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Demminer Nachrichten
Ausgabe 3/2023
Aus der Stadtverwaltung
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Hansestadt Demmin gedachte der Opfer des Nationalsozialismus

Am Freitag, dem 27. Januar, wurde auch in diesem Jahr traditionell der „Tag des Gedenkens“ im Gemeindesaal der Pfarrkirche „Maria Rosenkranzkönigin“ durch eine Gedenkveranstaltung mit anschließender Kranzniederlegung auf dem Ernst-Barlach-Platz würdig begangen.

Vor genau 78 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch Soldaten der 322. Infanteriedivision der I. ukrainischen Front befreit.

Teilnehmer der Gedenkveranstaltung waren u.a. der Bürgermeister der Hansestadt Demmin Thomas Witkowski, der Präsident der Stadtvertretung Eckhardt Tabbert, Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter, Pfarrer Johannes Schaan von der katholischen Gemeinde, Pastorin Uta Voll und Pastor Martin Wiesenberg von der evangelischen Gemeinde, der 2. Stellvertreter des Landrates des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte Thomas Müller, die Bürgermeister a.D. Ernst Wellmer und Dr. Michael Koch als Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. sowie Einwohner der Hansestadt Demmin.

Für eine würdige musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte am Klavier Frau Ramona Lindenau.

Die Teilnehmer gedachten der Opfer von Rassenwahn und einer menschenverachtenden Ideologie, die willkürlich Menschen jedes Existenzrecht abspricht.

In seiner Ansprache betonte Bürgermeister Thomas Witkowski, dass das Vernichtungslager Auschwitz zeigt, dass der Nationalsozialismus von Beginn an vernichten wollte. Es war seine Absicht, alle politischen, religiösen und ideologischen Feinde auszumerzen. Alle zivilisierten Formen des politischen Umgangs wurden verachtet. Der Nationalsozialismus reduziert sich nur auf das Ausschalten, was ihm nicht passt.

In keinem Wort drückt sich diese Vernichtungspraxis erbarmungsloser aus als in dem Begriff „Auschwitz“.

Diese Erinnerung an dieses schreckliche Ereignis wach zu halten, sind wir den Opfern schuldig, denjenigen, die getötet wurden oder auch denjenigen, die Auschwitz und all die anderen Konzentrationslager überlebten.

Das Datum des 27. Januar fordert auch uns Demminer in besonderer Weise heraus. Auch unsere Hansestadt Demmin steht spätestens seit der Friedlich Revolution im Herbst 1989 für Gewaltlosigkeit und Zivilcourage. In unserer Stadt darf kein Platz sein für Rassismus und Ausländerfeindlichkeit, für Ausgrenzung und Verachtung. Wir wollen durch unser alltägliches Tun beweisen, dass die Menschen in unserer Stadt tolerant und weltoffen sind, so Bürgermeister Thomas Witkowski.

Im Anschluss an diese Rede hielten die Pastorin Uta Voll, Pastor Martin Wiesenberg und Pfarrer Johannes Schaan, - insbesondere in Anbetracht des schrecklichen Krieges in der Ukraine - gemeinsam mit den anwesenden Teilnehmern ein Fürbitte-Gebet. Dieses Gebet - vor allem für Frieden auf der Welt -hinterließ merklich einen bleibenden Eindruck.

Anschließend an die Veranstaltung im Gemeindesaal legten die Vertreter der Stadt, des Landkreises, des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der demokratischen Parteien Blumengebinde am Gedenkstein für die Opfer von Krieg und Gewalt auf dem Ernst-Barlach-Platz nieder und verharrten in einer Schweigeminute.