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Demminer Nachrichten
Ausgabe 14/2024
Stadtgeschehen
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40 Jahre Elsa-Brändström-Haus mit schwedischen Gästen gefeiert

Kürzlich feierte die evangelische Kirchengemeinde Demmin zusammen mit vielen Gästen das Jubiläum der Einweihung des Elsa-Brändström-Gemeindehauses vor 40 Jahren. Das Haus, welches auf dem Grundstück der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Superintendentur neben der St. Bartholomaeikirche errichtet wurde, konnte damals nach 20 Monaten Bauzeit am 3. Juni 1984 seiner Bestimmung übergeben werden. Der Bau war nur möglich geworden, weil große finanzielle Unterstützung aus Schweden und von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegeben wurde. Und so war es selbstverständlich, dass zu den Jubiläumsveranstaltungen auch schwedische Gäste eingeladen wurden. Die Krankenhausseelsorgerin Anna-Karin Treml Wänehag und ihr Ehemann, der Priester und Vertragsdekan Peter Wänehag überbrachten am Samstagabend herzliche Grüße des Bischofs der Diözese Vaxjö, Fredrik Modéus, und freuten sich mit den Demminern über das so vielseitig genutzte Haus.

Mit einem Vortrag über die Person Elsa Brändströms trug Peter Wänehag anschließend zum umfangreichen Festprogramm bei. Die gelernte Krankenpflegerin war eine tapfere schwedische Christin und Friedensnobelpreisträgerin, die von 1888 bis 1948 lebte. Sie hat u.a. Tausende Kriegsgefangene nach dem Ersten Weltkrieg vor dem Tode bewahrt, sich um die Kinder der Gefangenen gekümmert, ihnen Lebensmut und Selbstvertrauen gegeben. Christiane Bringt, jetzt in Greifswald wohnend, informierte anhand eines sehr interessanten Lichtbildervortrages (mit Fotos sowie Notizen und Unterlagen aus dem Archiv ihres Ehemannes Irmfried Bringt, damals Pastor in Demmin) über die Bemühungen um die Genehmigungen zum Bau und zur Finanzierung des Gemeindehauses, über die Grundsteinlegung und die dann folgende Einweihung. Auch Pastorin i.R. Friedburg Gerlach, heute wohnhaft in Dresden, sowie Dr. Gisela Schwerin aus Brandenburg, Ehefrau des damaligen Superintendenten und Demminer Ehrenbürgers Dr. Hansjoachim Schwerin, sowie die jetzt 91jährige Kantorin Erika Haerter waren gekommen. Sie ergänzten als bekannte Zeitzeugen diesen umfangreichen Bericht.

Ein Festgottesdienst am Sonntag, in welchem neben Pastorin Uta Voll und Pastor Martin Wiesenberg auch die schwedischen Gäste mitwirkten, sowie ein „Markt der Möglichkeiten“ mit der Vorstellung einzelner Gemeindekreise in allen Räumen des Gemeindehauses sowie eine Orgelführung mit KMD Prof. Thomas K. Beck schlossen sich an und stießen genauso auf großes Interesse. An diesem besonderen und abwechslungsreichen Wochenende wurden viele Erinnerungen aufgefrischt und interessante Begebenheiten bekannt. So erfuhr Altbürgermeister Ernst Wellmer, damals als Kirchenbeiratsmitglied ebenfalls bei der Grundsteinlegung und Einweihung des Hauses mit seiner Familie zugegen, dass zwei junge schwedische Theologiestudenten, Fredrik und Martin Modéus, die seine Familie 1984 -wie im Gästebuch in Wort und Bild ersichtlich- vier Tage lang zur offiziellen Einweihung beherbergte, heute ihren Dienst als evangelisch-lutherischer Bischof im Bistum Växjö bzw. Erzbischof in Uppsala versehen. Martin Modéus ist seit 2022 leitender Bischof der Schwedischen Kirche. Und so waren anschließend Fotos und herzliche Grüße in Richtung Jönköping unterwegs. Immer wieder wurde an diesem Tag deutlich, wie dankbar die Kirchengemeinde für dieses besondere Gebäude ist. Das Elsa-Brändström-Gemeindehaus wird u.a. für Gottesdienste, zahlreiche unterschiedliche Gemeindekreise und -veranstaltungen, für Chor- sowie Instrumentalproben, aber ebenso für Ausstellungen genutzt. In ihm befinden sich außerdem das Kirchenbüro und Diensträume für die Pastoren, eine Küche und mehrere Wohnungen. Es ist ein Segen für die Kirchengemeinde und die Hansestadt, dass es dieses Haus gibt!