Stadtpräsidentin Heike Rahn und Bürgermeister Christian Grüschow gratulieren Monika Thomsen (Mitte)
Applaus für Heike Rahn und Michael Kloß
Ehrung der Kirchenhüter
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
Die Eintragung in das Ehrenbuch ist die höchste Auszeichnung, die unsere Stadt zu vergeben hat. Auf diese Weise ehrt die Stadt Bützow seit vielen Jahren Personen, die sich „auf politischem, kulturellem, sportlichem, wirtschaftlichem oder sozialem Gebiet - herausragende Verdienste erworben und dadurch das Ansehen der Stadt gefördert haben.
Heute zeichnen wir mit der Eintragung in das Ehrenbuch eine Dame aus, die mit visionärer Kraft und vielen Helfern an einem weit entfernten Ort - Perspektiven schafft. Sie leistet bis heute unermüdlich Entwicklungsarbeit in einem der ärmsten Länder der Welt - in Gambia:
Meine sehr geehrten Damen und Herren, begrüßen sie mit mir Frau Monika Thomsen.
„Die Bildung ist das Allerwichtigste“, wenn Monika Thomsen diesen Satz - Interessierten entgegenwirft, dann ist er nicht nur - eine Aussage. Er ist ein Versprechen.
Seit 23 Jahren ist sie Vorsitzende des Vereins „Bützower für Gambia e.V.“
Aus einer Interessengemeinschaft gründete sich im Jahr 2000 der Verein mit dem Ziel, „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten und zwar an einem Ort, an dem es dringend benötigt wird - und an den Monika Thomsen ihr Herz verloren hat. In LabaKoreh.
LabaKoreh ist ein Dorf mit heute 4.500 Einwohnern, wenige Kilometer von der Atlantikküste entfernt in Gambia, dem kleinsten Land Afrikas. Heute leben dort ca. 2,3 Mio Menschen. Landwirtschaft, Tourismus und Fischerei sind die Haupterwerbsquellen des Landes. Es besteht, nach britischem Vorbild, ein Schulsystem mit Schulpflicht. Dennoch sind heute noch fast die Hälfte aller Erwachsenen Analphabeten.
Um „Perspektiven aufzuzeigen“ und weil Bildung eben das allerwichtigste ist, begann Monika Thomsen vor 20 Jahren mit Ihren Vereinskollegen und Freunden, Bildung zu ermöglichen. Sie ließ eine Schule bauen, dann eine weitere mit zwei Klassenräumen, Lehrerzimmer und ein Küchentrakt, einen Brunnen, eine Nähwerkstatt als Ausbildungsstätte für Schneider und ein Gesundheitszentrum, in dem heute ein Arzt wohnt und tätig ist. Es folgte ein weiterer Klassenraum, ein Spielplatz, ein 2. Brunnen sowie ein Gemüsegarten, als Versorgungs- und Erwerbsquelle.
Monika Thomsen, ihre Vereinskollegen, Freunde und Mitstreiter schufen in den vergangenen 20 Jahren eine Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur, die in die nächsten Jahrzehnte hineinwirken wird.
Zusätzlich zu den Bauprojekten leistet der Verein die Gehaltszahlungen für 10 Mitarbeiter, inklusive Lehrkräfte und trägt die Kosten der Schulverpflegung für 120 Kinder. Monat für Monat.
Diesem unermüdlichen, mutigen und visionären Einsatz ist es zu verdanken, dass heute - viele der ehemaligen Schüler durch die schulische Bildung befähigt wurden, eine Ausbildung zu beginnen, um zum Beispiel als Krankenschwester arbeiten zu können
„Hilfe zur Selbsthilfe“ in bester Art und Weise.
Liebe Frau Thomsen, sehr geehrte Damen und Herren. Mit nachfolgenden Worten wird Frau Thomsen in das Ehrenbuch der Stadt Bützow eingetragen.
(Text Ehrenbuch):
Aufgrund ihres langjährigen und außergewöhnlichen Engagements in der Entwicklungshilfe sowie als Vorsitzende des Vereins „Bützower für Gambia e.V.“ wird Frau Monika Thomsen mit dem Eintrag in das Ehrenbuch der Stadt Bützow am heutigen Tage ausgezeichnet.
Herzlichen Glückwunsch und Applaus für eine mutige Dame.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
| • | 6 Turniertage, |
| • | 26 Vereine, |
| • | 93 Mannschaften, |
| • | 225 Spiele, |
| • | 544 Tore und |
| • | 900 teilnehmende Kinder und Jugendliche. |
Concordia Lübeck, Förderkader René Schneider, FC Anker Wismar, Schweriner SC und der FC Hansa Rostock … diese Liste ließe sich um einige Vereine weiterführen und ist Zeuge von der landesweiten Bedeutung des traditionsreichen Bützower Weihnachturniers für Nachwuchsmannschaften in Mecklenburg-Vorpommern.
Vor 10 Jahren, im Dezember 2012, feierte das Weihnachtsturnier die 50. Auflage und folglich wäre in diesem Jahr die 60. Auflage zu Ende gegangen, wenn die Pandemie nicht gewesen wäre.
Um so bemerkenswerter, dass die Turnierleitung in Person von Michi Kloß, Sören Frahm und Heike Rahn mit einer Reihe weiterer Unterstützer nach zwei Jahren Zwangspause den Mut und die Zeit gefunden hat, die diesjährige 58. Auflage zu planen.
Bereits wenige Tage, nachdem die Turnierleitung die Einladungen versendet hat, waren alle Startplätze vergeben und Mannschaften mussten auf der Warteliste auf eine Teilnahme hoffen, ebenso wie der verdienstvolle und jahrelange Schatzmeister des TSV Bützow - Wolf-Dieter Brusch - schon vor 10 Jahren sagte: „Wir mussten einigen Mannschaften sogar absagen.“
Das Weihnachtsturnier des TSV Bützow ist eines der bekanntesten in Mecklenburg-Vorpommern. 900 teilnehmende Kinder und Jugendliche kamen mit ihren Trainern, Betreuern, Eltern, Großeltern hier nach Bützow um in der Wilhelm-Schröder-Sporthalle auf Torjagd zu gehen, um den Sieg zu kämpfen und ein echtes Fußballfest zu genießen.
Aber damit nicht genug: Ich durfte seit 2014 alle Turniere persönlich eröffnen und weiß, mit welchem Einsatz, mit welcher Akribie, Detailliebe und vor allem Herzlichkeit Ihr jeden einzelnen Turniertag durchführt: Die Vorstellung jeder einzelnen Mannschaft zur Einlaufmusik, das Honorieren jeden einzelnen Kindes mit Urkunde und Pokal und - das vielleicht Wichtigste - der obligatorische Überraschungsbesuch des Weihnachtsmannes sind nur Beispiele.
Ich durfte in diesem Jahr bei zwei Fußball begeisterten Jungs 3 Tage live dabei sein und hautnah miterleben, wie Micha spätestens nach dem 3. von 6 Turniertagen mit massiven Stimmproblemen zu kämpfen hatte, aber dennoch die Moderation unter Zuhilfenahme von Kamillentee und Lutschbonbons Tag für Tag bis zum letzten Turniertag mit dem gleichen Enthusiasmus zu Ende brachte.
(und stellvertretend auch für Sören, der heute nicht dabei sein kann),
für Euer besonderes und schon so lange währendes ehrenamtliches Engagement bei der Vorbereitung, Organisation und Ausrichtung der Bützower Fußball-Weihnachtsturniere bedanken wir uns ganz herzlich bei Euch.
Euch gilt dieser Applaus.
Sehr geehrte Gäste!
Sie ist ein Denkmal von nationaler Bedeutung, prägt die Europäische Route der Backsteingotik und Bützow auf ihre ganz eigene, besondere Weise: Die Bützower Stiftskirche.
Der spätgotische Schnitzaltar von 1503, die Renaissance-Kanzel mit Prachtschnitzereien von 1617, die Lüdersche Sonnenuhr aus dem Jahr 1765, die in Kennerkreisen Weltruhm erlangte sowie der Hallendachstuhl aus dem 13. - 15. Jahrhundert und die mittelalterliche Turmkonstruktion, die als größte noch erhaltene ihrer Art im Ostseeraum gilt.
Das sind beeindruckende Besonderheiten und Kostbarkeiten, aber bei weitem nicht alle.
Mehrere tausend Touristen besuchen jährlich die Stiftskirche und wie Axel Ulrich, Vorsitzender des Fördervereins Stiftskirche, gerne metaphorisiert: „Hier trifft man Gott und die Welt“.
Die Kirche hüten, auf sie Acht geben, Erklärungen geben, Besucher durch die Kirche führen, ins Gespräch kommen und die Besonderheiten der Kirche erläutern - das leisten gut 20 Ehrenamtler, zwei von Ihnen über 90 Jahre alt, als so genannte Kirchenhüter.
Jährlich öffnen die Kirchenhüter die Stiftskirche vom 01. Juni bis zum Tag des offenen Denkmals im September, montags bis freitags von 10:00 - 17:30 Uhr. Samstags ist die Kirche von 10:00 - 15:00 Uhr geöffnet. Wöchentlich sind dafür 3 Schichten á 2,5 Stunden, samstags 2 Schichten erforderlich.
Mehr als 3.000 Besucher zählten die Kirchenhüter im letzten Jahr, an
90 Öffnungstagen. Rainer Boldt ist der Verantwortliche für die Kirchenhüter im Förderverein und zugleich stellvertretender Vorsitzender und leistet selber regelmäßig Dienst in der Kirche. Viele auswärtige Gäste, auch oft aus dem Ausland, besuchen die Stiftskirche, weiß er zu berichten.
Seit mehr als 20 Jahren setzen die Kirchenhüter ihre Zeit und ihr Engagement in das Hüten dieser besonderen Kirche und die Betreuung der tausenden Besucher, die hier nach Bützow kommen.
Fotos: Ralf Badenschier
ohne Sie wäre das Bestaunen der Kirche und ihrer vielen Schätze für die Touristen und Gäste nicht möglich. Und ohne Sie wäre Bützow um ein touristisches Highlight - ich würde sogar sagen „DAS touristische Highlight“ ärmer.
Herzlichen Dank!
Auszeichnungen Ü100 Jahre Handwerk und Handel (HR)
Tradition stiftet Identifikation und kann ein Erkennungsmerkmal für eine ganze Region sein. So ist es in unserer Stadt, wenn wir von unseren traditionsreichen Handwerks-und Handelsbetrieben sprechen. Fast jeder, der aus Bützow oder den umliegenden Gemeinden und Städten kommt , kennt „Hollien“ oder die „Druckerei Keuer“ oder eben auch die „Bauschlosserei Rutenbeck“.
Lieber Horst, lieber Holger Ihr kennt die Geschichte eures Unternehmens besser als jeder andere. Und es ist mir eine Ehre zu berichten, wie alles begann:
111 Jahre ist die Bauschlosserei nicht im Familienbesitz der Rutenbecks, noch nicht. Die Aussichten jedoch sind gut. Holger Rutenbeck übernahm die Schlosserei in 2. Generation von seinem Vater Horst und Horst wiederum übernahm die Schlosserei am 1. Januar 1982 von Fritz Gramckow. Die Betriebsübernahme der Schlosserei wurde wie folgt annonciert:
„Ab 01. Januar 1982 übernehme ich die Bauschlosserei der ehemaligen Firma Gramckow in Bützow, Kurt-Bürger-Str. 9 und bitte die werte Kundschaft um ihr weiteres Vertrauen.“
Horst Rutenbeck
Udo Stammann übernahm zur gleichen Zeit die Fahrradreparaturen und den Schlüsseldienst und eröffnete seinen Betrieb in der Roten Oktober Straße 9. Auch er bat seine werte Kundschaft um das weitere Vertrauen.
So teilte sich 1982 die Bauschlosserei Gramckow auf zwei der ehemaligen Mitarbeiter auf und Schlossermeister Fritz Gramckow verabschiedete sich mit seiner Frau in den Ruhestand.
Aber jetzt von Anfang an.
Fritz´ Vater, Friedrich Gramckow, der 1885 in Klein Belitz zur Welt kam und nach Stationen in Glückstadt, Hamburg, auf dem Dampfer „Europa“ und in Rostock - 1912 in der Rühner Straße 9 in Bützow die Schlosserei gründete, führt sie bis 1949. 3 Kinder gingen aus der Ehe der Gramckows hervor, die Söhne Karl und Fritz und die Tochter Hildegard.
Beide Söhne lernten das Schlosserhandwerk bei Ihrem Vater, führten drei Jahre das Geschäft gemeinsam, bis Karl auf Grund einer Erkrankung das Geschäft verließ.
So führte Fritz ab 1952 für 30 weitere Jahre als Schlossermeister und späterer Obermeister des metallverarbeitenden Handwerks den Betrieb fort. Jährlich bildete er 2 - 3 Lehrlinge aus, unter Ihnen: Horst Rutenbeck.
Am 04.09.1962 unterzeichnete Horst seinen Lehrvertrag beim Meister und begann 1963, 15-jährig, seine Ausbildung. Und wer jetzt kurz gerechnet hat, wird feststellen, dass Horst Rutenbeck seit 60 Jahren als Schlosser arbeitet.
Seine Erfahrungen prägen den Familienbetrieb. Er hält nicht viel von „Räubergeschichten und von Leuten, die sich schöner machen als sie eigentlich sind“, berichten seine Weggefährten. Sein Motto lautet - „Immer hart arbeiten, alles mit eigenen Händen aufbauen, kluges Taktieren und nicht so viel sagen lassen von den anderen“. Mit dieser Maxime ist das Unternehmen gut durch alle Zeiten gekommen.
1988 bezogen die Rutenbecks die neue Werkstatt am Sandkrug. Nur wenige Jahre später sagte Horst, wohl durchdacht: „Wir müssen größer werden, sonst haben wir keine Chance“. Also bauten sie nochmal neu, nach Feierabend, viel in Eigenregie und eröffneten 1997 ihren neuen, heutigen Standort.
Seit Ende 2019 versucht Horst Rutenbeck in den Ruhestand zu gehen. Sohn Holger hat seit 2020 die Geschäftsführung inne und leitet die Geschicke des Familienbetriebs. Besonnen und konsequent, so arbeitet auch er. Tore, Zäune, Balkonanlagen, Treppen, Rahmen – es gibt wohl nichts was die Rutenbecks und ihre Mitarbeiter aus Metall bauen könnten.
In vielen Häusern, öffentlichen Gebäuden und Anlagen Bützows und Umgebung befinden sich Rutenbeck´sche Meisterwerke. Und die Hand-Zeichnungen, die den Bauwerken vorausgehen, werden in Bützow schon als „echte Rutenbecks“ gehandelt.
Für viele weitere „echte Rutenbecks“ arbeitet Holgers Sohn Tim, in 3. Generation im Betrieb und auch sein Sohn Arvid, dann schon die 4. Generation, wird bestimmt folgen wollen.
wir beglückwünschen Euch und Eure Familie zu 41 Jahren Bauschlosserei Rutenbeck, in der 111-jährigen Ära der Bützower Bauschlosserei und wünschen Euch stets gute Entscheidungen, eine treue Kundschaft und das Fortbestehen Eures familiären Zusammenhaltes. Lieber Horst, der Ruhestand sei dir von Herzen gegönnt, doch wir alle kennen dich und wissen, dass das Loslassen nicht so einfach ist.