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Bützower Landkurier
Ausgabe 11/2024
Nachrichten aus der Stadt Bützow und dem Amt Bützow-Land
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FILM im KRUMMEN HAUS – 35 Jahre Mauerfall

Thorsten Merten als Theaterregisseur Kai Finke © Pandora Film

„Zwei zu Eins“ © X Verleih AG

In den bewegten Herbsttagen des Jahres 1989 spielt die Geschichte um ein Theaterensemble in Anklam. Mit Andreas Dresens Debütfilm „Stilles Land“ von 1992 beginnen wir im Krummen Haus am 6. November eine kleine Filmreihe anlässlich des Mauerfalles vor 35 Jahren mit Filmen aus vier Jahrzehnten. „Zwei zu Eins“, die Komödie dieses Sommers, führt nach Halberstadt ins Jahr 1990, wo Drei, die sich seit der Kinderzeit kennen, einen unglaublichen Fund machen: Sie finden in einem alten Schacht die Millionen der DDR, die dort eingelagert wurden, um zu verrotten. „Zwei zu Eins“, besetzt mit hochkarätigen Schauspieler*innen, ist eine Hommage an eine sehr besondere Zeit, in der alles möglich schien – ein humorvolles Abenteuer um Geld und Gerechtigkeit. Regisseurin Natja Brunckhorst konnte für die Komödie übrigens auf wahre Geschehnisse zurückgreifen: Millionen von Mark der DDR wanderten zur Währungsunion in unterirdische Gewölbe nahe Halberstadt – insgesamt fast 400 Tonnen an Geldscheinen. Sicher ist, dass aus diesem Stollen Geld entwendet wurde. Bis heute weiß niemand genau, um welche Summen es tatsächlich ging.

Der Ausblick auf den 4. Dezember verspricht ein weiteres Sahnehäubchen: „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ von Regisseur Matti Geschonneck nach dem Roman von Eugen Ruge. Das Drehbuch stammt von Wolfgang Kohlhaase und entstand in Zusammenarbeit mit Eugen Ruge. Im Gegensatz zur literarischen Vorlage konzentriert sich der Film auf einen Tag im Frühherbst 1989. Wilhelm Powileit, hochdekoriertes SED-Parteimitglied und Patriarch der Familie, wird an diesem Tag 90 Jahre alt. Für die DDR, in die er 1952 aus dem mexikanischen Exil zurückkehrte und die er aus Überzeugung mit aufbaute, naht der 40. Geburtstag – es wird der letzte sein.

Der Eintritt für „Zwei zu Eins“ sowie für „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ beträgt ausnahmsweise 5 Euro; so verlangt es der Vertrieb Warner Bros. Für „Stilles Land“ beträgt er wie immer 4 Euro. FILM im KRUMMEN HAUS wird ermöglicht durch die Kooperation mit dem Filmklub Güstrow und Mobiles Kino Güstrow. www.dorfkinoeinfach.de

Details:

6.11.2024, 19.30 Uhr

Stilles Land

Deutschland 1992

Regie: Andreas Dresen

Länge: 94 Minuten

FSK 0

Mit: Thorsten Merten, Jeanette Arndt, Kurt Böwe, Burkhard Heyl, Petra Kelling, Horst Westphal u. a.

Die politischen Ereignisse der Wendezeit überschlagen sich, aber in der vorpommerschen Provinz herrscht noch Stille. Den jungen ambitionierten Regisseur Kai Finke (Thorsten Merten) verschlägt es an ein kleines Theater in Anklam. Während draußen die DDR zusammenbricht, versucht er mit "Warten auf Godot" neuen Schwung in das resignierte Ensemble und die triste Kleinstadt zu bringen. Blaue Augen und Missverständnisse bleiben da nicht aus. Das Drehbuch verfasste Laila Stieler. In der Rolle des Intendanten glänzt Kurt Böwe.

www.pandorafilm.de/filme/stilles-land.html

20.11.2024, 19.30 Uhr

Zwei zu Eins

Spielfilm

Regie: Natja Brunckhorst

Deutschland, 2024

Länge: 116 Minuten

FSK 6

Eintritt: 5 Euro

Mit: Sandra Hüller, Max Riemelt, Ronald Zehrfeld, Ursula Werner, Peter Kurth, Peter Kurth, Martin Brambach, Uwe Preuss, Kathrin Wehlisch, Olli Dittrich u. v. a.

Halberstadt im Sommer 1990. Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) kennen und lieben sich seit ihrer Kindheit. Eher zufällig finden sie in einem alten Schacht die Millionen der DDR, die dort eingelagert wurden, um zu verrotten.

Die Drei schmuggeln Rucksäcke voll Geld heraus. Gemeinsam mit ihren Freunden und Nachbarn entwickeln sie ein ausgeklügeltes System, um das inzwischen wertlose Geld in Waren zu tauschen und den anrauschenden Westlern und ihrem Kapitalismus ein Schnippchen zu schlagen. Denn wenn man jetzt ein bisschen schlau ist, kann dieser Sommer nicht nur ein großes Abenteuer, sondern auch der endgültige Wendepunkt in ihrem Leben sein.

In der Hauptrolle spielt die Oscar-nominierte Sandra Hüller mit einnehmendem Charme und pragmatischer Klugheit die unfreiwillige Heldin einer verschworenen Hausgemeinschaft, die in den anarchischen Zeiten der Wende unerwartet mit der Aussicht auf Reichtum und Wohlstand konfrontiert wird: Jetzt wäre die beste Gelegenheit, um dem real existierenden Kapitalismus eins auszuwischen. Denn bald werden die dicken Geldbündel wertlos sein.

www.x-verleih.de/filme/zwei-zu-eins/

04.12.2024, 19.30 Uhr

In Zeiten des abnehmenden Lichts

Spielfilm

Regie: Matti Geschonneck

Deutschland, 2017

Länge: 101 Minuten

FSK 0

Eintritt: 5 Euro

Mit: Bruno Ganz, Hildegard Schmahl, Sylvester Groth, Evgenia Dodina, Melitta, Alexander Fehling, Gabriela Maria Schmeide

Wilhelm und seine Frau Charlotte, einander in inniger Verbitterung verbunden, rüsten sich für Wilhelms Ehrentag – der 90. Geburtstag. Nachbarn, Genossen und singende Pioniere treten an, um dem Genossen Powileit zu gratulieren, Blumen zu überreichen und ihm einen weiteren Orden zu verleihen. Charlotte hofft auf die Unterstützung der Familie: ihr Sohn Kurt, der 1956 aus den Arbeitslagern der UdSSR nach Ostberlin gekommen ist, und in Ostberlin als Historiker arbeitet, Kurts russische Frau Irina, die er heimlich betrügt, und auch Charlottes erwachsener Enkel Sascha haben ihre festen Plätze im parteikonformen Jubiläumsspektakel. Doch Sascha wird heute nicht wie gewohnt den Tisch fürs kalte Buffet aufbauen. Er ist, nur wenige Tage zuvor, in den Westen abgehauen. Die Nachricht platzt in die Festgesellschaft wie eine Bombe.

Während K

urts Schwiegermutter Nadeshda Iwanowna in Wodka geschwängerter Runde ihre russischen Weisen anstimmt, rechnet die verzweifelte Irina mit ihrer Schwiegertochter Melitta und der ganzen Gesellschaft ab. Haushaltshilfe Lisbeth fegt die Scherben zusammen und auch Charlottes Freundin Stine versucht zu retten, was zu retten ist. Doch je weiter das Fest dem Ende zugeht, umso mehr brechen sich Geheimnisse ihre Bahn... Die Veränderung ist nicht mehr aufzuhalten. Es ist die Zeit des abnehmenden Lichts.

www.x-verleih.de/filme/in-zeiten-des-abnehmenden-lichts/

Eintritt: 4 Euro bzw. 5 Euro für „Zwei zu eins“

Krummes Haus, Schlossplatz 2, 18246 Bützow, 038461-66915

In Kooperation mit Mobiles Kino Güstrow und dorfkinoeinfach.de