11) Schreibheft; Klasse 4c, Schuljahr 1949/50
Eine Sage
Eines Tages kamen aus dem Osten wilde Völker; die wollten in Mecklenburg plündern. Aber sie kamen nicht rein. Da zogen sie nach Carwitz; diese wollten sie auch nicht reinlassen. Darauf schlugen sie die Carwitzer tot. Aber einige sind nach Feldberg geflohen. Dort wollten die wilden Völker nachher auch hin. Die Feldberger sind daraufhin zur Kirche gelaufen und beteten zu Gott, das er ihnen helfen sollte. Er ließ eine Spalte vor den wilden Völkern aufgehen und sie ertranken alle. Die Spalte ist jetzt der kleine Luzin-See.
Da kam eines Tages der Teufel von Norden mit einem großen Sack voller Steine. Diese wollte er in den Luzin-See werfen, damit die Überlebenden darauf hochklettern konnten. Das bemerkte ein Engel Gottes. Der sprach: „Das wirst du nicht tun!“ Der Teufel jedoch ließ sich das nicht sagen; drückte den Engel zur Seite und ging weiter. Nun kamen sie beide ins Raufen. Als der Teufel bemerkte das er unten lag schmieß er den Sack hin und die Steine kullerten alle vor den kleinen Luzin-See. Da liegen sie auch jetzt noch wie gesät; und bei den Steinen ist jetzt ein Hullerbusch gewachsen.
Detlef Meyer
Lehrer i.R.