FILM im KRUMMEN HAUS

„Wildes Herz“ von Charly Hübner und Sebastian Schultz steht am 12. März auf dem Programm. Mit dem preisgekrönten Dokumentarfilm über die Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ setzen wir die Reihe „Musik im Film“ fort. Der Frontmann der Band, Jan „Monchi“ Gorkow, wuchs in Jarmen auf. Nach einer Zeit in seiner Jugend bei den Ultras von Hansa Rostock und in der Hooliganszene trat er mit 20 Jahren der Band „Feine Sahne Fischfilet“ bei. Seine gesellschaftspolitische Haltung machte eine 180-Grad-Wendung: Gorkow und die Band verorten sich links, antifaschistisch und antirassistisch. Politisches Engagement und Musikmachen gehören für sie zusammen. Der Verfassungsschutz von M-V beobachtet die Band aufgrund linksextremer Aussagen. Für „Wildes Herz“ hat Charly Hübner die Band drei Jahre lang begleitet. Der Film wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet. Die Jury betonte, dass der Film eine „wichtige, wie mutige Bestandsaufnahme zur politischen Situation in Mecklenburg-Vorpommern“ sei.

Am 26.03. geht es filmisch in die Mailänder Scala, in der zum ersten Mal überhaupt ein Konzert mit nicht-klassischer Musik stattfand: Paolo Conte und sein Ensemble spielten dort am 19. Februar 2023. Testis Dokumentarfilm zeigt nicht nur das besondere Konzert, sondern auch die Proben, Vorbereitungen und Arbeiten hinter den Kulissen. Der studierte Jurist und Cantautore (Liederdichter) ist mittlerweile 88 Jahre alt. Dieser Film ist auch eine Hommage an eine unwiederholbare Karriere und soll zu einem echten Zeugnis des musikalischen Vermächtnisses von Paolo Conte werden.

Die Filmvorführungen beginnen jeweils um 19:30 Uhr.

Der Eintritt beträgt wie immer 4,- Euro. FILM im KRUMMEN HAUS wird ermöglicht durch die Kooperation mit dem Filmklub Güstrow und Mobiles Kino Güstrow. www.dorfkinoeinfach.de

12.03.2025, 19:30 Uhr

Wildes Herz

Dokumentarfilm, Deutschland 2017, Regie: Charly Hübner und Sebastian Schultz, Länge: 90 Min., FSK 12

Mit der Band „Feine Sahne Fischfilet“ - Jan "Monchi" Gorkow, Kai Irrgang, Olaf Ney, Christoph Sell, Max Bobzin, Jacobus North - sowie Michael Ebert, Jürgen Hingst, Lorenz Caffier, Roland Vogler-Wander, Marteria, Campino

Ein kleines Dorf in den Weiten Mecklenburg-Vorpommerns. Geprägt vom politischen Wandel der letzten Jahrzehnte ist hier eine Band entstanden, die etwas zu sagen hat und das sehr laut. „Feine Sahne Fischfilet“ um Jan „Monchi“ Gorkow ist heute eine der erfolgreichsten Punkbands in Deutschland und in den Augen des Staates „Vorpommerns gefährlichste Band“. Sie sorgt dafür, dass die Wüste weiterlebt und Mecklenburg-Vorpommern noch nicht komplett im Eimer ist. Mit funkelnder Radikalität und dem Finger stets am Verbalabzug stellen sich Monchi, Olaf, Christoph, Kai, Köbi und Max gegen Nazis, Leerstand und Wendeverliererfrust. Bleiben oder Gehen, das ist für sie die wesentliche Frage. Ihre Musik ist wie der Berserker unter den deutschen Bands, voller Aufruhr und so kompromisslos wie Poesie nur sein kann. Ihnen gelingen rasante Hymnen voller Kraft: Lautstark, lebenshungrig und lustvoll singen sie von der Lücke im System, die ihre Heimat ist. In der Idylle Vorpommerns ist Jan Gorkow in den neunziger Jahren direkt in die gesellschaftliche Leere hineingewachsen, die sich dort immer breiter machte. Der Schauspieler und gebürtige Mecklenburger Charly Hübner erzählt die Geschichte dieses jungen und wilden Lebens zwischen stürmischem Punk-Furor und energischem Lokalpatriotismus, zwischen Rock am Ring und wellenschlagender Wahlkampftour. „Wildes Herz“ ist das so intime wie mitreißende Porträt eines jungen Musikers geworden, der sich mit großem Herzen und noch größerer Klappe gegen den Rechtsruck stemmt und dabei von nichts aufzuhalten ist. Die Regisseure Charly Hübner und Sebastian Schultz begeben sich auf eine sehr ehrliche und humorvolle Reise mitten ins wild schlagende Herz einer aufgewühlten Region zwischen Verlierern und Gewinnern, zwischen Rückschlägen und tanzenden Triumphen.

Infos unter: www.neuevisionen.de/de/filme/wildes-herz-31

26.03.2025, 19:30 Uhr

Paolo Conte alla Scala

Dokumentarfilm, Italien 2024, Regie: Giorgio Testi, Länge: 106 Min., Originalsprache: Italienisch, FSK 0

Mit: Paolo Conte und Ensemble

Am 19. Februar 2023 öffnete das Teatro alla Scala seine Türen zu einem Ereignis von außergewöhnlicher Bedeutung für die italienische Kultur: Paolo Conte gab mit seinem Instrumentalisten-Ensemble ein Konzert mit einer speziell für diesen Anlass entworfenen Setlist.

Zum ersten Mal überhaupt hat das berühmteste Opernhaus der Welt einem nicht klassischen Musiker einen Auftritt gewährt, eine Anerkennung der ikonischen Statur, die Paolo erreicht hat.

Dieses außergewöhnliche und unwiederholbare Konzert ist zu einem Dokumentarfilm geworden, mit Aufnahmen, die die Vorbereitung der Show, die Proben, die Ankunft von Paolo Conte im Theater, Schnappschüsse des Soundchecks sowie die Backstage zeigen. Darüber hinaus erzählt uns Paolo Conte seine Geschichte und spricht über seine ganz besondere Beziehung zur Musik.

Infos unter: https://arsenalfilm.de/paoloconte