in der derzeitigen Lage unserer Gesellschaft bleibt eigentlich nie Zeit, die langfristige Sicht in den Blick zu nehmen.
Meistens herrscht ein Krisenzustand – Finanzkrise, Eurokrise, Energiekrise, Vertrauenskrise, Flüchtlingskrise – und derzeit binden noch 20 Kriege und diverse kriegerische Auseinandersetzungen auf dem Planeten unsere Aufmerksamkeit. Es gibt immer gerade wichtigere Dinge. Oder die Konjunktur befindet sich im Abschwung, da muss man sich um die aktuellen Probleme kümmern.
Die Fundamente des langfristigen Wohlstands in unserer Gesellschaft werden dabei leicht vergessen. Diese Grundlagen sind aber nicht einfach so da, sondern wir müssen diese immer wieder neu legen. Was können wir alle tun, um langfristig einen angemessenen Lebensstandard, Lebensqualität und gesamtwirtschaftlichen Schaffensdrang zu fördern, die unseren Wohlstand und den der nächsten Generationen in der Feldberger Seenlandschaft sichern? Was genau ist unser Beitrag vor Ort?
Unsere Bildung sowie die unserer Kinder und Enkelkinder spielt eine zentrale Rolle für den langfristigen Wohlstand. Während eine wirtschaftliche Sichtweise Bildung ganz abstrakt als eine Investition in Wissen, Kompetenzen und Fähigkeiten versteht, geht eine andere Betrachtungsweise einher mit der Auffassung, dass die Bildung des Humankapitals Einfluss auf den technologischen Fortschritt und dessen Verbreitung hat. Eine erfolgreiche Volkswirtschaft hängt vom technologischen Fortschritt ab.
Warum erzähle ich Ihnen das?
Es gibt derzeit ein Gesellschaftsspiel, das heißt Pessimismus und Stimmung des Niedergangs.
Es gibt derzeit große Herausforderungen, vor denen wir alle stehen, aber Pessimismus redet das Schlechte herbei: Den Weltuntergang, die Unfähigkeit der Menschen und der Politik, die Spaltung der Gesellschaft, den Zerfall der bisherigen Ordnung, keine Zukunft, alles wird schwarzgemalt. Es macht sich eine geistige Umweltverschmutzung in unseren Köpfen breit, die uns und unserer Zukunft nicht mehr guttut. Die Chancen des Glücks und der Zukunft und die Möglichkeiten der eigenverantwortlichen Gestaltung werden so nicht mehr gesehen und verkannt. Auch die Generationen vor uns hatten mit immensen Herausforderungen zu kämpfen.
Wer aber an die Zukunft glaubt, wer das jetzige Tun und das zukünftige Leben unserer Kinder und Enkelkinder lohnenswert sieht, muss diese positive und zukunftsgerichtete Entschlossenheit auch nach außen tragen. Eine Generation, die nicht an die Zukunft glaubt, tut auch nichts für die Kinder in der Zukunft.
Jedes Kind möchte größer werden, erwachsener werden, möchte im Spiel dem Können der Erwachsenen möglichst nahe kommen und übt, spielend zu lernen und das Leben zu meistern. Wie ernüchternd und deprimierend muss für ein Kind die derzeitige Haltung vieler Erwachsener sein, dass es sich nicht lohnt, erwachsen zu werden, dass diese Welt nicht gut und nicht schön sei. Nicht nur, dass wir uns alle, wir, die Erwachsenen, selbst das Glück nehmen, wir nehmen es auch unseren Kindern.
Wir haben am 12. Juli 2024 unsere Absolventinnen und Absolventen der Hans-Fallada-Schule feierlich im Rahmen einer Zeugnisausgabe verabschiedet. Wir schicken damit Kinder, die zu Jugendlichen geworden sind, ins Ausbildungs- und Erwachsenenleben. Souveräne kluge Menschen, sozial und kulturell interessiert, die ihren Lebensweg gehen und sich in tollen Berufen ausbilden lassen. Ich berichtete darüber bereits an dieser Stelle im vergangenen Kiek Rin.
Am 31. August 2024 haben die Hans-Fallada-Schule und wir als Schulträger 31 Kinder in zwei Klassen eingeschult. Kinder, die lernen sollen, dass sie Wurzeln in ihrem Umfeld schlagen müssen, damit sie wissen wo sie hingehören und immer Unterstützung erfahren. Sie brauchen aber auch Wind unter den Flügeln, damit sie ihre Erfahrungen machen können über den Tellerrand hinausblicken und selbstständig werden.
Wir alle tragen Verantwortung für unsere Kinder. Denn sie sind der Garant für unseren zukünftigen Wohlstand. Aus diesem Grund schreib ich Ihnen diese Zeilen und leite über zum Bericht unserer Schulleitung Frau Engel,