Am 11. Oktober 2025 feierte das Demminer Bläserfest seine sechste Auflage mit rund 400 Gästen in der Beermann-Arena in Demmin. Seit 2018 gibt es dieses Fest und man ist sich treu geblieben, was die teilnehmenden regionalen Musikgruppen betrifft. Mit dabei waren die Tollensetaler, die Demminer Jagdhornbläser, die Bigband vom Goethe- Gymnasium/Musikgymnasium Demmin, die Posaunenchöre Demmin und Beggerow, die Kartlower Schalmeien, die Trebelmusikanten aus Tribsees und die Demminer Blasmusik.
Geboten wurde ein Programm von knapp drei Stunden, das abwechslungsreich und kurzweilig war. Bereits vor dem Beginn der Veranstaltung stimmte das Quintett der Demminer Blasmusik mit zwei Stücken das Publikum auf das Fest ein. Punkt 14.00 Uhr erklangen dann aus der „Konserve“ mehrere Glockenschläge und als diese verklungen waren, spielte das Quintett die Fanfare „Morgenruf“. Danach erfolgte dann unter Beifall des Publikums der Einmarsch der Musikgruppen in die Halle mit dem Marsch „Gruß aus Klingenthal“, gespielt von den drei Blaskapellen.
In diesem Jahr gab es eine Veränderung bei den Moderatoren, gemeinsam mit Holger Lonschinski moderierte Katja Stoll, die Tochter vom langjährigen Moderator Frank Barke, die Veranstaltung. Katja Stoll ist wie ihr Vater Musikerin bei den Tollensetalern. Gemeinsam begrüßten sie das Publikum und stellten die teilnehmenden Musikgruppen vor. Danach richtete Ronny Szabó, Vorsitzender des Kunst- und Kulturvereins Demmin e.V., sowie Amtsleiter und stellvertretender Bürgermeister der Hansestadt Demmin, Grußworte des Vereins und des Bürgermeisters Thomas Witkowski an das Publikum. Der Kunst- und Kulturverein Demmin e.V. ist Veranstalter des Demminer Bläserfestes.
Danach begannen die Demminer Jagdhornbläser unter Leitung von Wolfgang Schultz mit dem musikalischen Programm. Sie stellten dem Publikum mehrere Jagdsignale vor, spielten aber auch einen Jägermarsch, ein Jagdlied und ein Volkslied. Sie erhielten vom Publikum dafür reichlich Applaus.
Auf der gegenüberliegenden Bühne hatte sich in der Zwischenzeit die Bigband des Goethe-Gymnasium/Musikgymnasiums Demmin aufgebaut und begann mit ihrem Programm im modernen Bigbandsound. Moderator Holger Lonschinski freute sich die Bigband ankündigen zu dürfen. Er drückte seine Hoffnung aus, dass diese jungen Leute die Zukunft für die Blasmusik sind, wenn vielleicht auch nicht im Bereich der klassischen Blasmusik. Einen großen Anteil an dem hohen Niveau der Band hat deren Leiter Dietrich Irmer. Bei den fünf dargebotenen Stücken traten als Solisten an der Trompete Til Stoll, an der Gitarre und am Klavier Oskar Fischer und beim Gesang mit den Titeln „Son OF A Preacher Man“, Elena Saizew und mit „Ich will keine Schokolade“, Laura Drews. Auch die Bigband erhielt für ihre Darbietung großen Applaus.
Im Anschluss traten die Demminer Blasmusik und die Trebelmusikanten aus Tribsees als gemeinsame Kapelle auf. Beide Blaskapellen sind seid Jahren befreundet und eng verwurzelt, denn einige Mitglieder beider Kapellen spielen auch in der jeweils anderen Kapelle mit. Von Marsch, Polka, Walzer bis zum Schlager war alles in ihrem Programm vertreten. Mit dem Titel „Persischer Marsch“, komponiert von Johann Strauss Sohn, hatten sie einen ganz außergewöhnlichen Marsch im Programm, der so ganz anders klang als ein „normaler Marsch“. Als am Ende dann noch der Schlager „Warum hast Du nicht nein gesagt“ gespielt wurde, hielt es einige Besucher nicht mehr auf den Plätzen und sie begannen zu tanzen. Nach den Demminern und Tribseern waren dann die Posaunenchöre Demmin und Beggerow an der Reihe. Auch sie bildeten eine gemeinsame Musikgruppe unter Leitung von Leandra Söffky. Wer gedacht hatte, das nur Choräle und andere geistliche Musik gespielt werden, der wurde eines besseren belehrt. In den zurückliegenden Jahren haben sich die Posaunenchöre auch für die weltliche Musik geöffnet. So erklangen z. B. ein Tango, eine Fanfare und mit dem Titel „Wellerman“ ein Shanty in Popversion. Für ihre Darbietung erhielten die Musikerinnen und Musiker große Anerkennung von den Musikerkollegen und auch herzlichen Applaus vom Publikum.
Danach kündigte Holger Lonschinski dann die Tollensetaler unter der Leitung von Roland Grunow an, die auf der gegenüberliegenden Bühne schon Platz genommen hatten. Die Musikerinnen und Musiker der Tollensetaler sind alle eine eingeschworene und eng verbundene Gemeinschaft und das merkt man auch in der musikalischen Qualität der Kapelle, konstatierte der Moderator. Auch Kinder und Enkel musizieren schon bei den Tollensetalern mit. Alle Mitglieder haben sich über die Geburt des kleinen Wilhelm Stoll gefreut, der am 11. Juli 2025 geboren wurde. Wenn er alt genug ist um ein Instrument zu halten, wird man ihn sicher auch bei den Tollensetalern hören.
Dann übernahm Katja Stoll die Ansage und sorgte gleich für die bereits im Vorfeld angekündigte Überraschung. Sie kündigte die „Sunshine`s“, ihre Tanzgruppe an, die mit den Tollensetalern zwei Titel in Verbindung von Musik und Tanz aufführen wollten. Das Geheimnis war gelüftet. Zuerst tanzten die kleinen und mittleren Mädchen nach dem Titel „Tanzende Trompeten“, danach die großen Mädels nach dem Titel „Partyplanet“ von den Fäaschtbänkler. Beide Darbietungen kamen bei den Gästen des Bläserfestes sehr gut an und wurden mit sehr viel Applaus belohnt.
Dann kam der große Moment für Moritz und Karl. Moritz ist der jüngste Sohn von Katja Stoll, Karl ist der Sohn von Hanka, einer Trompeterin der Tollensetaler. Beide durften gemeinsam mit den „Großen“ den Marsch „Transformers“ von Alexander Pfluger spielen. Sichtlich stolz waren sie, nachdem der letzte Ton verklungen war. Das Publikum war ebenfalls begeistert. Anschließend gab es dann noch Schlager, Walzer und Polka von den Tollensetalern zu hören, was dem Publikum außerordentlich gut gefiel. Zur vorletzten Darbietung des Bläserfestes marschierten dann die Kartlower Schalmeien mit Musik in den Saal ein und begaben sich auf die Bühne.
Überall wo sie auftreten ist Stimmung vorprogrammiert. Unter Leitung von Jens Zander hat sich die Kapelle über Jahre zur festen Größe in der Musikszene in der Demminer Region und darüber hinaus entwickelt. Sie absolvieren 35 bis 40 Auftritte im Jahr zu allen möglichen Anlässen, hinzu kommen die einmal wöchentlichen Proben. Mit Titeln wie „Aber bitte mit Sahne“, „Joanna“ und „Fahrende Musikanten“ brachten sie den Saal zum Kochen und einen Teil der Zuschauer hielt es nicht auf den Stühlen und es wurde tüchtig getanzt.
Den Abschluss bildete, wie bei jedem Bläserfest, das gemeinsame Zusammenspiel der drei Blaskapellen. Begonnen wurde mit der Polka „Auf der Vogelwiese“, dirigiert von Thomas Guderle, dem künstlerischen Leiter der Demminer Blasmusik. Und ganz zum Schluss erklang dann noch die Polka, die von der wohl ältesten Dame der Blasmusik, der Rosamunde, handelt. Katja Stoll und Holger Lonschinski unterstützten die Bläser im Refrain dazu noch gesanglich.
Erstaunt stellten die Moderatoren fest, dass man in diesem Jahr überpünktlich das Fest beenden kann, nachdem es in den Vorjahren Überziehungen bis zu 45 Minuten gab. Kurz nach 16.45 Uhr nahmen die Musikgruppen Aufstellung zur Verabschiedung des Publikums. Die Moderatoren bedankten sich bei allen Unterstützern und Helfern, beim Bürgermeister Thomas Witkowski, bei der Stadtverwaltung, bei Ronny Szabó, Cindy Roß, Anne Eggert, Andrea Lander und den Stadthandwerkern. Ein goßes Dankeschön ging auch an die Schüler des Abiturjahrgangs, die die Gäste sehr gut versorgt haben. Danach zogen alle Musikgruppen unter klingendem Spiel der Kartlower Schalmeien aus der Halle. Das Publikum stand von seinen Plätzen auf und applaudierte allen Musikerinnen und Musikern. Im Anschluss gab es für 15 Minuten noch ein kleines Sonderkonzert von den Kartlower Schalmeien. Sichtlich erleichtert und glücklich darüber, das alles gut geklappt hat, waren am Ende die Organisatoren und alle Musikerinnen und Musiker. Es war ein sehr schöner Nachmittag für das Publikum und alle Beteiligten. Alle sind sich einig, im nächsten Jahr wird es eine neue Auflage vom Demminer Bläserfest geben.