Aktuelles aus dem Krummen Haus

Das Programm zum Jubiläum „250 Jahre erste öffentliche Bibliothek in Mecklenburg“ im Krummen Haus zu Bützow verspricht im April und Mai noch einmal eine Reihe grandioser Veranstaltungen. Autor Ingo Schulze, 17 Schüler*innen der Regionalen Schule „Käthe Kollwitz“, Prof. Dr. Hillard von Thiessen, Silvio Witt, der 1. Bützower Sprechchor und natürlich Prof. Oluf Gerhard Tychsen werden mit von der Partie sein. Sie sind alle herzlich willkommen!

12. April, 19:00 Uhr

FILM im KRUMMEN HAUS „Adam und Evelyn“

Spielfilm, Deutschland 2019, Länge: 95 Minuten, Regie: Andreas Goldstein

Mit: Florian Teichtmeister, Anne Kanis, Lena Lauzemis, Christin Alexandrow, Milian Zerzawy

Ingo Schulzes gleichnamigen Roman „Adam und Evelyn“ hat Regisseur Andreas Goldstein 2019 verfilmt. Ein flirrend heißer Sommer 1989 im Osten Deutschlands. Adam arbeitet als Schneider und Fotograf, seine hübsche Freundin Evelyn ist Kellnerin. Ihren Urlaub wollen die beiden am Balaton verbringen. Nur lieben die Frauen Adams schöne Kleider und manchmal auch ihn. Als Evelyn Adam mit einer anderen erwischt, fährt sie ohne ihn mit einer Freundin und deren Westcousin nach Ungarn. Um die Beziehung zu retten, steigt Adam in seinen betagten Wartburg und reist ihr hinterher. Als Ungarn unerwartet die Grenzen nach Österreich öffnet, wird die Flucht in den Westen zur ungeahnten Möglichkeit. Bestehende Gewissheiten scheinen angezählt, neue Verheißungen zeichnen sich ab. Der Film entwirft das zarte Bild einer Generation in der Ausnahmesituation des Wendesommers 1989. Einem Schwebezustand gleich, zeichnet „Adam und Evelyn“ mit viel Leichtigkeit ein liebenswertes Porträt junger Menschen zwischen Verführung und Begehren, Entschlossenheit und Verlust, die zwischen Ost und West von der Weltgeschichte überrascht wurden. Infos unter neuevisionen.de

Eintritt: 4,- Euro, ermäßigt 3,- Euro

In Kooperation mit dem Mobilen Kino Güstrow. Infos: dorfkinoeinfach.de

18. April, 17:30 Uhr

Ausstellungseröffnung im Krummen Haus

„Die Welt global“

17 Schüler*innen der Regionalen Schule „Käthe Kollwitz“ haben künstlerische Globen in einem Workshop unter der Leitung von Andrea Theis und Ellen Hoffmann gestaltet. Die Verteilung von Armut und Reichtum, der Krieg in der Ukraine, die Umweltverschmutzung und das Aussterben von Tieren, Visionen von Mobilität, Nationalgerichte und Köstlichkeiten, sowie die Vernetzung weltweit bis hin zum Geheimnis des Erdkerns haben die Schüler*innen der 7. Klassenstufe phantasievoll umgesetzt.

Zur „Bibliothek der Dinge“ in historischen Bibliotheken gehörten zu Studienzwecken beispielsweise Mineralien, Münzsammlungen, Tierpräparate oder Globen. Die zur Universität gehörende Bibliothek im Krummen Haus besaß einen Erd- sowie einen Himmelsglobus, beide übergroß und in einem Gestühl gelagert. Auf dem Plan der Bibliothek sind sie abgebildet. Die Darstellung auf einem Globus erzählt vom Wissen um die Welt und den Fragen der Zeit, als er gestaltet wurde. Dies war Ausgangspunkt für das Projekt „Die Welt global“.

Mit künstlerischen Globen von Florian Bissa, Finn-Luca Hartwig, Elise Köhler, Hans-Ole Lehwald, Nele May, Matti Medrow, Finn-Luca Meitzner, Fiete Quandt, Amely Rohr, Tim Rosenow, Daven Schwarzer, Anni Schwaß, Peer Siekmann, Thore Strauch, Klara Suhl, Tim Orlowski, Romy Winkler.

Zur Eröffnung sind alle interessierten Menschen herzlich eingeladen. Es gibt Musik, eine Einführung in die Ausstellung und Zeit für Gespräche bei kühlen Getränken. Die Künstler*innen sind anwesend. Der Eintritt ist frei.

Bereits am Sonntag, den 23.04. um 14:00 Uhr bieten die Schüler*innen Klara Suhl, Anni Schwaß, Florian Bissa und Tim Rosenow eine Führung mit Musik durch die Ausstellung an. Weitere Führungen finden am Samstag, den 6. Mai und am Sonntag, den 21. Mai, jeweils um 15:00 Uhr statt.

Die Ausstellung „Die Welt global“ ist bis 13. Juni zu sehen.

21. April, 19:30 Uhr

Lesung

Ingo Schulze liest aus „Die rechtschaffenen Mörder“

In dem Roman „Die rechtschaffenen Mörder“ erzählt Ingo Schulze davon, wie ein aufrechter Büchermensch zum Reaktionär wird. Oder wird er zum Revoluzzer? Norbert Paulini ist seit 1977 ein hochgeachteter Dresdner Antiquar. Lange Jahre finden Bücherliebhaber bei ihm Schätze und Gleichgesinnte zum Gedankenaustausch. Doch mit der Wende bricht das Geschäft ein, die Kunden bleiben weg. Paulini versucht mit aller Kraft, sein Lebenswerk zu retten. Doch er scheint dabei ein anderer zu werden. Er ist aufbrausend und zornig. Er wird beschuldigt, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt zu sein. Die Geschichte nimmt eine virtuose Volte: Ist Paulini eine tragische Figur oder ein Mörder?

Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren und lebt in Berlin. Nach dem Studium der klassischen Philologie in Jena arbeitete er zunächst als Schauspieldramaturg und Zeitungsredakteur. Bereits sein erstes Buch „33 Augenblicke des Glücks“, 1995 erschienen, wurde sowohl von der Kritik als auch dem Publikum mit Begeisterung aufgenommen. „Simple Storys“ (1998) wurde ein spektakulärer Erfolg und ist Schullektüre. Es folgten das Opus magnum „Neue Leben“ (2005), die Erzählungen „Handy“ (2007) und „Orangen und Engel“ (2010) sowie die Romane „Adam und Evelyn“ (2008) und „Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst“ (2017), für den Ingo Schulze mit dem Rheingau Literatur Preis ausgezeichnet wurde und der auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand. Im Frühjahr 2020 erschien der Roman „Die rechtschaffenen Mörder“, der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war. Am 1. Oktober 2020 wurde Ingo Schulze mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für sein Engagement als politischer Autor und Künstler ausgezeichnet.

Ort: Ratssaal, Rathaus der Stadt Bützow, Am Markt 1, 18246 Bützow

Eintritt: 8,- Euro

Eintrittskarten können im Vorverkauf in der Stadtbibliothek im Krummen Haus, im Bürger- und Tourismusbüro im Rathaus oder bei der Buchbinderei Johs. A. Koch erworben werden.

23. April, 14:00 - 17:00 Uhr

Sonntags im Krummen Haus am Tag des Buches

Bibliothek, Museum und Dokumentation zum politischen Missbrauch des Strafvollzuges sind geöffnet.

14 Uhr: Führung mit Musik durch die Ausstellung „Die Welt global“ mit den Schüler*innen Klara Suhl, Anni Schwaß, Florian Bissa und Tim Rosenow.

26. April, 19:00 Uhr

FILM im KRUMMEN HAUS „Im Westen nichts Neues“

Spielfilm, Deutschland 2022, Länge: 147 Minuten

Mit: Felix Kammerer, Albrecht Schuch, Moritz Klaus, Aaron Hilmer, Edin Hasanovic, Daniel Brühl, u. a.

Regie: Edward Berger

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) hat den Spielfilm „Im Westen nichts Neues“ von Edward Berger mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnet.

Die Begründung der Jury lautet: „Der Spielfilm erzählt die ergreifende Geschichte eines jungen deutschen Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Paul und seine Kameraden erleben am eigenen Leib, wie sich die anfängliche Kriegseuphorie in Schrecken, Leid und Angst umkehrt, während sie in den Schützengräben verzweifelt um ihr Leben kämpfen. Der Film basiert auf der berühmten, gleichnamigen Buchvorlage von Erich Maria Remarque. Der Netflix-Film in der Regie von Edward Berger ist mehr als eine Neuverfilmung eines Literaturklassikers. Ein konsequent harter und ehrlicher Film über das Leben junger Soldaten im Krieg, umgesetzt mit filmtechnischer Perfektion und einem exzellenten Ensemble. Ein Film, der aufgrund seiner Thematik - leider - auch für eine heutige Generation zeitlos relevant und wichtig ist.“ Mit sieben BAFTAS und vier Oscars ist „Im Westen nichts Neues“ unter anderen ausgezeichnet worden.

Infos unter: fbw-filmbewertung.com/film/im_westen_nichts_neues

Eintritt: 4,- Euro, ermäßigt 3,- Euro

In Kooperation mit dem Mobilen Kino Güstrow. Infos: dorfkinoeinfach.de

28. April, 18:00 Uhr

„Die Bibliotheken in Bützow - gestern/heute/morgen“

Festveranstaltung

Am 7. November 1772 wurde mit einer wortgewaltigen Rede von Prof. Oluf Gerhard Tychsen die erste öffentliche Bibliothek in Mecklenburg im Krummen Haus zu Bützow eröffnet. Die Bibliothek war ein Teil der Friedrichs-Universität, die Bützow von 1760 bis 1789 bereicherte. Die heutige Stadtbibliothek im Krummen Haus geht im Grunde aus der Volksbibliothek von 1920 hervor. Mit der Festveranstaltung soll eine Brücke vom 18. Jahrhundert in die Gegenwart geschlagen und in die Zukunft gedacht werden. Prof. Dr. Hillard von Thiessen, Historisches Institut der Universität Rostock, wird in seinem Vortrag über „Bützow als Sprungbrett in den Gelehrtenstand. Oluf Gerhard Tychsen und die Friedrichs-Universität“ sprechen. Welche Bedeutung und Aufgaben hat eine Stadtbibliothek wie die unsrige in Bützow heute. Welche Unterstützung und Bedingungen sind notwendig, damit die Bibliothek innovativ die Erwartungen und Aufgaben erfüllen und sich weiterentwickeln kann. Mit Silvio Witt kommt Andrea Theis, Leiterin des Krummen Hauses, darüber ins Gespräch. Silvio Witt ist Vorsitzender des Landesverband Mecklenburg-Vorpommern im deutschen Bibliotheksverband (dbv) und Bürgermeister der Stadt Neubrandenburg. Die Begrüßung spricht Bürgermeister Christian Grüschow. Der 1. Bützower Sprechchor rezitiert aus der Eröffnungsrede Tychsens. Hannah Stoll, Bützow, kommentiert auf dem Saxofon.

Die Festveranstaltung findet in der Kapelle des Schlosses, Schlossplatz, in Bützow statt. Der Eintritt ist frei.

9. Mai 2023, 19:00 Uhr

„Was liest Du?“

Begeisterte Leser*innen treffen sich zum Austausch über Bücher an einem vergnüglichen Dienstagabend bei Tee und Gepäck. Bitte bringen Sie das Buch mit, das Sie lieben oder das sie ärgert, von dem Sie unbedingt erzählen und aus dem Sie etwas vorlesen möchten. Eintritt frei.