Höchst interessant, aber auch verbunden mit vielen Herausforderungen, die sich aufgrund wechselnder Lagen und damit einhergehenden neuen Aufgaben ergeben, gestaltete sich die gemeinsame Ausbildung und Übung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft. Dabei wurde die effektive und enge Zusammenarbeit der Kameraden im Einsatzgeschehen geübt.
Ein gutes Mit- und Füreinander ist gerade bei realen Einsätzen und größeren Schadensereignissen von entscheidender Bedeutung, um Personen in Not zu helfen oder um Sachschäden möglichst gering zu halten.
Am 15.04.2023, 09:00 Uhr stand für alle Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft eine Informations- und Lehrübung mit dem Ausbildungsthema „Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung“ in und um die Ortschaft Gnewitz auf dem Programm. So eine großangelegte Ausbildung wird durch die Gemeindewehrführung einmal im Tertial mit den Schwerpunktthemen durchgeführt, um das Zusammenspiel der einzelnen Ortswehren anhand von realen Lagen zu üben. Bevor die reguläre Übungsausbildung begann, wurden alle teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden durch den Gemeindewehrführer Kamerad Maik Suhrbier in eine fiktive Ausgangssituation versetzt.
Diese beinhaltete folgende Informationen:
Am 15.04.2023 um 09:15 Uhr wurde die Leitstelle MSE durch ein überfliegendes Sportflugzeug über einen möglichen Entstehungsbrand im Müritz-Nationalpark zwischen den Ortschaften Wokuhl-Dabelow und Gnewitz alarmiert. In den Angaben der Leitstelle können noch keine Informationen zum genauen Standort sowie zur möglichen Ausdehnung gemacht werden. Der Wind mit leichten Windböen aus Richtung Wokuhl-Dabelow kommend (West), Windzugrichtung (Ost) in Richtung Gnewitz könnte das in der Entstehung befindliche Feuer stark anfachen. Aufgrund der hohen und langanhaltenden Trockenheit und der damit verbundenen ausgetrockneten unteren Vegetation des Waldes könnte sich das Feuer sehr schnell ausbreiten. Es ist nicht auszuschließen, dass die Ortschaft Gnewitz in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
Die Ausbildung fand in mehreren Phasen statt.
Die erste Phase beinhaltete die Einweisung durch den Einsatzleiter in die entsprechende Lage sowie die schulungsmäßige Befehlsgebung an die Einsatzabschnittsleiter und deren Gruppenführer für den bevorstehenden Einsatz. Ziel der ersten Phase war es, dass alle anwesenden Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden sich in die Einsatzlage versetzt fühlten und den jeweiligen Einsatzauftrag kannten.
Die zweite Phase beinhaltete aufgrund der unklaren Lage das Auffinden und Feststellen des Entstehungsbrandes sowie dessen Ausmaß. Hierzu kam eine Drohne zum Einsatz.
Nachdem der Entstehungsbrand, der mit Hilfe einer Nebelmaschine simuliert wurde, lokalisiert war, ging es über zur Phase 3. Diese beinhaltete den Einsatzabschnitt Aufbau der Löschwasserversorgung sowie den Einsatzabschnitt Brandbekämpfung. Hier bestand die Aufgabe darin, schnellstmöglich eine kontinuierliche Wasserversorgung für den Einsatzabschnitt Brandbekämpfung und die hierfür nachrückenden Einsatzkräften sicherzustellen. Diese sollte in Form einer langen Wasserwegestrecke und eines Pendelverkehrs von Tank- und Löschfahrzeugen aufrecht gehalten werden. Hierbei wurde aufgezeigt, dass die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft durch ihre offenen Gewässer über viel Wasser verfügt, diese jedoch nicht immer an der dafür benötigten Stelle unmittelbar zur Verfügung steht.
Bei dem Einsatzabschnitt der Brandbekämpfung im Waldgebiet konnte durch die schnelle Lokalisierung mittels Drohne gezielt zur Brandbekämpfung übergegangen werden. Der Entstehungsbrand, welcher sich mittlerweile zu einem Kleinbrand entwickelt hatte, musste unter Kontrolle gebracht werden, um eine weitere Ausdehnung zu verhindern. Um stets ein aktuelles Lagebild des Einsatzgeschehens zu erhalten, wurde zwischen dem Einsatzleiter der Führungsgruppe und den Einsatzabschnittsleitern sowie deren Gruppenführen die ständige Kommunikation geübt.
Von dem Ausbildungsgeschehen und den damit einhergehenden Fähig- und Fertigkeiten unserer Feuerwehrfrauen und Männer konnten sich der Gemeindevertretervorsteher Werner Zimmermann, unsere Bürgermeisterin Constance von Buchwaldt, deren Stellvertreter Dr. Reiner Stöhring und der 2. Stellvertreter und Leiter des Ordnungsamtes Patrick Reußow sowie unsere Sachbearbeiterin Brandschutz Sophie Langlott überzeugen.
In der sich anschließenden Nachbesprechung bedankte sich der Gemeindewehrführer bei den Kameradinnen und Kameraden für ihre sehr gute Leistung und die damit verbundene Einsatzbereitschaft. Einen besonderen Dank sprach er dem Kameraden Benjamin Schworm aus, der sich für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Ausbildung mit verantwortlich zeigte. Ein weiterer Dank geht an die Kameradin Nicole Schworm und den Kameraden Ronald Rost die sich zum Abschluss der Ausbildung um das leibliche Wohl der Kameradinnen und Kameraden gekümmert haben.
Das Meistern solcher Szenarien ist als Vorbereitung für hoffentlich nie eintretende Ernstfälle unentbehrlich.
Maik Suhrbier
Gemeindewehrführer