Titel Logo
Stargarder Zeitung
Ausgabe 10/2023
Kultur und Veranstaltungen im Stargarder Land
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

10 Jahre Selbstverwaltung des Amtes Stargard 1920-1930, Teil 11

Die Polizeiverwaltung – Fortsetzung

Die meisten der polnischen Saisonkräfte leisteten für wenig Lohn und Verpflegung gute Arbeit in der Landwirtschaft. Von den zwischen 1928 und 1930 im Amtsbezirk zugelassenen 1418 Saisonkräften gerieten Einzelne in diesen schwierigen Zeiten auf die schiefe Bahn. Außerdem beklagte das Amt einen erheblichen Beschäftigungsaufwand durch die Überwachung fremdenpolizeilicher Genehmigungen. Für die Arbeit der Ortspolizeikräfte wurden fähige Männer gebraucht. Deshalb beschloss die Stadtverordnetenversammlung in Stargard am 03. April 1926 den aushilfsweise beschäftigten Polizeiwachmeister Bock als Polizeibeamten ab 1. Oktober 1926 anzustellen. Die Gesundheitspolizei konnte einschätzen, dass der Amtsbezirk im Berichtszeitraum von Epidemien durch ansteckende Krankheiten verschont blieb. Die vereinzelt auftretenden Fälle hatte man durch schnelle Isolierung der Kranken und fachgemäße kreisärztliche Anordnungen immer auf ihren Herd beschränken können. Die in den letzten Jahren auf diesem Gebiet neu erlassenen Reichsgesetze, wie das Lebensmittelgesetz, das Milchgesetz und andere, haben wesentlich zur Verhütung von Krankheiten beigetragen.

Bei der Veterinärpolizei richteten Seuchenausbrüche in dem Berichtsabschnitt schwere wirtschaftliche Schäden an. In den nassen Jahren 1926/27 waren außerdem die durch starkes Auftreten von Schweinepest und in einzelnen Gemeinden von Leberegel-Seuche verursachten Schäden recht beträchtlich. So wurde der Bezirk im Jahre 1926 und 1929/30 durch die Maul- und Klauenseuche heimgesucht, die zum Ablauf des Wirtschaftsjahres 1930/31 fast ausnahmslos sämtliche Gemeinden betroffen hatte.

Fortsetzung folgt ...

Claudia Beuthin
Ortschronistin