1. Wer von Ihnen ist in Barth oder der Region um Barth geboren?
Die meisten Mitglieder des DOK-Vereins.
2. Ein zentrales Anliegen des DOK Vereins ist es, Erinnerungen wach zu halten. Welche Erinnerung an Ihre eigene Kindheit kommen Ihnen als erstes in den Sinn?
1963 – als LKWs die sterblichen Überreste aus dem Massengrab am Galgenberg durch die Stadt fuhren und an die vielen ehemalige Kriegsteilnehmer mit amputierten Gliedmaßen.
3. Der Verein beschäftigt sich – im weitesten Sinne – mit Barth während der Zeit des Nationalsozialismus. Ist Ihnen dieses Thema auch schon in Ihrer eigenen Schulzeit begegnet?
Ja allgemein, in Bezug auf Barth erst mit der Errichtung des Mahnmals 1966.
4. Man kann an vielen Orten sehen, dass eine Zeitspanne vergehen musste, bevor die Menschen bereit waren, auf ihre eigene Geschichte vor Ort zurück zu blicken. Wann ist der Verein entstanden?
1998
5. Wem ist die Gründung des Vereins zu verdanken?
Der ehemaligen Stadtarchivarin Helga Radau mit Unterstützung des Vereins „Politische Memoriale“.
6. Muss man in der Schule im Fach „Geschichte“ eine „Zwei“ gehabt haben, um im DOK-Verein mitzuarbeiten?
Nein, natürlich nicht.
7. Gab es während ihrer Schulzeit immer das Fach „Geschichte“?
In der DDR ab Klasse 5, im Westen nicht durchgehend.
8. Die ständige Ausstellung des DOK-Vereins befindet sich jetzt im 1. Stock des Bürgerhauses. Wo war die DOK-Ausstellung vor der Eröffnung des Bürgerhauses?
In der Hausmeisterwohnung der ehemaligen Diesterwegschule, heute sind es die Räumlichkeiten des Barther Karnevalvereins.
9. Gibt es eine fachliche Beratung für Sie, die Sie bei Ihrer Arbeit an zeitgeschichtlichen Fragen unterstützt?
Es gibt „runde Tische“ der Gedenkstätten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, sowie zu bestimmten Fachthemen, Projekte mit Historikern.
10. Woher kommen Interessenten für die Ausstellung?
Aus der ganzen Welt.
11. Was kann bzw. muss ich tun, wenn ich die Ausstellung ansehen möchte?
Einfach ins Vineta Bürgerhaus kommen oder außerhalb der Öffnungszeiten bei der DOK anrufen. Die Telefonnummer findet auf www.dok-barth.de
12. Was empfehlen Sie Freunden, die zu Besuch nach Barth kommen, sich sonst noch unbedingt anzusehen?
Das Mahnmal sowie den Lern- und Gedenkpfad für das KZ Barth, die Gedenkstätte Stalag Luft I und die Ausstellung „Juden in Barth - Barther Juden“ in der St. Marienkirche.
13. Was fehlt Ihnen in Barth – was sollte es in Barth unbedingt noch geben?
Regelmäßige für alle zugängliche Informationen über Veranstaltungen und Termine aller Art in der Region Barth, z.B. im Boddenblick.
14. Wie oft trifft sich der Vorstand?
Einmal im Monat, sowie Anlass bezogen auch häufiger.
15. Wieviel Zeit setzen Sie ein, um die Arbeit des Vereins zu bewältigen?
Viele ehrenamtliche Stunden.
16. Bleibt auch noch Zeit für andere Hobbies? Und wenn ja, welche?
Ja, ganz nach Interesse.
17. Der Verein hat gerade zum 80. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus eine international besuchte Großveranstaltung durchgeführt. Wie waren die Rückmeldungen?
Sehr positiv aus dem In- und Ausland.
18. Erreichen Sie auch Stimmen, die diese Form der Erinnerungsarbeit ablehnen?
Eher selten, aber vereinzelt Schändungen, sowie teilweise durch Unwissen fehlende Achtung der Gedenkstätten.
19. Was sagen Sie Ihren besten Freunden oder Kindern, weshalb Sie weitermachen?
Wir wollen die Erinnerung an die Zeit von 1933-1945 wachhalten, damit nichts und niemand vergessen wird und sich Unrecht und Terror nicht wiederholen.
20. Was ist Ihre schönste Erinnerung in der Begegnung mit Menschen, deren Angehörige in Barth interniert waren?
Dass so viele aus aller Welt mit uns freundschaftliche Kontakte pflegen und so unser Engagement würdigen und bereichern.
21. Wo kann man sich am besten über die Zeit in Barth zwischen 1933 und 1945 informieren, wenn man mehr darüber wissen möchte?
In der DOK-Ausstellung und unseren Veröffentlichungen, z.B. den Büchern, „KZ Außenlager Barth“ und „Stalag Luft I“ (in der DOK gegen eine Spende erhältlich) sowie unseren Websites www.dok-barth.de und stalagluft1.de.
22. Was wünschen Sie sich von Menschen in Barth, damit die von Ihrem Verein begonnene Erinnerungsarbeit fortgesetzt wird?
Engagement für unseren Verein.
Vorschläge für die Auszeichnung als Ehrenamtliche(r) des Monats bitte an: volker.reintjes@stadt-barth.de