Die Medaille zur Ehrung des verstorbenen Amtshauptmannes von Behmen. Von der Prägung gelangen nur 32 Stück in Silber und 1 Stück in Gold.
Das 18. Jh. begann in Mecklenburg Strelitz mit einer Katastrophe. Das herzogliche Wasserschloss zu Strelitz brannte 1712 bis auf die Grundmauern nieder. Nach langem hin und her entschied sich der Herzog am Zierker See ein neues Schloss zu bauen. Wenig später unterrichtete er den Amtmann zu Stargard, dass die nicht mehr benötigten Mauern und Mauertürme der Vorburg zur Materialgewinnung für den Schlossbau abgetragen werden. Dies betraf auch die „Alte Residenz“ zwischen dem heutigen Oberen Tor und dem Turm sowie die obere Hälfte der Nordmauer zwischen dem „Krummen Haus“ und der heutigen Alten Münze. Im Untergeschoß der Alten Residenz befand sich jedoch auch die Bäckerei. Kurzentschlossen wurde in der Vorburg ca. 1725 ein Backhaus errichtet und auch der letzte Rest des alten Palastes wurde abtransportiert.
Anno 1743 wurde Carl-Georg-Friedrich von Behmen Amtshauptmann in Stargard. Am 13.2.1745 machte er dem Herzog Adolph Friedrich III. den Vorschlag zur Einrichtung einer „Münze“ auf der Burg und der Herzog willigte ein. Am 26. Juli 1745 wurde Christoph Henning Jaster als Münzmeister vereidigt, sein Meisterzeichen war CHJ. Am 1.Oktober 1745 erhält von Behmen die Bestallungsurkunde als Direktor der Mecklenburg Strelitzer Münze. Aus diesem Jahr gab es bereits Schillinge und 1746 wurden neben Schillingen auch 1/12 Taler sowie 1 und 2 Talerstücke geprägt. Ein Jahr Später am 17. September verstirbt plötzlich von Behmen 47 jährig.
Bis dahin wurden 676394 Stück Münzen geprägt. Neuer Münzdirektor wurde im November gleichen Jahres Hartmut-Heinrich Brunsich, Geheimer Rat und Kammersekretär in Neustrelitz. Es wurde festgelegt, die Münze von Stargard nach Neustrelitz zu verlegen. Dieses Vorhaben zog sich zwar hin - aber am 13. Juli 1748 endete die Münztätigkeit in Burg Stargard. Von 1747 bis zu diesem Zeitpunkt wurden nochmals 625728 Stück Münzen geprägt.
Bis jedoch qualitätsgerechte Münzen gelangen, wurde viel „probiert“, davon erhalten geblieben sind etliche „Probemünzen“. Sie wurden oft in Gold geprägt, mit verschiedenen Vor- und Rückseiten. Als Zeugnis der Leistungsfähigkeit der Stargarder Münzstätte wurden sie zu Repräsentationszwecken verteilt und sind sehr selten.
Die AG-Chronik Burg Stargard wünscht allen Lesern und Freunden der Geschichte eine geruhsame, friedliche Weihnachtszeit und dass Ihr Geld im neuen Jahr nicht so selten ist, wie die alten Stargarder Münzen.