Neue Gedichte von Sabine Kindermann

Was zieh ich bloß an?

Steh ich morgens vor dem Spiegel, was zieh ich bloß an,

und ich geb dir Brief und Siegel, dass ich nichts finden kann,

was mir passt oder gefällt, wird’s heute kühl, wird’s warm,

worin fühle ich mich wohl, was zieh ich bloß an?

Lange Hose, kurzer Rock, welchen Schuh dazu

oder doch die leichte Bluse, Shirt ist jetzt tabu.

Jeans zu eng, der Knopf schließt nicht, Büstenhalter klemmt,

immer röter mein Gesicht, bin gleich ganz enthemmt.

Suche mir ein Sommerkleid, hatte doch noch eins,

das mit Muster und recht weit, nur finden kann ich keins.

Ach, herrje, die Zeit, sie drängt, muss doch langsam los,

habe gar nichts anzuziehn, Mensch, was mach ich bloß?

Finde zwischen 50 Kleidern doch noch eins in Rot,

welches ich mal selbstgeschneidert, alles ist im Lot.

Hab ich noch mal Glück gehabt, hab was Schönes an,

morgen ist ein neuer Tag, WAS ZIEH ICH DANN AN?

Was ich liebe

Was ich liebe, ist sehr viel:

Ich liebe die Liebe, ein großes Gefühl.

Ich liebe Sonne, Sturm und Meer,

ich liebe Wald und Wiesen sehr.

Ich liebe Bücher und Musik

mit Rammstein, Lindenberg und Grieg.

Ich liebe Radfahren, Wandern, Reisen,

ich liebe es auch, gut zu speisen.

Ich liebe Malen und auch Schreiben,

ich liebe es zu dichten und still zu bleiben.

Ich liebe den Morgen mit Tau im Gras,

den Abend mit gutem Wein im Glas.

Ich liebe die Lichter im Mondenschein,

die Eulenrufe in die Nacht hinein.

Ich liebe den Wind, das Rauschen der Bäume,

die Wäsche flatternd auf der Leine.

Ich liebe im Garten den Vogelgesang,

Glockengeläut mit hellem Klang.

Ich liebe Fröhlichkeit und Lachen,

dummes Zeug und Unsinn machen.

Ich liebe die Erde mit allen Facetten,

ich liebe Freiheit ohne jegliche Ketten.

Ich liebe das Licht, ich liebe das Leben

und wünsche, es sei mir noch lange gegeben.

Mit dem Pinsel…

Mit dem Pinsel dreh ich Runden,

gleite sanft übers Papier,

es vergehen viele Stunden,

und ich bin im Jetzt und Hier.

Blumen gern in Aquarell,

rot, gelb, blau und grün,

viele Tiere in Pastell,

weich und wunderschön.

Halte ich sie alle fest,

lasse sie nicht gehen,

langsam aufs Papier gepresst,

meine Welt ist schön!