Titel Logo
Demminer Nachrichten
Ausgabe 3/2024
Aus der Stadtverwaltung
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Hansestadt Demmin gedachte der Opfer des Nationalsozialismus

Am Montag, dem 29. Januar, wurde auch in diesem Jahr traditionell der „Tag des Gedenkens“ im Gemeindesaal der Pfarrkirche „Maria Rosenkranzkönigin“ durch eine Gedenkveranstaltung mit anschließender Kranzniederlegung auf dem Ernst-Barlach-Platz würdig begangen.

Am 27. Januar 1945, vor 79 Jahren, wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch Soldaten der 322. Infanteriedivision der I. ukrainischen Front befreit.

Teilnehmer der Gedenkveranstaltung waren u. a. der Bürgermeister der Hansestadt Demmin Thomas Witkowski, der Präsident der Stadtvertretung Eckhard Tabbert, Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter, Pastorin Uta Voll von der evangelischen Kirchengemeinde, der 2. Stellvertreter des Landrates des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte Thomas Müller, die Bürgermeister a. D. Ernst Wellmer und Dr. Michael Koch als Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. sowie Einwohner der Hansestadt Demmin.

Für eine würdige musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte am Klavier Ramona Lindenau.

Die Teilnehmer gedachten der Opfer von Rassenwahn und einer menschenverachten Ideologie, die willkürlich Menschen jedes Existenzrecht abspricht.

In seiner Ansprache betonte Bürgermeister Thomas Witkowski, dass das Vernichtungslager Auschwitz zeigt, dass der Nationalsozialismus von Beginn an vernichten wollte.

Der Wille zur Vernichtung des anders Denkenden, des anders Fühlenden, des anders Lebenden findet seinen vollendeten Ausdruck in Auschwitz. In keinem Wort drückt sich diese Vernichtungspraxis erbarmungsloser aus. Weil dies so ist, bleibt die Tatsache um so unbegreiflicher, dass es noch heute, im Jahr 2024 Personen gibt, die all dies verleugnen, ja sogar verteidigen. Dies macht einen denkenden Menschen beinahe rat- und hilflos. Daher wäre nichts schlimmer, als diesem Treiben nicht mit ganzer Kraft entgegenzutreten.

Die Erinnerung an diese schrecklichen Ereignisse wach zu halten, sind wir den Opfern schuldig, denjenigen, die getötet wurden oder auch denjenigen, die Auschwitz und die anderen Konzentrationslager überlebten.

Wir wollen durch unser alltägliches Tun beweisen, dass die Menschen in unserer Stadt tolerant und weltoffen sind, so Bürgermeister Witkowski.

Nach dieser Rede hielt Pastorin Uta Voll, insbesondere auch in Anbetracht des schrecklichen Krieges in Palästina, eine Ansprache aus christlicher Sicht.

Gemeinsam sprachen Herbert Frank von der katholischen Gemeinde und Pastorin Uta Voll ein Fürbittgebet. Danach wurde mit allen Teilnehmern zusammen das „Vaterunser“ gebetet.

Im Anschluss an die Veranstaltung im Gemeindesaal legten die Vertreter der Stadt, des Landkreises, des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der politischen Parteien Blumengebinde am Gedenkstein für die Opfer von Krieg und Gewalt auf dem Ernst-Barlach-Platz nieder und verharrten in einer Schweigeminute.