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Stargarder Zeitung
Ausgabe 1/2025
Amtliche Bekanntmachungen
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Zweckverband Strasburg erhöht die Wasser- und Abwasserpreise für 2025/2026

Der Zweckverband für Wasserver- und Abwasserentsorgung Strasburg vertreten durch die Betriebsführung der GKU mbH mit seiner Betriebsstelle Strasburg versorgt seit über 30 Jahren in seinem Zuständigkeitsbereich die Haushalte, Firmen und Betriebe zuverlässig und in einer guten Qualität mit Trinkwasser. Ebenso bewährt erfolgt für alle an die zentrale Entwässerung angeschlossenen Abnehmer die Abwasserbeseitigung und für Kleinkläranlagen die Regelabfuhr. In den Städten Strasburg, Woldegk und im Ortsteil Ballin der Gemeinde Lindetal sind die Grundstücke zusätzlich an eine gebührenpflichtige Regenentwässerung angeschlossen. Sämtliche durch den Zweckverband erbrachten Leistungen konnten über viele Jahre zu äußerst moderaten Preisen angeboten werden.

Um auch weiterhin in erprobter Form für die Bevölkerung und die Unternehmen im Verbandsgebiet tätig sein zu können, ist nunmehr der Zeitpunkt gekommen, wo der Zweckverband für Wasserver- und Abwasserentsorgung Strasburg gezwungen ist, seine Trinkwasser-, Abwasser- und Niederschlagswasserentsorgungspreise für die kommenden beiden Jahre zu erhöhen. Grund sind die stetig steigenden Kosten.

Der Zweckverband kalkuliert seine Entgelte für einen Zeitraum von zwei Jahren. Das bedeutet zum einen, dass unplanmäßige Kostensteigerungen der vergangen Kalkulationsperiode berücksichtigt werden müssen und auch Kostensteigerungen, welche in der Zukunft liegen, in die Kalkulation einfließen.

Ursache beim Anstieg des Grundpreises im Trinkwasser von derzeit 88,56 € pro Jahr auf zukünftig 102,72 € pro Jahr sind die Fixkosten. Das sind der Anstieg der Personalkosten durch vergangene wie auch zukünftige Tarifsteigerungen und Steigerungen der Lohnnebenkosten. Zum anderen sind die Zinsen für Kredite bei Banken gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen.

Die Investitionen haben sich ebenso erhöht. Für die Jahre 2023 und 2024 sind Investitionsmittel in Höhe von knapp 770 T€ zur Sicherung und Ausbau der öffentlichen Trinkwasserversorgung vorgesehen. Für die kommenden beide Jahre werden weitere 800 T€ für die Wasserförderung und Aufbereitung sowie das Trinkwassernetz investiert.

Die Gründe für den Anstieg des Mengenpreises sind zum einen die geplante Verdoppelung der Wasserentnahmegebühren des Landes MV ab Jahresbeginn 2026 und der allgemeine Anstieg der Kosten für Materialbeschaffung und Fremdleistungen. So haben sich die Kosten für Tief- und Straßenbau in den letzten Jahren deutlich verteuert. Aber auch die zusätzlichen Kosten für Analysen und Risikomanagementmaßnahmen aus der novellierten Trinkwassereinzugsgebietsverordnung schlagen sich im Trinkwasserpreis nieder. Dieser steigt von derzeit brutto 1,41 €/m³ auf künftig 1,69 €/m³.

Auch die Schmutzwasserpreise steigen zum kommenden Jahr an, wenn auch nur im Mengenpreis. Der Grundpreis im Schmutzwasser bleibt konstant. Insgesamt ist eine Erhöhung um 20 % erforderlich. Die Gründe sind analog den Kostensteigerungen im Mengenpreis Trinkwasser. Für beide Sparten kommt noch erschwerend hinzu, dass die steigen Kosten durch immer weniger Kunden getragen werden müssen. Die versorgte Menge an Trinkwasser, wie auch die entsorgte Menge Schmutzwasser, ist weiterhin rückläufig. Daher steigt der Mengenpreis von derzeit brutto 3,31 €/m³ auf künftig 4,25 €/m³.

Grundstückseigentümer, welche in den Städten Strasburg und Woldegk, sowie im Ortsteil Ballin der Gemeinde Lindetal Niederschlagswasser zentral abführen lassen, müssen ebenso mit einer Erhöhung der Kosten rechnen. Der Preis pro Kubikmeter Niederschlagswasser steigt brutto um 1,33 € auf 2,17 €.

Die Investitionen im Bereich Abwasser belaufen sich auf 416 T€ in 2023, 580 T€ in 2024 und 1,4 Mio. € für die Jahre 2025/2026. Diese sind dringend erforderlich um die gesetzeskonforme Ableitung und Aufbereitung des Abwassers zu garantieren.

Die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit werden im Abwasserbereich die Fortführung der technischen Sanierung der Kläranlagen in Cölpin und Groß Luckow und die Erneuerung von Pumpwerken und technischer Ausrüstungen anderer Kläranlagen.

Im Trinkwasserbereich sind die Fortführung der Erneuerungen von Trinkwasserleitungen im ländlichen Raum sowie die technische Sanierung des Förderbrunnens und des Wasserwerkes in Bredenfelde im Fokus. Für alle Einzelinvestitionen werden Wirtschaftlichkeitsvergleiche durchgeführt. Die Investitionen ab 2026 betreffen im Trinkwasser die Erneuerung von Trinkwasserleitungen (u.a. in Strasburg) sowie die technische Sanierung von Druckstationen und Wasserwerken. Im Abwasser werden die Kanalisationsmaßnahmen (u.a. in Strasburg) sowie die technische Sanierung der Kläranlagen fortgeführt und einige Pumpwerke erneuert.

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 2,2 Mio. € für die kommenden beiden Jahre.

Auf einen 4-Personen-Haushalt im Mietverhältnis, mit einem durchschnittlichen Trinkwasserverbrauch von 126 m³ pro Jahr, kommen somit zusätzliche Kosten für Trink- und Schmutzwasser in Höhe von brutto 14 € monatlich bzw. 168 € pro Jahr zusammen.

Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass der öffentlich-rechtliche Zweckverband keine Gewinne erzielt. Die Höhe der Preise ergibt sich daher ausschließlich aus den tatsächlich anfallenden Kosten.

Hans-Joachim Conrad
Ronny Stieber
Verbandsvorsteher
Geschäftsführer GKU mbH