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Kiek Rin
Ausgabe 9/2023
Liebe Leser,
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Zur Sache: Wo bleibt unser Wasser?

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Einwohnerinnen und Einwohner,

in diesem Sommer wurde die Verwaltung wiederholt zu den Wasserständen und zum Zustand unserer Gewässer in der Feldberger Seenlandschaft be- und angefragt.

Wir haben für Sie eine konkrete Fragestellung einer Bürgerin zum Dreetzsee aufgegriffen und ich möchte Ihnen die Beantwortung der Frage durch unser Haus gerne zur Verfügung stellen.

An dieser Stelle nutze ich die Gelegenheit und weise Sie auf unser geplantes 2. Feldberger Seenforum hin, dass die Gemeindeverwaltung der Feldberger Seenlandschaft am 10. Oktober 2023 um 18:00 Uhr in der Aula der Hans-Fallada-Schule durchführt. Mindestens ein Fachvortrag wird sich auch dem Thema der Wasserstände an unseren Seen widmen. Sie sind herzlich willkommen!

Nun zur Frage, was es mit dem stark gesunkenen Wasserstand im Dreetzsee auf sich hat. Obwohl es im Jahr 2023 gut geregnet hat, konnte sich der Wasserstand nicht erholen. Die Bürgerin, die sich an uns wandte, formuliert die Vermutung, dass eine starke Entnahme von Grundwasser für die Trinkwassergewinnung in/durch Berlin und des Umlands die Zerstörung der Natur in Carwitz zur Folge habe.

Herr Dr. Stöhring ordnet die Situation für die Bürgerin ein:

„Niedrige Wasserstände erleben wir in den letzten Jahren vermehrt. Davon sind neben dem Carwitzer und dem Dreetzsee auch weitere Seen in der Gemeinde und in der näheren Umgebung betroffen. Hauptursache ist, dass es ein seit Jahren anwachsendes Regendefizit gibt, welches zu einem weiteren Absinken des Grundwasserpegels führt. Unsere Seen reagieren auf das Grundwasserdefizit sehr unterschiedlich, denn die geologischen und hydromorphologischen Bedingungen sind bei kaum einem Gewässer gleich. Die Besonderheit des Dreetzsees liegt darin, dass er unterirdisch in den Krüselinsee entwässert. Wenn aber weniger Wasser nachfließt und mehr Wasser verdunstet, als in den Krüselinsee abgegeben wird, führt das zu sinkenden Wasserständen im Carwitzer See und im Dreetzsee. Hierzu habe ich mich gestern auch noch einmal mit dem zuständigen Bereichsleiter beim Staatlichen Amt für Umwelt und Natur Neubrandenburg ausgetauscht. Dieser bestätigte nicht nur die oben aufgeführte, aufgrund der Komplexität aber vereinfachte, Darstellung der Situation, sondern wies auch konsequent das immer wieder aufflammende Gerücht zurück, dass "die Brandenburger und Berliner uns das Wasser klauen". Durch die Isernpurt (eiserne Pforte) fließt schon lange kein Wasser mehr ab und der Trinkwassereinzugsbereich Berlins erstreckt sich nach bisherigen Erkenntnissen nicht bis in die Feldberger Seenlandschaft. Vorstehende Ausführungen erheben keinen wissenschaftlichen Anspruch.

Ohne eine nachhaltige Regeneration des Grundwassers jedoch scheint der Prozess der Pegelabsenkungen an vielen unserer regen- und grundwassergespeisten Seen nicht umkehrbar.“

Herzliche Einladung zum 2. Feldberger Seenforum

am 10.10.2023 um 18:00 Uhr

in der Aula der Hans-Fallada-Schule.

Wir haben Referenten des IGB Neuglobsow, von der Firma Bioplan und des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt MSE angefragt, um Ihnen einen interessanten Themenmix zu bieten.

Ihre Constance von Buchwaldt

Bürgermeisterin