Das ehemalige Café „Knutsch“ - Zustand außen
Das ehemalige Café „Knutsch“ - Zustand innen
Die Gemeindevertretung hatte am 8. Juni 2023 eine Vergabeentscheidung auf dem Tisch, die das zukünftige Stadtbild von Feldberg nachhaltig verändern wird.
Auf der Fürstenberger Straße 7 befindet sich ein abrissreifer Gebäudebestand, das ehemalige Café „Knutsch“. Der ursprüngliche Plan war, den Gebäudebestand mit den Abrissprojekten auf dem EDEKA-Areal Anfang 2024 zu koordinieren, d.h. gemeinsam abzureißen. Da die Gemeinde das Gebäude bereits stark schadhaft übernommen hatte, wurden nach dem Ankauf im Sinne der Verkehrssicherung wöchentliche Sichtkontrollen des gesamten Bestandes durchgeführt und dokumentiert. Der Zustand des Gebäudeensembles hat sich allerdings über die Wintermonate 2022/2023 rapide verschlechtert. Das Dach des Mittelschiffes ist zur Hälfte eingestürzt und es droht das Wegbrechen des Giebels auf die Fürstenberger Straße. Am 17.05.2023 löste sich die Dacheindeckung der Veranda und flog unkontrolliert auf den Gehweg und die Straße. Personenschäden konnten aufgrund des schnellen Eingreifens verhindert werden.
Für die Verkehrssicherheit konnte ich nun nicht mehr garantieren und informierte die Kommunalpolitik über den zeitnah vorzunehmenden Abriss. Durch weiteres Einstürzen und die Vermischung der unterschiedlichen Bausubstanzen würde sich zudem der Abriss nur künstlich verteuern.
Der Gemeinde lagen zwei Angebote von Abriss-Fachfirmen vor, die sich auch vor Ort ein Bild machen konnten. Der Auftrag lautet Komplett-Abbruch des Wohn und Geschäftshauses Fürstenberger Straße 7. Der Gemeinde als Auftraggeber sind alle Entsorgungsnachweise vorzulegen, denn mit dem Auftrag einher geht auch die Schadstoffsanierung.
Die Baugrube wird mit verdichtungsfähigem Material ausgefüllt. Die Fundamente des Hauses verbleiben, um den Gehweg und die Straße abzustützen.
Die Bauarbeiten beginnen in den nächsten drei Wochen und gehen teilweise mit einer halbseitigen Straßensperrung einher. Über den Beginn der Arbeiten informieren wir über unsere gemeindliche Homepage und die regionale Presse.
Wie das sehr zentrale Grundstück zukünftig beplant und genutzt wird, wird in den kommenden Monaten in den Gremien der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft beraten. Die ersten Interessenten haben sich bereits für Besichtigungstermine angemeldet.
Bereits im vergangenen Jahr entschied die Gemeindevertretung, den seit Jahren nicht mehr genutzten Jugendclub in der Ortsmitte des Dorfes abzureißen und Bauland für Einheimische zu entwickeln. Zwischen Gutshaus, Teich und alter Schmiede gelegen, hat sich mit dem Abriss für Lichtenberg eine wirkliche optische Verbesserung ergeben. Es sind zwei schöne Baugrundstücke entstanden, für die es bereits Interessenten gibt. Die Gemeindevertretung entschied weiterhin, einen Teil des Uferwegs herauszumessen, so dass die Einwohner und Gäste eine öffentliche Zuwegung zum Teich behalten.
Es gab in der Vergangenheit aus den verschiedensten Gründen weitere Abrisse, seien es private oder kommunale Immobilien. Das betraf z.B. den „Lindenkrog“ in der Strelitzer Straße, den Garagenkomplex im Mühlenweg oder wie zuletzt den Teilabbruch an der Villa Kahn am Robert-Kahn-Weg. Weitere Immobilien werden auch in Zukunft aus dem Ortsbild verschwinden; die Ursachen sind vielfältig. Abbruch bedeutet immer Verlust von etwas Vertrautem, oft aber auch von prägenden oder kulturhistorisch wichtigen Gebäuden. Manchmal ist die Substanz von Immobilien so schlecht, dass ein Erhalt nicht mehr möglich ist, manchmal soll Platz für etwas Neues geschaffen werden, manchmal haben Eigentümer ihre eigenen Vorstellungen von der Entwicklung ihrer Immobilie. Entwicklung heißt immer Veränderung. Manche Entscheidungsprozesse sind oft langwierig, nicht alle Entscheidungen werden von jedermann gutgeheißen oder nachvollzogen. Soweit es um kommunale Immobilien geht, informieren Sie sich gerne bei den Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern oder in der Gemeindeverwaltung.
Ihre Constance von Buchwaldt
Bürgermeisterin