indem sie auf besorgniserregende Ähnlichkeiten der heutigen Zeit im Vergleich zu den Ereignissen vor 100 Jahren hinwies, die letztlich die NSDAP an die Macht gebracht hatten.

Bei vielen Gelegenheiten wiesen Redner aus dem In- und Ausland darauf hin, dass ohne das langjährige Engagement und die Kontaktpflege von Helga Radau, Ehrenvorsitzende des DOK-Vereins, eine derartige Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.

Am Abend des 9. Mai gab es noch ein Konzert des Frauenchors „Matronkas“. Neben Liedern, die an Schicksale der vielen Frauen und Männer im Konzentrationslager erinnern sollten, hat der Chor auch das Lied „Low is the Sun“ gesungen, das in Stalag Luft I entstand.

Am 10.5. endete die Veranstaltung mit einem Schiffsausflug nach Zingst.

Nach und nach werden wir neben bereits eingestellten Fotos und Videos weitere von den Feierlichkeiten auf unsere Facebookseite stellen. Die Vorträge aller Rednerinnen und Redner stehen wahlweise in Englisch oder Deutsch unter folgendem Link als Stream zur Verfügung: https://www.youtube.com/@vinetastadtbarth8072/streams. Alle Manuskripte bzw. Folien werden zudem schrittweise zum Herunterladen auf die Website https://dok-barth.de eingestellt.

Die Veranstaltung war auf den Social-Media-Kanälen der DOK frühzeitig angekündigt worden. Leider haben die Medien unsere im Vorfeld versendeten Pressemitteilungen nicht veröffentlicht.

Wir wurden unterstützt von:

Dieter Boedeker
Förderverein „Dokumentations- und Begegnungsstätte Barth“ e.V.
(DOK-Barth)