Titel Logo
Stargarder Zeitung
Ausgabe 11/2023
Kultur und Veranstaltungen im Stargarder Land
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Gemälde kehrt nach Burg Stargard zurück

Museumsmitarbeiterin Julia Schulz-Kaczmarek mit Leihgeberin Iris Liebe

Für ein kleines, regionalgeschichtliches Museum ist das Sammeln relevanter Objekte eine herausfordernde Aufgabe. Umso größer ist die Freude, wenn sich jemand von außerhalb meldet, der uns etwas wirklich Besonderes mit Bezug zu Burg Stargard überlassen möchte. So geschehen im August diesen Jahres, als sich Iris Liebe aus Leipzig bei uns meldete, die dem Museum ein Gemälde mit der Burg als Motiv gern als Dauerleihgabe überlassen wollte. Nach einem längeren Telefonat, in dem wir natürlich unser Interesse an dem Bild bekundeten, wurde verabredet, dass wir uns im Herbst auf der Burg zur Übergabe treffen. Ende Oktober war es dann soweit. Frau Liebe, die Burg Stargard noch von Besuchen aus Kindheitstagen kennt, kam mit ihrem Mann, erstmals seit 13 Jahren wieder auf die Burg und war sichtlich bewegt. Aus dem Nachlass ihrer Großeltern Ernst und Minna Klitzch stammt das sehr gut erhaltene Gemälde aus den 1930er Jahren, das die Burganlage in spätimpressionistischer Malweise darstellt.

Und der Künstler ist kein Unbekannter. Der Maler Fritz (Friedrich) Person wurde 1907 in Burg Stargard geboren. Er war Schüler des Neubrandenburger Kunstmalers Josef Alterdinger. 1924 ging Person nach Berlin und wurde Schüler von Hans Licht. Er besuchte die Kunstgewerbeschule und arbeitete in Berlin, Düsseldorf, München, Cottbus und Prag. Anschließend kam er nach Burg Stargard zurück und hatte in seinem Wohnhaus sein Atelier. Seine Motive waren vorwiegend Landschaften, Stillleben und Stadtansichten. Mit gerade einmal 34 Jahren starb Fritz Person 1941 an einem Lungenleiden. Auf dem Burg Stargarder Friedhof fand er seine letzte Ruhestätte. Seine Gemälde und Zeichnungen sind heute überwiegend in Privatbesitz.

Als Dank für die finanzielle Unterstützung beim Transport einiger Werke nach München, schenkte Person dem Großvater von Iris Liebe dieses Gemälde, das so in den Familienbesitz kam. Nachdem Frau Liebes Großvater bereits 1988 und nun auch ihre Mutter verstorben waren, stand sie vor der Frage, was in Zukunft mit dem Bild passieren soll. Ihr Wunsch war es nun, dass die „Burg“ wieder zur Burg zurückkehrt und im Museum für die Besucher dieser Anlage zu sehen ist. Diesem Wunsch kommen wir sehr gern nach und werden einen geeigneten Platz finden, damit sich die Gäste in der kommenden Saison selbst „ein Bild machen“ können. Wir danken Frau Liebe herzlichst für diese großzügige Geste.

Julia Schulz-Kaczmarek
Kultur & Tourismus