Neues aus dem Ortsteil Prisannewitz

Die Verlegung seines Wohnsitzes in den ländlichen Raum ist ein Schritt, der gut überlegt sein will. Viele Rahmenbedingungen wie zum Beispiel Kita, Schule, Hort, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Physiotherapie, die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr oder auch kulturelle Angebote spielen eine entscheidende Rolle bei der Wahl seines neuen Wohnsitzes.

Es geht also meist nicht in erster Linie um einen ruhigen Wohnsitz, sondern um einen Ort zum Leben, zum glücklich sein.

Wohin ziehen wir, diese Frage ist oft auch verbunden mit der Frage nach den historischen Hintergründen. Wann ist die Kommune entstanden, wer siedelte sich wann hier an? Gab es Großbauern, Güter oder Büdnereien?

Warum gibt es keine Kirche oder keinen Friedhof? Wie war die Landwirtschaft organisiert oder gab es sogar industrielle Ansiedlungen?

Wann entstand die infrastrukturelle Erschließung unserer Gemeinde?

Wann gab es die ersten Verkaufseinrichtungen, Kinderkrippen oder Kindergärten? Wer veranlasste den Bau des Kulturhauses und wie wurde dies genutzt?

Fragen über Fragen, um deren Beantwortung man sich meist im Alltagsstress nicht mehr kümmert.

Hier und da existieren Orts- oder Dorfchroniken. In den meisten Fällen wurden oder werden diese leider nicht mehr fortgeführt. Zeitzeugen, die authentisch auf all diese Fragen Antworten geben könnten, werden naturbedingt immer weniger.

Ich war sehr erfreut und dankbar, als sich Neueinwohnerinnen und -einwohner mit der Bitte an mich wandten, ob wir in Zusammenarbeit zwischen Ortsbeirat und „Prisannewitzer Bürger- und Kulturverein“ e. V. eine Veranstaltung oder Veranstaltungsreihe zu oben genannter Thematik organisieren könnten.

Erste Gespräche mit Zeitzeugen wurden geführt, die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit ist vorhanden.

Für Oktober 2023 ist eine erste Veranstaltung geplant, um sich mit Fragen nach dem Woher und dem Wie der Entwicklung unserer Orte zu befassen.

Vielleicht ein erster Grundstein für die Weiterarbeit an unserer Chronik oder sogar der Anstoß für ein interessantes Thema im Jugendklub oder unserem Prisannewitzer Verein.

Die Beschäftigung mit der Historie unserer Orte kann einen, wenn auch nur kleinen, Beitrag zum Zusammenwachsen von alteingesessenen Bürgerinnen und Bürgern und der Neueinwohnerinnen und -einwohner leisten.

Peter Hörnig

Mitglied der Gemeindevertretung Dummerstorf und Vorsitzender des Ortsbeirates Prisannewitz