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Kiek Rin
Ausgabe 1/2024
Sport und Vereine
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„William Shakespeare“ spielt 00Kater

Heute habe ich mich für Euch wieder einmal als 00Kater verkleidet und mich vollkommen unbemerkt in eine Probe der „Bühnenlichter“ geschlichen. Die haben ja am 8. und 9. März 2024 Premiere mit ihrem neuesten Stück „Frau Fischer, Ilsebill“ und ich will doch mal sehen, was sie da so alles anstellen.

Es ist halb sechs, also noch 30 min bis zum Beginn der Probe. Sylvia räumt den Weihnachtsbaum weg und macht ein wenig Ordnung im Theater. Kathrin kommt und gleich darauf Petra. Nach einer herzlichen Begrüßung und Neujahrswünschen (Ach so, das war ja auch noch!) beginnen die beiden, Tee zu kochen und Tassen bereit zu stellen. Tobi kommt – Hä? Was macht der denn bei den „Bühnenlichtern“? Sylvia begrüßt ihn und erklärt den beiden anderen, dass wir heute die Probe mit einigen Tonaufnahmen beginnen werden. Aha, Tonaufnahmen, na da bin ich mal gespannt. Tobi baut auf und los geht‘s. Kathrin spricht ins Mikrofon und Ruckzuck ist die erste Aufnahme fertig. Die Mechower Sophie und Ursel kommen und Anna und Gisi. Jetzt wird es schon lauter im Theater. Sylvia bittet Gisi zur Aufnahme und die anderen kurz in den Nebenraum, damit Gisi ein bisschen mehr Ruhe hat. Auch diese Aufnahme geht ganz schnell. Jetzt kommen Catharina, Isa, Anja und dann verliere ich den Überblick. Heute sind fast alle da. Dann stehen plötzlich Bea und Beate vorm Mikrofon und alle anderen sind in der Garderobe. Als sie fertig sind, können endlich alle wieder raus und ein wenig quatschen. Es ist 5 vor sechs. Anna und Gisi machen sich gleich an der Bar zu schaffen. Sie räumen den Geschirrspüler aus und kontrollieren, ob die Gläser auch wirklich sauber sind. Gisi schaut nach, ob wir neue Getränke kaufen müssen. Anna wischt erst mal die Bühne. Sie sagt, zu viel Theaterstaub mache krank. Ich kriege einen Riesenschreck, weil ich unter der Tribüne kauere und um mich herum eine ganze Menge Theaterstaub liegt. Naja, das eine Mal werde ich das schon überstehen. Sylvia sagt, dass wir jetzt noch mal alle für zwei Tonaufnahmen brauchen und sie fragt Dagmar, ob sie die Erwärmung heute ein wenig kürzer machen könnte. Erwärmung – oha, was machen sie denn da? Also, wenn ich mich erwärmen will, dann setze ich mich auf die Heizung. Na, ich werde sehen. Auf einmal holen sie eine Flasche Sekt und Gläser, klimpern wie verrückt und unterhalten sich ganz laut und lachen und stoßen an. Hä, hab ich was verpasst? Wieso sind die denn jetzt alle am Feiern? Da fällt mir ein, dass ja das neue Jahr angefangen hat, und ich denke mir: Na das kann heute ja eine dufte Probe werden. Nach drei Minuten sagt Sylvia „Danke, das haben wir, jetzt kommt bitte mal alle auf die Bühne.“ Ach so, das war eine Aufnahme... Ok, jetzt kommt wohl die nächste. Ich werde wohl besser aufpassen müssen. Alle lachen wie verrückt. Schön, das ist ansteckend. Beinahe verrate ich mich in meinem Versteck, weil ich mich nicht halten kann. Aber da ist das Lachen auch schon „im Kasten“, wie Sylvia sagt und Dagmar beginnt mit der Erwärmung. Die Frauen machen zwei Spiele und dann beginnt schon die Probe. Alle, die spielen stellen sich auf ihren Auftritt. Die Spielerinnen, die momentan nicht dran sind, sitzen auf der Tribüne und schauen zu, machen sich Notizen. Heute soll die Szene „Hochzeit“ wieder erinnert werden, sagt Sylvia. Aha, die Szene ist also schon mal probiert worden und jetzt wiederholen sie das Gelernte. Alle sind ganz konzentriert bei der Arbeit. Manchmal hat eine etwas vergessen, aber die anderen helfen und außerdem ist da ja auch noch Sylvia. Die unterbricht auch, wenn ihr noch eine bessere Idee kommt. Dann probieren die Spielerinnen die Idee aus und dann wird der ganze Abschnitt noch mal wiederholt. Am Ende spielen sie die ganze Szene ohne Unterbrechung einmal durch. Dann ist Pause, sie trinken Tee für die Stimme und tauschen sich über alles Mögliche aus. Nach der Pause spielen diejenigen, die davor zugeschaut haben und die anderen sitzen auf der Tribüne. Ich sitze darunter und merke, wie mir so langsam die Hochachtung unters Fell kriecht. Die Frauen arbeiten hier hochkonzentriert, mit so viel Spaß und Talent und das alles am Abend in ihrer Freizeit.

Ich gestehe, diese Probe hat mir meine Ladies von den „Bühnenlichtern“ noch mehr an mein Theaterherz wachsen lassen, als sie es eh schon waren. Ladies, macht weiter so, ich bin Euer größter Fan.

Euer Theaterkater „William Shakespeare“