Die Genossen gratulieren Wilhelm Powileit
Kurt Naumann als Daniel Brenner Foto: DEFA-Stiftung/Christa Köfer
Am 4. Dezember setzen wir unsere Filmreihe zu „35 Jahre Mauerfall“ mit einem Glanzstück fort: „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ von Regisseur Matti Geschonneck nach dem Roman von Eugen Ruge. Das Drehbuch stammt von Wolfgang Kohlhaase und entstand in Zusammenarbeit mit Eugen Ruge. Im Gegensatz zur literarischen Vorlage konzentriert sich der Film auf einen Tag im Frühherbst 1989. Wilhelm Powileit (Bruno Ganz), hochdekoriertes SED-Parteimitglied und Patriarch der Familie, wird an diesem Tag 90 Jahre alt. Für die DDR, in die er 1952 aus dem mexikanischen Exil zurückkehrte und die er aus Überzeugung mit aufbaute, naht der 40. Geburtstag – es wird der letzte sein.
„In Zeiten des abnehmenden Lichts“ kam 2017 in die Kinos. Der letzte Film der Reihe am 18.12. – „Die Architekten“ – kam 1990 in die Kinos, wurde aber 1989 vor dem Hintergrund der Ereignisse des Sommers 1989 gedreht. Täglich verlassen Tausende die DDR Richtung Westen. Das 1988 geschriebene Drehbuch wurde aufgrund der gesellschaftspolitischen Entwicklungen inhaltlich angepasst. Der Film übt deutliche Kritik am bestehenden System. Laut Regisseur Peter Kahane zeigt er die Demontage einer Illusion. Im Mittelpunkt steht der Architekt Daniel. Er ist Ende Dreißig und projektiert Wartehäuschen für Busstationen und ähnliches. Ansonsten beteiligt er sich an Wettbewerben. Plötzlich bekommt er den Auftrag, für eine Trabantenstadt Berlins ein kulturelles Zentrum zu projektieren.
Der Eintritt für „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ beträgt ausnahmsweise 5,- Euro; so verlangt es der Vertrieb Warner Bros. Für „Die Architekten“ beträgt er wie immer 4,- Euro. FILM im KRUMMEN HAUS wird ermöglicht durch die Kooperation mit dem Filmklub Güstrow und Mobiles Kino Güstrow. www.dorfkinoeinfach.de
04.12.2024, 19:30 Uhr
Spielfilm, Regie: Matti Geschonneck, Deutschland, 2017, Länge: 101 Minuten, FSK 0
Mit: Bruno Ganz, Hildegard Schmahl, Sylvester Groth, Evgenia Dodina, Melitta, Alexander Fehling, Gabriela Maria Schmeide
Eintritt: 5,- Euro
Wilhelm und seine Frau Charlotte, einander in inniger Verbitterung verbunden, rüsten sich für Wilhelms Ehrentag - der 90. Geburtstag. Nachbarn, Genossen und singende Pioniere treten an, um dem Genossen Powileit zu gratulieren, Blumen zu überreichen und ihm einen weiteren Orden zu verleihen. Charlotte hofft auf die Unterstützung der Familie: Ihr Sohn Kurt, der 1956 aus den Arbeitslagern der UdSSR nach Ostberlin gekommen ist und in Ostberlin als Historiker arbeitet, Kurts russische Frau Irina, die er heimlich betrügt, und auch Charlottes erwachsener Enkel Sascha haben ihre festen Plätze im parteikonformen Jubiläumsspektakel. Doch Sascha wird heute nicht, wie gewohnt, den Tisch fürs kalte Buffet aufbauen. Er ist, nur wenige Tage zuvor, in den Westen abgehauen. Die Nachricht platzt in die Festgesellschaft wie eine Bombe.
Während Kurts Schwiegermutter Nadeshda Iwanowna in Wodka geschwängerter Runde ihre russischen Weisen anstimmt, rechnet die verzweifelte Irina mit ihrer Schwiegertochter Melitta und der ganzen Gesellschaft ab. Haushaltshilfe Lisbeth fegt die Scherben zusammen und auch Charlottes Freundin Stine versucht zu retten, was zu retten ist. Doch je weiter das Fest dem Ende zugeht, umso mehr brechen sich Geheimnisse ihre Bahn ... Die Veränderung ist nicht mehr aufzuhalten. Es ist die Zeit des abnehmenden Lichts.
www.x-verleih.de/filme/in-zeiten-des-abnehmenden-lichts/
18.12.2024, 19:30 Uhr
Spielfilm, Regie: Peter Kahane, DDR, 1990, Länge: 102 Minuten, FSK 0
Mit: Kurt Naumann, Rita Feldmeier, Judith Richter, Werner Dissel, Uta Eisold, René Wünsch, Christoph Engel, Wolfgang Greese, Hans-Joachim Hegewald, Karl Ernst Horbol, Jörg Schüttauf
Eintritt: 4,- Euro
Der Architekt Daniel ist Ende Dreißig und projektiert Wartehäuschen für Busstationen und ähnliches. Ansonsten beteiligt er sich an Wettbewerben. Plötzlich bekommt er den Auftrag, für eine Trabantenstadt Berlins ein kulturelles Zentrum zu projektieren. Als Mitarbeiter will er ehemalige Kommilitonen gewinnen. Einige jedoch sind aus dem Beruf ausgestiegen, er bekommt noch fünf zusammen, dazu zwei junge Absolventen. Die Sieben verwirklichen in diesem Projekt ihre Ideale von einem schönen Zentrum, in dem das Leben pulsieren kann; gastronomische Einrichtungen, Geschäfte, Kulturstätten, Spielplätze und Grünanlagen. Daniel arbeitet engagiert, doch er sieht vor sich zahllose unüberwindbare Hürden. Das Kollektiv zerbricht aufgrund der Eingriffe übergeordneter Stellen. Täglich verlassen Tausende die DDR Richtung Westen, am Ende auch Daniels Frau mit dem Kind. Als der Bau beginnt, ist von dem ursprünglichen Entwurf nicht mehr viel übrig. Kurz vor dem Herbst 1989 findet die Einweihungsfeier statt.
www.defa-stiftung.de/filme/filme-suchen/die-architekten/
Krummes Haus, Schlossplatz 2, 18246 Bützow, 038461-66915
In Kooperation mit Mobiles Kino Güstrow und dorfkinoeinfach.de