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Stargarder Zeitung
Ausgabe 10/2024
Kultur und Veranstaltungen im Stargarder Land
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Die Zeit bleibt nicht stehen - Veränderungen in Burg Stargard seit dem Herbst 1989

Der Marktplatz in den 1980er Jahren

Die Veränderung kann jeder erkennen im Stadtbild der Stadt Burg Stargard und dem Ortsbild der umliegenden Gemeinden. Straßen, Wege, Plätze und Häuser wurden erneuert, neue Wohngebiete und Gewerbegebiete entstanden. 1989 zählte Burg Stargard mit seinen Ortsteilen 3909 Einwohner. Die Stadt hatte 30 Gewerbetreibende. Den Verkehr bestimmten Automarken aus DDR. Erste Autohäuser entstanden. Die großen LPGen wurden abgewickelt, aus wenigen bildeten sich Agrargesellschaften. Die Agrargenossenschaft Burg Stargard wird zur Agrargesellschaft und als solche 2007 in die Saatzucht Steinach GmbH eingegliedert. Auch die Agrargenossenschaft Cammin entstand. Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte sind größer, moderner und leistungsfähiger geworden. 1990 starteten Sanierungsarbeiten auf der Burg Stargard und im gesamten Stadtgebiet. Der Bebauungsplan Nr. 1/1991 war die Grundlage für die Erbauung des Wohngebietes „Fichtenweg“. Im selben Jahr war Baubeginn für das Wohngebiet „Sannbruch“. In mehr als drei Jahrzehnten gründeten sich Firmen, Trägerschaften und Eigentümer wechselten. Verantwortlichkeiten wurden an Nachfolger übertragen, mancher Inhaber schloss für immer seine Türen. Für die Burg Stargarder änderte sich nach 1989 praktisch alles. Der größte Arbeitgeber Burg Stargards VEB Plakotex schloss 1993. Die Einwohnerzahl war 1994 auf 4087 gestiegen. Mit der Kreisgebietsreform kam Burg Stargard vom Kreis Neubrandenburg zum Kreis Mecklenburg-Strelitz. Währungen wechselten von der Mark in der DDR 1989 zur DM 1990 und ab dem Jahr 2000 zum Euro. Dies machte eine Modernisierung des Bankwesens in der Stadt erforderlich. Eine neue Sparkasse begann 1994 mit ihre Arbeit und die Mühlenvilla wurde im Juni des gleichen Jahres als Rathaus eröffnet. Gesundheitsversorgung und Altenbetreuung bedurften dringenden Veränderungen. 1998 hat man das neue evangelische Pflegeheim der Diakonie eingeweiht. Die Regionale Schule wurde neu gebaut. 1999 konnte die Sanierung des Burg Stargarder Marktplatzes abgeschlossen werden. Auf der Burg entstand das Hotel und das Museum öffnete seine Türen. Seit 30 Jahren gibt es das Ärztehaus im Walkmüllerweg. Entwicklungen und Veränderungen hatten Licht- und Schattenseiten. Viele Dörfer im Amtsbereich konnten vom Dorferneuerungsprogramm des Landes profitieren. Burg Stargarder Familien haben ferne Länder kennengelernt und Angehörige, Kinder und Enkel in der Schweiz, in Spanien oder in Amerika. Diese nutzten die beruflichen Chancen die sich ihnen nach 1989 boten und wählten ihren Lebensmittelpunkt außerhalb von Burg Stargard. Manche von ihnen sind noch heute über ihre Familien eng mit ihrer Heimatstadt verbunden. Wenige kehrten aus der Fremde zurück. Reise- Presse- und Meinungsfreiheit setzten sich im Amtsbereich durch. Neue Gesetze mussten angenommen und auf kommunaler Ebene umgesetzt werden. Engagierte Stadt- und Gemeindevertreter setzten sich in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit für das Wohl ihrer Gemeinde ein. Seit 1989 hatte Burg Stargard sechs Bürgermeister darunter zwei Ehrenamtliche. 2014 zählte Burg Stargard mit seinen Ortsteilen 5377 Einwohner. Jeder Bürger zieht sicher seine persönliche Bilanz der Veränderungen. Es bleibt noch einiges zu tun in den nächsten Jahren. Pläne stehen schließlich nicht nur auf dem Papier. Die lokale Wirtschaft will beschäftigt sein auch zum Wohl der Gemeinschaft.

Quellen:

1.

Vorbericht zum Haushaltsplan der Stadt Burg Stargard 1993

2.

750 Jahre Stadt Burg Stargard Festschrift, 2008, S. 51-52 Zeittafel

3.

Burg Stargard Stadt, Land, Burg, S. 102-118

4.

Einwohnerentwicklung Burg Stargard, Chronik Burg Stargard. Excel-Dokument.

Claudia Beuthin, Ortschronistin
AG Chronik