Möwenschiet un Roulettespääl
Illustration: Uwe Gloede, Maler und Zeichner, Insel Poel
Oha, an`n Roulettedisch von uns` Damper herrschte grote Uprägung: `Ne upgedunnerte Fruu ut Baden-Baden, vuller güllen Armriepen, sett`te grote Summen; Hunnerter, Tweehunnert Euroschiens un sogor Fiefhunnerter flögen man nur so to denn` Croupier. Toierst wunn de Witwe bannig väl Geld, to Meddernacht wier se oewer Vierdusend Euro los! Een Hesse ut Frankfurt wull ehr trösten - Se stött`te em to de Siet un säd: „Junger Mann, wenn Sie den Kontostand meines Girokontos wüssten, würden Sie sicherlich bleich werden. Schließlich bin ich die Witwe des berühmten Schönheitschirurgen, Dr. Manfred Müller. Seine Patienten waren nicht geizig - er war schließlich mehrfacher Multimillionär. Leider starb er schon vor fünf Jahren an einem Herzinfarkt, Gott möge seiner armen Seele gnädig sein!“ De Digedags & Coco un anner Passageren, de dat Sinnieren von de Badener Witwe mitkrägen hebben, wieren stark beindruckt von de forschen Ollsch! Dag harr ok giern mal gägen ehr späält, oewer sien schmales Budget löt dit nich to!
As dat Schipp nu fröhmorgens in Bergen ankem, fauderte een Birkesdörper Mann, Charles, Möwen mit Fleesch- un Brotbrocken up`n Schippsbug. Dee sehg verwirrt ut un schien bannig dörcheenanner to sien! Coco kreeg denn` Himphamp mit, un wull Charles von sien Driewen afhollen. He reep: „Oh, oh hür up mit dissen Mess, Charles, sowat makt man nich!“ Dat stürte denn` Kierl oewer gor nich, he schmet ümmer nieges Fauder in de Hööchd! Dunn passierte dat Mallür: Een groten Klacks Möwenschiet druppte up denn` schicken Hoot von uns` couragierten Badenerin, dee graad een Morgenspaziergang ünnernehm! Wat hett de Ollsch zackeriert - se wull Charles sogor verklagen, de Fruu künn sick kuum beruhigen!
Dor kem Dag an de Reehg`- he verbeugte sick so, as d`Artagnan von de Musketieren, un küßte de Hand von de Witwe! Een Passager ut Demmin säd: „Dunnerwäder, sowat nenn ick olle Schaul!“
Dag säd: „Gnädige Frau Doktor, ich werde Ihren Hut natürlich kostenlos reinigen. Dürfte ich dann heute Abend mit Ihnen Roulette nach System spielen und vierzig Prozent des Gewinnes als Honorar erhalten?“ De Witwe wier stark beindruckt un säd „Ja, natürlich mein kleiner, galanter Verehrer!“
Nu güngen de Digedags mit Coco ierst mal an Land. Se ielten to denn` historischen Bergener Fischmarkt, dee all siet denn` 13. Johrhunnert statt fünn! Besünners Dig wull unbedingt mal Walfleesch ankieken un äten. Coco un de dree Kobolde stuunten nich schlicht, dat se up dissen Markt sogor Elch- un Rentierfleesch kööpen künnen!
An`n Abend gägen Klock Nägen set Dag näben de Witwe un sett`te, so as he verspraken harr, nah System. Rumps - „Plein“ - dat Fiefundörtigfache von`n Insatz heimste Dag nu in! Kiek an, he harr so väl Glück, dat ut tweehunnert € Insatz soebendusend Euro Gewinn würden. Denn` Croupier lepen all de Schweetperlen von de Stirn, he müßte oewer ümmer mihr Jetons Gewinn to Dag un de Schönheitschirurgen Witwe henschuwen! Abrupt hürte Dag nah sienen groten Gewinn up - dor hülp ok keen Flehen von de fienen Daam; Dag wull sofort sienen Andeel von runn 2.680 € hebben. Dit gew em de Witwe dunn ok prompt - een fienen Antahlung för denn` nehgsten Urlaub von de dree Digedags!
Glücklich un tofräden schlöpen uns Dwargen un Coco nu in. Nu künn dat woll nich mihr lang duern, bet se de Norwegischen Fjorde un... errieken würden. Dat koenen Ji, leew Läsers, dunn in`n Julimaand in Juug` Amtsblatt läsen!