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Dummerstorfer Amtsanzeiger
Ausgabe 2/2023
Nachrichten aus Vereinen und Verbänden
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„Förderverein des Landschulmuseums Göldenitz“ e. V.

Bohnenschnippelmaschine, Landschulmuseum Göldenitz

Im Fokus …

Liebe Leserinnen und Leser,

„Im Fokus…“: Unter diesem Titel stellen wir Ihnen ausgewählte Objekte aus unserer Sammlung oder schulgeschichtliche Themen vor und nehmen diese etwas genauer unter die Lupe.

Heute geht es um die gusseiserne Bohnenschnippelmaschine aus der Küche der Lehrerfamilie, welche auch unter den Namen Bohnenschneidemaschine und Bohnenhobel bekannt ist. Diese heute weniger gebräuchliche Küchenmaschine ermöglicht es mehrere Stangen Bohnen parallel, in hoher Geschwindigkeit, in gleich große Stücke zu schneiden. Dafür braucht es nichts weiter als Muskelkraft. Durch das Drehen einer Kurbel schneiden synchron drei Messer die Bohnen, welche auf einer kleinen Rampe nachrutschen. Die zerkleinerten Bohnen fallen darauf in ein Gefäß, welches vor der Maschine platziert wurde.

Die Maschine wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in großer Stückzahl von unterschiedlichen Herstellern produziert und verkauft. Doch worauf basierte der Erfolg einer dermaßen spezifischen Küchenmaschine?

Die große Menge an Bohnen, welche gleichmäßig und schnell verarbeitet werden sollte, hängen mit der Notwendigkeit der Selbstversorgung zusammen, die die Hauswirtschaft im ländlichen Leben Mecklenburgs um 1900 klar definierte. Ohne die Möglichkeit Produkte, so wie heute, jederzeit kaufen zu können, wurde damals selbst angebaut, produziert und konserviert.

Für unser Beispiel hieß das: Nach der Ernte konnten die Bohnen, mit Zeitersparnis, von der Hausfrau verarbeitet und konserviert werden.

In heutigen Küchen sind Bohnenschnippelmaschinen nur noch selten zu finden. Wer jedoch diese und andere historische Küchenmaschinen von nahem sehen will und sich für das Schul- und Alltagsleben der Lehrerfamilie einer mecklenburgischen Landschule von 1900 interessiert, ist herzlich eingeladen in Göldenitz eine kleine Zeitreise zu wagen! Unsere Saisoneröffnung findet, wie jedes Jahr, am Ostersamstag statt. Mehr dazu in der Märzausgabe.

Ihr Team des Landschulmuseums