Es ist geschafft

Der Treppenfuß am Aufgang Schmaler Luzin auf der Hullerbuschseite ist fertiggestellt – in Naturstein.

Es war ein langer Weg, aber mit vereinten Kräften aller beteiligten Firmen und Behörden haben wir es geschafft - ein großes Dankeschön an alle.

Mit der Fertigstellung des Treppenfußes ist nunmehr auch das letzte Teilprojekt des mit EU-Mitteln aus dem ELER II geförderten Projektes „Umsetzung von Maßnahmen für den Naturlehrpfad Hauptmannsberg-Hullerbusch im Naturpark Feldberger Seenlandschaft“ abgeschlossen. Länger hätte es auch nicht dauern dürfen, denn Ende September 2025 endet die aktuelle Förderperiode.

Das Gesamtprojekt ging bereits 2019 an den Start. Im Rahmen der Modernisierungsmaßnahmen entlang des Naturlehrpfades wurde 2021 der Moorsteg ins Kesselmoor im Hullerbusch neu gebaut, 2022 folgte der Schwimmsteg (= Wasserwandersteg) neben der Luzinfähre. 2024 wurden die vorhandenen Infotafeln abgebaut und 13 neue Infotafeln im Corporate Design der Nationalen Naturlandschaften (NNL) aufgestellt. 11 der Infotafeln tragen die Zusatzschilder mit Fridolin, dem frechen Dachs, welcher die Kinder auf dem Naturlehrpfad begleitet. Neben ersten Erfolgserlebnissen stellte uns das Projekt aber auch vor verschiedenste Probleme und Herausforderungen, u.a. die Sperrung der Hullerbuschtreppe aus Verkehrssicherungsgründen. Der Weg wurde aufgehoben, eine alternative Zugangsroute zur Luzinfähre ausgewiesen und die Planungen sahen Mitte des Jahres 2024 eine Modernisierung des verbleibenden Treppenfußes als Stahltreppe vor.

Die Internet-Petition „Rettet den historischen Treppenaufstieg vom Schmalen Luzin zum Hullerbusch“ brachte den Stein Mitte 2024 allerdings noch einmal ins Rollen. Mit Erfolg: die Gemeindevertreterversammlung entschied sich am 05.11.2024 für den Erhalt des historischen Aufstieges und die Übernahme der Verkehrssicherungspflicht nach Modernisierung des Treppenbauwerkes. Eine 100%-ige Förderung durch den Naturpark Feldberger Seenlandschaft war bereits zugesagt. Auf Grundlage dieser Entscheidung wurde die Stahltreppenvariante für den Treppenfuß Anfang des Jahres 2025 noch einmal zurückgezogen, bestehende Verträge geändert und eine neue Ausschreibung für die Modernisierung in Naturstein gestartet. Anders ließe sich kein einheitliches Gesamtbauwerk in Naturstein erreichen. Das Vergabeverfahren lief zum Glück ohne Probleme, sodass wir Ende Mai die Firma Baugeschäft Thomas Riedel GmbH mit der Herstellung des Treppenfußes in Naturstein beauftragen konnten. Die Herstellung des Geländers sowie einer neuen Fährseilverankerung verblieb bei der Feldberger Metallbau GmbH, welche ursprünglich für die Herstellung der Stahltreppe beauftragt war.

Und nun begann der Wettlauf gegen die Zeit, denn auf Grund der auslaufenden Förderperiode mussten alle Arbeiten bis Anfang August abgerechnet sein. Woche um Woche nahmen ab Ende Juni der neue Wartebereich an der Fähre, welcher gleichzeitig die Hang- und Uferbefestigung darstellt, sowie die eigentliche Treppe Gestalt an. Dank des Fährmannes und einer kurzen Überfahrt konnten die Arbeiten regelmäßig durch uns begleitet werden und auch beim Transport von Baumaterial stand er den ausführenden Firmen mit der Fähre zur Seite. Eine neue Verankerung für das Fährseil wurde ebenfalls hergestellt, welche, anders als der Fährseilbaum, zukünftig keine Stolpergefahr mehr birgt. Den Abschluss der Arbeiten bildete der Einbau des Geländers, welches sich mit seinem geschwungenen Verlauf wunderbar den natürlichen Gegebenheiten des Aufstieges anpasst – ein großes Dankeschön an die Mitarbeiter der Feldberger Metallbau GmbH für diese tolle Arbeit. Auch den Mitarbeitern des Baugeschäftes Thomas Riedel GmbH ist ein großes Dankeschön auszusprechen. Sie haben in kürzester Zeit mit viel Engagement einen funktionalen und gleichzeitig einladenden Ort geschaffen, der sich gefällig in das Landschaftsbild einfügt und Einheimische und Gäste willkommen heißt. Was jetzt noch fehlt ist eine Bank, die sich an jene auf dem Naturlehrpfad anpassen wird – diese kann hoffentlich ab Ende September genutzt werden.

Neben dem Treppenfuß konnten 2025 auch die noch übrigen Teilprojekte abschließend umgesetzt werden. Nach dem Rückbau der alten Ausstattungselemente wurde der Naturlehrpfad Hauptmannsberg-Hullerbusch im März dieses Jahrs mit neuen Verweileinrichtungen sowie Geländern ausgestattet. Ein Teil der neuen Tische und Bänke weist ein gewisses Extra auf, welches es bei einer Wanderung über den Lehrpfad zu entdecken gilt. Weiterhin wurden neue Fahrradständer installiert und der Wegeverlauf mit neuen Wegweisern beschildert. An feuchten Stellen wurden Trittsteine für einen trockenen Übergang verlegt. Auch diese weisen für den aufmerksamen Wanderer eine Besonderheit auf. Ein langwieriges und umfangreiches Projekt mit vielen Hürden ist damit geschafft und wir hoffen, dass es sowohl bei Einheimischen als auch unseren Gästen auf mehrheitliche Zustimmung stößt. Erste positive Rückmeldungen für die neue Ausstattung wie auch den Treppenfuß haben uns bereits erreicht. Vielen Dank dafür.

Die Baukosten für das Gesamtprojekt „Umsetzung von Maßnahmen für den Naturlehrpfad Hauptmannsberg-Hullerbusch im Naturpark Feldberger Seenlandschaft“ beliefen sich auf 279.364,78€ und wurden zu 100% über ELER II gefördert. Ein großes Dankeschön an alle beteiligten Firmen für die gelungene Umsetzung und gute Zusammenarbeit:

Die Inhalte der Tafeln und Wegweiser wurden durch den Naturpark selbst erstellt und auch die Vorgabe der Motive für die Bänke erfolgte durch uns. Nicht zuletzt entstammen auch die Zeichnungen auf den Sonderschildern „Fridolin, der freche Dachs“ aus der Buntstiftmine unserer Kollegin Ursula Mörchen.

Ein Dankeschön geht auch an die verschiedenen Flächeneigentümer entlang des Naturlehrpfades, die mit ihrer Zustimmung zur Aufstellung der verschiedenen Ausstattungselemente die Modernisierung erst ermöglichten.

Wie geht es weiter mit der Hullerbusch-Treppe?

Nach dem Projekt ist vor dem Projekt, denn das Projekt zur Modernisierung des restlichen Aufstieges auf der Hullerbuschseite in Naturstein steht nun in den Startlöchern. Die neue, dafür erforderliche Förderrichtlinie ist unterschrieben, das digitale Antragsverfahren im Testlauf und voraussichtlich noch in diesem Jahr kann durch den Naturpark ein Förderantrag gestellt werden. Die Hullerbusch-Treppe steht dabei in der Prioritätenliste bei der Bewilligungsbehörde mit ganz oben. Auch bei diesem Projekt wird es sich um eine 100%-ige Förderung aus EU-Mitteln handeln. Da auf Grund einer geschätzten Bausumme von ca. 200.000 € zunächst eine Planung durch ein Planungsbüro erforderlich ist, ist mit einer baulichen Umsetzung aber frühestens Ende 2026 zu rechnen, realistischer erscheint allerdings das Jahr 2027.

Drücken wir die Daumen, dass alles ohne größerer Probleme klappt.

Anne Petzold

Leiterin Naturpark Feldberger Seenlandschaft