Die Übung Air Defender 23 mit über 220 Flugzeugen aus 19 Nationen findet vom 12. bis 23. Juni mit Schwerpunkt in drei Übungslufträumen über Deutschland statt. Sie ist die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO. Insgesamt nehmen 24 Nationen teil. Sechs Nationen entsenden Beobachter oder sind logistisch involviert. Das Ziel der Übung ist es zu zeigen, dass unter der Führung Deutschlands eine große Anzahl an Nationen gemeinsam einen potentiellen Angreifer begegnen können. Um für einen realen Krisenfall gerüstet zu sein, müssen Piloten und Besatzungen gemäß dem Prinzip „train as you fight“ dort üben, wo sie im Ernstfall eingesetzt werden.
Air Defender 23 ist eine multinationale Übung, die von Deutschland geplant und geführt wird, und an der sich viele NATO-Mitgliedsstaaten und weitere Staaten beteiligen. Das Übungsszenario basiert auf einer Beistandsverpflichtung gemäß Artikel 5 des NATO-Vertrages. Teil dieser großen Übung sind auch zwei kleinere NATO-Übungen.
Darüber hinaus stellt die Überführung von über 100 US-Luftfahrzeugen der Air National Guard aus den USA an hauptsächlich die vier Standorte Schleswig, Wunstorf, Spangdahlem und Lechfeld in Deutschland die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO dar. Die Verlegung findet in der Woche vor dem 12. Juni statt, die Rückverlegung nach dem 23. Juni.
Die Detailplanung von Flugzeiten und -routen über Deutschland während des Übungszeitraums ist aktuell noch nicht abgeschlossen. Derzeit laufen Simulationen der Deutschen Flugsicherung zusammen mit Eurocontrol. Erst danach können Details dazu verlässlich mitgeteilt werden.
Die Luftwaffe tut alles dafür, die Belastung für die Bevölkerung durch Air Defender 23 so gering wie möglich zu halten. So werden die drei Luftübungsräume Nord, Süd und Ost nur zeitversetzt für zwei Stunden täglich militärisch genutzt und stehen in diesem Zeitfenster dem zivilen Luftverkehr nicht zur Verfügung. Damit der Luftraum dann tatsächlich frei ist, werden auch kurze Zeiträume vor und nach diesen zwei Stunden diese Lufträume gesperrt werden.
Nach aktuellen Planungen der Luftwaffe wird der Übungsraum Ost zwischen 11 und 13, der Übungsraum Süd zwischen 14 und 16 und der nördliche Übungsraum zwischen 17 und 19 Uhr für die militärische Nutzung reserviert sein. Dazu kommen die angesprochenen Zeiten vor und nach der eigentlichen Übung. Am Wochenende finden keine Übungsflüge statt. Die Übungsräume sind überdies weitgehend identisch mit den bereits permanent durch die Luftwaffe genutzten Flugkorridoren.
„Wir fliegen an zehn Tagen im gesamten Übungszeitraum. Zehn von 365 Tagen. Ich denke, dass ist ein hinnehmbarer Anteil für die Verteidigung unserer aller Freiheit und Demokratie.“
Berlin, 20. April 2023