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Bützower Landkurier
Ausgabe 5/2025
Nachrichten aus der Stadt Bützow und dem Amt Bützow-Land
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FILM im KRUMMEN HAUS im Mai

Ich war neunzehn

Ich will alles

Der Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase bezeichnet „Ich war neunzehn“ als den wichtigsten Film von Regisseur Konrad Wolf. Der DEFA-Film ist die erste Zusammenarbeit der beiden, viele weitere sollten folgen. Und es ist Konrad Wolfs eigene Geschichte, die er mit dem Film erzählt: Der junge Deutsche Gregor Hecker kehrt im April 1945 als Leutnant der Roten Armee nach Deutschland zurück. Elf Jahre zuvor waren seine Eltern mit ihm aus Köln nach Moskau emigriert. Als Angehöriger einer Propaganda-Einheit soll er unmittelbar vor Ende des Zweiten Weltkriegs die letzten noch kämpfenden Wehrmachtssoldaten zur Kapitulation überreden. Der junge Jaecky Schwarz brilliert als Georg Hecker in diesem bewegenden Film, den der Dichter Stephan Hermlin nicht von ungefähr lobt: Unter allen Kriegsfilmen sei er der am meisten beredte und der verschwiegenste. Wir zeigen „Ich war neunzehn“ zum 80. Jahrestag des Kriegsendes am 7. Mai.

Mit „Sisi und ich“ läuft dagegen am 21. Mai ein ziemlich schriller Film über die Kaiserin von Österreich und ihre letzte Zofe, Irma Gräfin Sztáray. Frauke Finsterwalder hat eine freie Interpretation der Lebenserinnerungen der Gräfin Sztáray realisiert. Das Drehbuch hat sie mit ihrem Ehemann, dem Schweizer Autor Christian Kracht, verfasst. Sehenswert ist das großartige Spiel der Hauptdarstellerinnen, Sandra Hüller als Irma und Susanne Wolff als Sisi, die sich in dieser schwarzen Komödie die Bälle zuspielen.

Am 4. Juni setzen wir die Reihe Musik im Film mit „Ich will alles. Hildegard Knef“ fort, der gerade erst in die Kinos gekommen ist. Der Dokumentarfilm von Luzia Schmid mit vielen Originalaufnahmen zeigt in Form einer filmischen Autobiographie das Bild einer hochbegabten, ehrgeizigen, lakonisch-scharfsinnigen Frau, die der Welt vorführte, wie man Ruhm und Niederlagen überlebt.

Für alle Filme wird eine telefonische Reservierung empfohlen, da die Plätze begrenzt sind.

Der Eintritt beträgt jeweils 4,- € Euro. FILM im KRUMMEN HAUS wird ermöglicht durch den Filmklub Güstrow und Mobiles Kino Güstrow. dorfkinoeinfach.de

Ich war neunzehn: 07.05.2025, 19:30 Uhr

Spielfilm, DDR, 1967, Regie: Konrad Wolf, Länge: 119 Minuten, FSK 12

Mit: Jaecki Schwarz, Wassili Liwano, Alexej Ejboshenko, Galina Polskich, Jenny Gröllmann, Michail Glusski, Rolf Hoppe, Wolfgang Greese, Johannes Wieke, Jürgen Hentsch, Kurt Böwe, Klaus Manchen, Walter Bechstein, Hermann Beyer

April 1945. In der Uniform eines sowjetischen Leutnants kommt der 19-jährige Deutsche Gregor Hecker in seine Heimat zurück. Er war acht, als seine Eltern mit ihm nach Moskau emigrierten. Vom 16. April bis zum 2. Mai fährt er im sowjetischen Militärfahrzeug auf dem Weg der 48. Armee von der Oder nördlich an Berlin vorbei. Mit einem Lautsprecher fordert Gregor die noch vereinzelt kämpfenden Soldaten zum Überlaufen auf. Einige kommen, andere antworten mit Schüssen. Täglich begegnet Gregor Menschen unterschiedlicher Art, hoffnungsvollen, verwirrten, verzweifelten. Bei seinen russischen Freunden fühlt er sich zu Hause, viele der Deutschen geben ihm Rätsel auf. Langsam begreift er, dass es "die Deutschen" nicht gibt. Er trifft einfache Leute, Mitläufer, Rückversicherer, Überläufer, Durchhaltefanatiker, eingefleischte Faschisten. Die erste Begegnung mit aus dem Konzentrationslager befreiten Antifaschisten wird für ihn zu einem bewegenden Erlebnis. Und als sein Freund Sascha bei einem letzten Kampfeinsatz fällt, steht für den erschütterten Gregor fest, dass er hier am Aufbau eines anderen, besseren Deutschlands wirken wird.

Sisi und ich: 21.05.2025, 19:30 Uhr

Spielfilm, D, CH, A, 2023, Regie: Frauke Finsterwalder, Länge: 132 Minuten, FSK 12

Originalsprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Mit: Sandra Hüller, Susanne Wolff, Johanna Wokalek, Stefan Kurt, Georg Friedrich, Angelika Winkler u. v. a.

Wie wäre das, wenn man plötzlich für die berühmteste und begehrteste Frau seines eigenen Jahrhunderts arbeiten dürfte? Mit ihr um die Welt reisen und die Chance bekommen, vielleicht sogar ihre beste Freundin zu werden? All das könnte so schön sein. Hätte man sich dabei nicht unsterblich in diese Frau verliebt. Was für ein Desaster.

So geht es Gräfin Irma (Sandra Hüller) in „Sisi und ich“, dem neuen Kinofilm von Frauke Finsterwalder. Die Kaiserin Sisi (Susanne Wolff) ist in der letzten Hälfte ihres Lebens angelangt. Als Irma ihre Stellung antritt, findet sie Sisi, umgeben von Frauen, in einer Art adligen Kommune in Griechenland vor, ein ganzes Universum entfernt von der Etikette des österreichischen Hofes. Sisi lebt in absoluter Freiheit, in der weder ihre Kinder noch ihr Mann Kaiser Franz Joseph eine Rolle spielen. Wichtig ist nur, dass keine Langeweile aufkommt und dass die Kaiserin selbst die Regeln des Spiels bestimmt.

Irma verliebt sich Hals über Kopf in die mitreißend charismatische Sisi und ihre modernen Ideen. Gemeinsam reisen sie, wohin sie die Laune trägt. Und alles könnte ewig so weiter gehen, wäre Sisi nicht Kaiserin. Die Welt greift nach ihr, um sie zu brechen. Und so sehr sich Irma und Sisi auch dagegen wehren, am Ende bleibt ihnen nur ein fataler Weg, der die beiden Frauen für immer miteinander verbinden wird.

„Sisi und ich“ beginnt wie Frauke Finsterwalders weltweit ausgezeichneter Film „Finsterworld“ als Satire und endet in den tiefen Abgründen der menschlichen Seele. Das Drehbuch zu „Sisi und ich“ wurde von Frauke Finsterwalder und ihrem Ehemann, dem Schweizer Schriftsteller Christian Kracht (Eurotrash, Faserland, Imperium) geschrieben. In den Hauptrollen sind die mehrfach ausgezeichnete Sandra Hüller (Toni Erdmann) als Hofdame Irma und Susanne Wolff (Styx) als Kaiserin Sisi zu sehen.

dcmstories.com

Ich will alles. Hildegard Knef: 04.06.2025, 19:30 Uhr

Dokumentarfilm, Deutschland 2025, Regie: Luzia Schmid, Länge: 98 Minuten, FSK 12

Hildegard Knef war Weltstar, Stilikone, Grande Dame des Chansons, letzte deutsche Diva, meinungsstark, umstritten, Spiegel und Gegensatz ihrer Zeit. Als Schauspielerin, Sängerin und Autorin feierte sie internationale Erfolge, erlebte krachende Niederlagen und war mehr als fünf Jahrzehnte schöpferisch tätig. Bereits mit 20 wurde sie Teil der deutschen Öffentlichkeit und nie wieder daraus entlassen. Ihr Lieblingsthema, erfolgreich zu sein, zu scheitern, sich immer wieder neu zu erfinden und - against all odds - immer wieder aufzustehen, macht sie zu einer Expertin des Überlebens.

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