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Kiek Rin
Ausgabe 11/2024
Lokales
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Edelsteine in Feldberg

Im Frühjahr 2024 fand ein Mitglied des Geowissenschaftlichen Vereins Neubrandenburg e.V. in der Kiesgrube am Sägewerk Koldenhof einen außergewöhnlichen größeren Findling.

Eine kurze Rücksprache mit dem Betreiber der Kiesgrube Herrn Thomas Nest aus Feldberg erbrachte dessen Bereitschaft, den Findling zur Ausstellung nach Feldberg zu überlassen und auch den Transport durchzuführen. Mit einer Rückfrage in der Gemeindeverwaltung bei Frau Stein wurde die Genehmigung erteilt, diesen Felsbrocken in die kleine Ansammlung von Geschieben vor dem künftigen Heimatmuseum einzubringen. Am 18. Oktober 2024 war es dann soweit und ein neuer attraktiver Findling kann besichtigt werden.

Was ist das Besondere an diesem Stein? Es lässt sich recht genau seine Herkunft aus Schweden, aus dem Södermanland südlich von Stockholm, bestimmen. Sein Alter liegt bei ca. 1.750 Mio. Jahren. Durch den Verein wird noch eine exakte Beschreibung der mineralischen Zusammensetzung vorgenommen und publiziert. Auffällig sind die sehr vielen, oft 1 - 2 cm großen, tiefroten Halbedelsteine Granat, die im Findling zu beobachten sind. Diese zeigen, dass das Gestein in Tiefen von etwa 20-30 km und bei Temperaturen um 600 °C gebildet wurde. Übrigens etwa aus einem Schlamm, wie wir ihn in Teilen am Nordufer des Sees bei Fürstenwerder antreffen. Hergekommen ist der Stein mit dem Gletschereis vor ca. 16.000 Jahren und wurde direkt vor der Endmoräne im Sander abgelagert. Ein herauspicken der Granate aus dem Findling ist allerdings zwecklos, sie würden sofort in winzige Stücke zerfallen. Der Geowissenschaftliche Verein wird aber etwa faustgroße Stücke aus seiner Sammlertätigkeit für das künftige Museum zur Abgabe an Besucher bereitstellen. Gerne gibt der Verein auch einmal eine kurze Führung am Findlingsgarten und berichtet über die spannende Geschichte der Herkunft und Entstehung dieser Steine.

Glück Auf!
Karl-Jochen Stein
Geowissenschaftlicher Verein Neubrandenburg e.V.