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Stargarder Zeitung
Ausgabe 4/2025
Rathausinformationen
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Auf ein Wort ...

... mit Tilo Granzow, Leiter des Bau- und Ordnungsamtes des Amtes Stargarder Land.

Stargarder Zeitung: Der Fortschritt beim Bau des neuen Bürgerhauses am Marktplatz ist nicht mehr zu übersehen. Ein neuer Rohbau steht und ein denkmalgeschützes Haus wird Stück für Stück abgebaut. Warum der massive „Rückbau“ des alten Pflegeheims?

Tilo Granzow: Ursprünglich war im Bauablauf geplant, zur Entlastung des denkmalgeschützten Hauses lediglich den Dachstuhl und Teile des Obergeschosses abzunehmen, um anschließend die Gründung des Hauses durchzuführen. Der Statiker hat zusammen mit der bauausführenden Firma jedoch empfohlen, einen umfassenden Rückbau des denkmalgeschützten Gebäudes aufgrund von sehr kostenaufwendigen und gefährlichen Abstützungsarbeiten des bestehenden Fachwerkes vorzunehmen. Die Fachwerkskonstruktionen wurden vorübergehend gelagert und werden nach einer Überprüfung entweder vollständig oder teilweise wieder eingebaut. Die drei massiv gemauerten Außenwände des Erdgeschosses bleiben erhalten, müssen jedoch teilweise neu gegründet werden.

Stargarder Zeitung: Viele Burg Stargarderinnen und Burg Stargarder haben sich gefragt, ob der Storch in diesem Jahr überhaupt ins Nest kommt, wenn auf der Baustelle gebaut wird. Das Storchenpaar ist da und bauseitig ist zum Wohle des Storches auch einiges passiert.

Tilo Granzow: Der Kran, der für den Neubau und die Sanierung der Marktstraße 5/7 benötigt wurde, war zunächst so positioniert, dass er im außerbetrieblichen Zustand unkontrolliert (Windstellung) über das Nest schwenken konnte. In Abstimmung mit dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und aufgrund der Auflagen einer Ausnahmegenehmigung war dies jedoch nicht zulässig. Der Kran sollte deshalb nach der Ankunft des Storches außer Betrieb genommen werden. Daher verständigten sich die Stadt und die Baufirma darauf, die Größe des Krans zu reduzieren und ihn bei Nichtbenutzung an zwei Punkten zu fixieren. Deshalb wurde der Kran am 19. März herabgesetzt, der erste Storch bezog am 22. März das Nest. Nach Rücksprache mit dem Umweltamt des Landkreises ließ die Stadt den Kran fixieren. Bis zur Ankunft des zweiten Storches durfte er nicht benutzt werden. Am 2. April fand ein Vor-Ort-Termin mit dem Landkreis statt, bei dem die Genehmigung erteilt wurde, den Kran wieder für den weiteren Bauablauf unter Beaufsichtigung zu nutzen. Die Stadt und die Bauunternehmen setzen alles daran, den Artenschutz zu gewährleisten und hoffen, dass bald Storchennachwuchs aufgezogen werden kann.

Stargarder Zeitung: Wie geht es auf der Baustelle des neuen Bürgerhauses weiter? Ist das Ziel, am Ende des Jahres 2026 das neue Rathaus einzuweihen, aus heutiger Sicht zu schaffen?

Tilo Granzow: Derzeit führt die Firma BSB Bau Malchin die Arbeiten zur Herstellung der Betondecke für das Obergeschoss des Neubaus durch. Anschließend werden die Wände im Obergeschoss errichtet. Im Altbau hat die Firma Reckert den Großteil der gesamten Rückbauarbeiten abgeschlossen. Danach folgen die Gründungsarbeiten für die verbleibenden und neu zu errichtenden Wände sowie der Wiederaufbau des Gebäudes. Wie bereits erwähnt, können unvorhergesehene Ereignisse, wie beispielsweise Stillstandszeiten des Krans, den Bauzeitenplan beeinflussen. Ursprünglich war geplant, das Bauvorhaben bis Ende 2026 abzuschließen. Ich gehe jedoch davon aus, dass wir erst im ersten Quartal 2027 in das neue Bürgerhaus einziehen können.