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Bützower Landkurier
Ausgabe 4/2024
Nachrichten aus der Stadt Bützow und dem Amt Bützow-Land
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Aktuelles aus dem Krummen Haus

The Quiet Girl © Neue Visionen Filmverleih

Greenborder © Agata Kubis, Piffl Medien

„The Quiet Girl“ erzählt von der neunjährigen Cáit, die den Sommer 1981 in einer fremden Pflegefamilie auf dem Land verbringen wird, wo sie der strenge Vater einfach hinfährt. Sie spricht nicht, fasst aber langsam Vertrauen und blüht bei ihrer Pflegemutter Eibhlín Cinnsealach auf. Der Pflegevater bleibt ihr zunächst fremd. Es ist eine sanfte und zutiefst hoffnungsvolle Erzählung über Menschen, die versuchen, Schmerz und Einsamkeit hinter sich zu lassen. Wir zeigen den ersten irisch-sprachigen Film, der für einen Oscar nominiert wurde, am 10.04. um 19:30 Uhr.

Zwei Wochen später, am 24.04., läuft „Greenborder“ wegen der Überlänge bereits um 19:00 Uhr. Die Wege einer syrischen Flüchtlingsfamilie, einer älteren Englischlehrerin aus Afghanistan und eines jungen polnischen Grenzschutzbeamten kreuzen sich an der polnisch-belarussischen Grenze. Agnieszka Holland stellt in ihrem aktuellen Spielfilm „Greenborder“ die Flüchtlingskrise an eben dieser Grenze zwischen Belarus und Polen aus unterschiedlichen Perspektiven dar. Der in Schwarzweiß gedrehte Film hat bislang mehrere Auszeichnungen erhalten, u. a. den Spezialpreis der Jury beim Filmfest in Venedig.

Der Eintritt beträgt jeweils 4,- Euro. Wir empfehlen, im Vorfeld eine Kartenreservierung per Telefon unter 038461 4051 oder per EMmail an krummes-haus@buetzow.de

FILM im KRUMMEN HAUS wird ermöglicht durch das Mobile Kino Güstrow sowie dorfkinoeinfach.de.

10.04.2024, 19:30 Uhr

The Quiet Girl

Spielfilm, Irland, 2023, Regie: Colm Bairéad, Länge: 95 Minuten, FSK 12, Deutsche Fassung; mit: Carrie Crowley, Andrew Bennett, Catherine Clinch, Michael Patric, Kate Nic Chonaonaigh

Am Ende des Frühjahrs 1981 wird die 9-jährige Cáit zu entfernten Verwandten aufs Land gebracht. Das schweigsame Mädchen soll hier den Sommer verbringen, ohne ihrem Elternhaus zur Last zu fallen. Nur mit den Kleidern, die sie auf dem Leib trägt, zieht sie in das gepflegte Landhaus ein, zu dem eine Allee mit üppig-grünen Bäumen führt. Wann und ob sie wieder nach Hause zurückkehren wird, weiß sie nicht. Die Kinsellas sind hart arbeitende Farmer, die es zu bescheidendem Wohlstand gebracht haben. Eibhlín kümmert sich behutsam und liebevoll um Cáit, gibt ihr Geborgenheit und Nähe. Zu Seán, dem Mann im Haus, ist das Verhältnis distanziert, bis auch er sich von dem Mädchen bei der Arbeit mit den Tieren helfen lässt und sich dem ruhigen Kind langsam öffnet. In der Obhut der Kinsellas blüht Cáit langsam auf und entdeckt ein ganz neues Leben. Doch auch in diesem Haus, wo es so etwas wie Liebe für sie geben könnte, herrscht eine Stille, die sich vom leisen, aber dauernden Schmerz seiner Bewohner ernährt. Inmitten dieser kargen, schönen irischen Landschaft liegt ein Geheimnis verborgen, auf dessen Spuren sich Cáit mit neu gewonnenem Mut und Vertrauen begibt.

In großen Kinobildern, die von leuchtenden Farben gesättigt sind, erzählt „The Quiet Girl“ davon, wie Liebe und Geborgenheit einen gemeinsamen Raum der Sprachlosigkeit entstehen lassen. Ein starker und intensiver Film der Bilder über eine Menschlichkeit, die sich jenseits von Worten entfaltet.

www.neuevisionen.de

24.04.2024, 19:00 Uhr

Greenborder

Spielfilm, Polen, Frankreich, Tschechische Republik, Belgien, 2023, Regie: Agnieszka Holland, Länge: 152 Minuten, FSK 12, Deutsche Fassung; mit: Jalal Altawil, Maja Ostaszewska, Behi Djanati Atai, Mohamad Al Rashi, Dalia Naous, Tomasz Włosok

2021. Angelockt von den Versprechungen des belarussischen Diktators Lukaschenko, haben Bashir und Amina mit ihrer syrischen Familie wie viele andere Geflüchtete den Flug nach Minsk gebucht, um von dort über die grüne Grenze nach Polen und dann zu ihren Verwandten in Schweden zu gelangen. Doch die Verheißung wird zur Falle. Zusammen mit Tausenden anderen steckt die Familie im sumpfigen Niemandsland zwischen Polen und Belarus fest, von den Grenzschützern beider Länder im streng abgeschirmten Sperrgebiet hin und her getrieben, abgeschnitten von jeder Hilfe.

Hier, am Rand der unermesslichen Białowieża-Wälder, kreuzen sich die Lebenswege unterschiedlicher Menschen. Jan ist Beamter des polnischen Grenzschutzes, er stammt selbst aus der Gegend, seine Frau ist schwanger, sie bauen ein Haus. Die Eskalation an der Grenze stellt die Gewissheiten seines Lebens mehr und mehr in Frage. Die Psychotherapeutin Julia ist nach einem privaten Schicksalsschlag nach Ostpolen gezogen, um sich in der Abgeschiedenheit des Grenzlands neu einzurichten. Ohne es geplant zu haben, wird sie Teil einer Gruppe von Aktivist:innen, die trotz des staatlichen Verbots versuchen, die in den Wäldern festsitzenden Geflüchteten mit dem Nötigsten zu versorgen. Sie treffen auf Bashir und Amina, die jeden Tag neu um das Überleben ihrer Familie kämpfen.

Inmitten dieser urwüchsigen Landschaft an der grünen Grenze entfaltet sich ein vielstimmiges Drama zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Zynismus und Menschlichkeit. Wegschauen ist nicht möglich. Es geht um Leben und Tod.

pifflmedien.de