Nele Scholz (WSC Luzin Feldberg e.V., 3.v.l.) mit dem U 17-Team und Trainer Christopher Duverge
Nele Scholz am Start in Spanien
Feldberg (as) Der Kalender der Sportler des WSC Luzin Feldberg e.V. ist für die Saison 2023 gut gefüllt. Schnupperkurse für Kinder und Jugendliche, Trainingslager, Wettkämpfe in Feldberg und im Ausland, Wasserskischauveranstaltungen und Wasserski für Jedermann standen schon auf dem Plan für den Sommer und insbesondere in den Ferien. Das Highlight waren bzw. sind wieder die Wettkämpfe.
Vom 9.-13.08.2023 fanden die Jugendeuropameisterschaften im Wasserski am Boot in Spanien statt. An einer professionellen Skischule im Süden von Madrid boten sich auf künstlich angelegten Seen perfekte Bedingungen für den Sport. Der deutsche Jugendnationalkader war mit zwei Teams zu je vier Sportlern für die Altersklassen der unter 14- und der unter 17jährigen angereist. Auch vom Feldberger Wasserskiclub waren zwei Sportler für die Teams nominiert – Ferdinand Sattler (U14) und Nele Scholz (U17). Begleitet wurden sie von Sportlern aus anderen deutschen Vereinen aus Berlin, Hessen und Bayern sowie je einem Teamcapitain, Trainer und Betreuer. Nach ein paar Tagen Training auf den fremden Gewässern und Akklimatisation bei hohen Temperaturen um die 40° Celsius ging es Mitte der Woche in die ersten Vorläufe und am Wochenende in die Finale.
Ferdinand Sattler startete im Trick und im Slalom für das U14-Team. Der Figurenlauf war für ihn eher zum Erfahrung sammeln. Seine Entwicklung und Trainingsintensität waren in dieser Disziplin für Chancen auf gute Platzierungen zu gering. Im Slalom jedoch war ein Finaleinzug klares Ziel. In seiner Lieblingsdisziplin hatte er zuletzt gute Fortschritte gemacht, in den Vorläufen konnte er diese jedoch nicht ganz aufrufen und schaffte es mit 1,5 Boje bei der 12 Meterleine und 55 Km/h Bootsgeschwindigkeit auf Platz 12. Ein weiterer Sportler fuhr dasselbe Ergebnis, so dass ein Stechen über den letzten Finalplatz entscheiden musste. In einem spannenden Tie break zeigte Ferdinand keine Nerven, konnte seine Leistung aber bestätigen und sich einen weiteren Start um das Podium sichern. Im Finale konnte er sein Ergebnis noch einmal steigern - 2,5 Bojen bei der 12 m-Leine. Damit erreichte er Platz 9 in seiner Altersklasse.
Als Overall-Läuferin startete Nele Scholz für das U17-Team in allen Disziplinen. Im Slalom war die Konkurrenz der Spezialistin äußerst stark. Mitfahren und ein gutes Ergebnis für die Teamwertung zu erreichen, war hier das Ziel. Mit 1,5 Bojen an der 13 m-Leine landete sie stabil im Mittelfeld. In Trick und Springen – ihren Disziplinen – waren der Finaleinzug und wenn möglich ein Podium im Fokus. Im Trick fuhr sie mit einem neu zusammengestellten Programm, stand im Vorlauf alle Figuren und überzeugte auch die Schiedsrichter mit einer sauberen Ausführung. Mit 4190 Punkten erreichte sie eine neue persönliche Bestleistung und mit dem 2. Platz einen sicheren Finaleinzug. Auch beim Springen sollte es im Finale weitergehen. Das Eingewöhnen auf andere Sprungski in der Wettkampfvorbereitung waren alles andere als gute Voraussetzungen, aber mit einer neuen Bestweite von 35,50 m stand sie nach den Vorläufen auf Platz 4 und damit ebenfalls im Finale. Mit allen Vorlaufergebnissen stand sie überraschend in der Einzelwertung als auch mit dem Team auf Platz 2. In den Finalläufen wurde es spannend und die eigenen Erwartungen waren hoch. Im Trickfinale als vorletzte Starterin war klar, sie muss ihre Vorlaufleistung wiederholen und über 4000 Punkte erreichen, um sicher auf dem Podium zu stehen. Ein kleiner Fehler bei einer schwierigen Figur führte jedoch zu einem Sturz. Mit 3680 Punkten erreichte sie Platz 8, verteidigte jedoch vorerst den zweiten Platz im Overall. Im Springfinale am letzten Wettkampftag gingen dann alle Sportler an ihre Reserven. Nele Scholz konnte Ihre Bestleistung aus dem Vorlauf bestätigen und landete bei einer Weite von 35 m. Die drei Läuferinnen danach legten allerdings auch zu und verwiesen Nele dann auf Platz fünf. Mit 2292 Punkten in der Gesamtwertung wurde sie damit leider auch auf Platz vier verdrängt – mit 20 Punkten Abstand zum Podium.
Die persönliche Ernüchterung wich jedoch bald der Freude. Denn Sportler aus dem deutschen Team, die im Vorlauf noch nicht ihr ganzes Potential abgerufen hatten, legten im Finale zu und pushten das deutsche U17 – Team auf Platz 1. Die europäischen Wasserskinationen Frankreich und Italien auf die Plätze zu verweisen, war zuvor noch keiner deutschen Mannschaft gelungen. Ein toller Abschluss für dieses Turnier.
Die Wettkampfsaison ist jedoch noch nicht zu Ende. Die beiden Feldberger Wasserskisportler sind bereits auf dem nächsten Event - der Deutschen Meisterschaft in Halle/Saale. Mit dabei sind hier auch wieder erfahrene Vereinssportler wie Isabell Vitense (U17 w), Tim (open) und Toni Beier (Ü 35 m). Neu im Team ist die 13- jährige Clara Niemann aus Feldberg. Vor drei Jahren über einen Schnupperkurs im Verein entdeckt und seitdem regelmäßig beim Training, möchte sie in diesem Jahr das erste Mal den Vergleich mit anderen deutschen Sportlern wagen.
Torsten Beier
WSC Luzin Feldberg e.V.