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Stargarder Zeitung
Ausgabe 5/2023
Kultur und Veranstaltungen im Stargarder Land
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Eine Stargarder Sage: Das Teufelsbruch

Geht man heute vom Parkplatz aus auf den Friedhof, kommt nach 20 Schritten jene Stelle an der noch im 18. Jh. einst der Richtplatz mit dem Galgen war. Auf alten Karten als „Das Gericht“ verzeichnet. Hier wurden die Delinquenten gehängt. Nun berichtet die Sage, dass bei jedesmaligem Strafvollzug ein fürchterliches Geheul von dem in der Nähe befindlichen Bruch gekommen sei und dem Henker jedesmal bange wurde. Nun begab es sich, dass wiederum ein Verbrecher gehängt werden sollte, der bei der Gerichtsverhandlung erklärt haben sollte, dass der Teufel ihn zu seinen Taten angestiftet hätte und er darum unschuldig sei. Viel Volk wollte nun dabei sein, wenn diesem Burschen endlich das Handwerk gelegt wurde, da er viel auf dem Kerbholz hatte. Um aber dieses zu umgehen, sollte er in der Spätabendstunde gehängt werden. Zur Richtstätte geführt, sollte die Prozedur vor sich gehen. Aber welch ein Schrecken überkam den Henker und die Anwesenden. Oben auf dem Galgen stand ein schwarzer Kater, der mit krummem Buckel und feuerglühenden Augen eine fürchterliche Musik anstimmte. Aber es half alles nichts, der Verbrecher mußte gehängt werden. Mit vieler Mühe konnte man den Kater vertreiben. Dem Delinquenten wurde die Schlinge um den Hals gelegt und er sollte nun aufwärts befördert werden, doch der Strick riss. Nun begann ein fürchterliches höhnisches Gelächter von dem Bruch her, so dass die Anwesenden schleunigst die Flucht ergriffen und der Verbrecher entkommen konnte.- Seitdem heißt dieses Bruch das Teufelsbruch. (F. Saß, nach Kaeding)