Der Unterschied zwischen diesen beiden Persönlichkeiten könnte nicht größer sein, denkt man, der Unterschied zwischen Bowie und Barbie. Gegensätze aushalten - vielleicht wird dies das Motto im Jahr 2024. Wir beginnen das Kinojahr mit „Der Mann, der vom Himmel fiel“ zu Ehren von David Bowie, der am 10. Januar 2016 in New York verstarb. Mit 29 spielte er - auch dank seiner Erscheinung - überzeugend den Außerirdischen Thomas Jerome Newton in Nicolas Roegs Science Fiction Film. Wir zeigen den Film im englischen Original mit deutschen Untertiteln. Was sonst. Zwei Wochen später tauchen wir in eine Welt ganz in Pink ein, in die Welt von Barbie. Barbie gerät in eine Krise, worauf sie beginnt, ihre perfekte Welt in Frage und alles auf den Kopf zu stellen. „Barbie“ ist der finanziell erfolgreichste Film des Jahres 2023 und nominiert für zahlreiche Auszeichnungen. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) hat „Barbie“ mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet. „Ein Film, in den hoffentlich nicht nur Mädchen und Frauen strömen werden. Denn der Männerwelt hat Greta Gerwig auch einiges mitzuteilen. Und vielleicht ist ‚Barbie‘ jetzt schon ein Kultfilm“, schreibt die Jury in ihrer Begründung.
Der Eintritt beträgt für alle Filme 4,- Euro. FILM im KRUMMEN HAUS wird ermöglicht durch das Mobile Kino Güstrow sowie dorfkinoeinfach.de.
10.01.2024, 19:30 Uhr
Der Mann, der vom Himmel fiel (The Man Who Fell to Earth)
Science Fiction, Großbritannien, 1976, Regie: Nicolas Roeg, Länge: 138 Min., FSK 16
Englisches Original mit deutschen Untertiteln
Mit: David Bowie, Rip Torn, Bernie Casey, Candy Clark, Jackson D. Kane u. a.
Um dem Wassermangel auf seinem Planeten zu beenden, landet Thomas Jerome Newton, ein humanoid-reptiloider Außerirdischer auf der Erde. Mit Hilfe bahnbrechender Patente seines Heimatplaneten baut der feinsinnige und hyper-intelligente Alien in kurzer Zeit sein Wirtschaftsimperium „World Enterprises“ auf, mit dessen Finanzkraft er Wasser zu seinem Planeten transportieren will. Unterstützung bekommt Newton durch den Patentanwalt Oliver Farnsworth. Gleichzeitig beginnt Newton eine Beziehung mit dem Zimmermädchen Mary-Lou. Doch sein Erfolg wird vom Neid der Konkurrenz begleitet, und seine wahre Identität und damit sein ganzes Vorhaben droht durch den Wissenschaftler und Vertrauten Dr. Nathan Bryce aufgedeckt zu werden.
Nach seinem vielbeachteten Thriller „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ widmete sich Nicolas Roeg in seinem vierten Film der kritischen Sicht eines Außerirdischen auf die Erde. Basierend auf der gleichnamigen Romanvorlage von Walter Tevis ist ein außergewöhnlicher Science-Fiction-Film entstanden, dessen Bildkompositionen die unverkennbare Handschrift des Regisseurs tragen. In der Hauptrolle glänzt ein kongenial besetzter David Bowie.
24.01.2024, 19:30 Uhr
Barbie
USA/Kanada 2023, Regie: Greta Gerwig, Länge: 115 Min., Deutsche Fassung, FSK 6
Mit: Margot Robbie, Ryan Gosling, Helen Mirren, Will Ferrell, Emma Mackey, Michael Cera, Rhea Perlman, America Ferrara, Ariana Greenblatt, Kate McKinnon, Issa Rae, u. v. a.
Das Leben in Barbieland ist sonnig, harmonisch, einfach wunderbar. Alle Barbies sind erfolgreich als Ärztin, Präsidentin, Astronautin und werden von ihren Kens bedingungslos angehimmelt. Doch eines Tages denkt die „stereotypische“ Barbie, bei der immer alles makellos ist, plötzlich an den Tod. Als nächstes fällt sie vom Dach ihres Traumhauses. Und ihre Füße landen auf dem Boden. Komplett! Mit den Fersen! Um ihre Probleme zu beheben, wird Barbie in die reale Welt geschickt. Dort soll sie nach dem Mädchen Ausschau halten, dessen Spielzeug sie ist. Nur so kann Barbie wieder „funktionieren“. Da er ohne seine Angebetete nicht leben kann, kommt Ken einfach mit. Und das ist für Barbie keine große Hilfe.
Das Star-Ensemble ist in Topform. Die detailverliebte Ausstattung, die die pinkfarbene Kunststoffwelt eines der beliebtesten Spielzeuge auf die große Leinwand überträgt, liefert die perfekte Bühne für eine tatsächlich emanzipatorische Geschichte - die noch dazu riesigen Spaß macht. Greta Gerwig und Noah Baumbach lassen in ihrem exzellenten Drehbuch und der kongenialen Inszenierung genügend Platz für überdrehten Slapstick und augenzwinkernden Dialogwitz, erlauben aber auch doppelbödige Momente mit Tiefgang. Der Film feiert die Kraft, die Stärke, den Witz und die Klugheit der Frauen auf eine Art, die einfach alle Zuschauenden - ob Frau oder Mann - mit einem glücklichen Strahlen das Kino verlassen lässt.