Forstrentnertreffen im Forstamt Schuenhagen bringt 1.000 Jahre Berufserfahrung zusammen.
Schon seit vielen Jahren gab es das Bestreben ein Rentnertreffen im Forstamt Schuenhagen durchzuführen. Am 20. Juni 2025 war es nun endlich soweit. Viele Rentnerinnen und Rentner, sie haben in den Forstämtern Eixen, Born und im Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb (StFB) Stralsund gearbeitet, folgten der Einladung. Mit über 92 Lenzen auf dem Buckel war Dieter Holzkamm, zuletzt Direktor für Produktion und Holzabsatz im StFB Stralsund, an diesem Tag der Alterspräsident.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Forstamtsleiter Philipp Nahrstedt machten sich die Teilnehmer auf den Weg ins Revier Lendershagen. Unter dem Motto „Rückkehr zum schönsten Arbeitsplatz der Welt“, sollte den altgedienten Kollegen und Kolleginnen die Gelegenheit geboten werden, die aktuellen Forstmaßnahmen direkt vor Ort mitzuerleben. Im Revier Lendershagen angekommen, wurde den Rentnern und Rentnerinnen vom Forstinspektoranwärter Herrn Franz Holzkamm, dem Enkel des Alterspräsidenten Dieter Holzkamm, die Leitlinien des Dauerwaldes erläutert. Die Implementierung des Dauerwaldes und die Pflege der zumeist aus Naturverjüngung entstandenen Bestände regte die Beteiligten zu interessanten Diskussionen an. Insbesondere die umfangreichen Pflegemaßnahmen wurden intensiv und kontrovers diskutiert. Hier hatte das Forstamt an passender Stelle eine praktische Demonstration eingeplant. So wurde den Rentnern und Rentnerinnen die Mischungsregulierung dauerwaldartiger, stammzahlreicher Jungbestände mit dem Spacer demonstriert. Die technische Entwicklung der Arbeitsgeräte sorgte insbesondere bei den ältesten Kollegen für großes Erstaunen.
Im Anschluss fuhr die gesamte Corona ins Endinger Bruch. Dort erwartete sie Revierförster Uwe Stiehm und berichtete über das Hochwasserereignis 2013, welches rund 150 ha Kalamitätsflächen hinterlassen hat. Die von Herrn Stiehm im Anschluss umgesetzte Wiederaufforstung von über 100 ha abgestorbener Erlenbestände ringte den Rentnern und Rentnerinnen größten Respekt und Anerkennung ab. Im Nachgang erläuterte Herr Stiehm den Stand eines der größten Moorschutzprojekte in Mecklenburg-Vorpommern, die kürzlich abgeschlossene Wiedervernässung des Endinger Bruchs. Durch den Bau von acht Staubauwerken sollen künftig auf einer Fläche von rund 300 ha wieder naturnahe Wasserstände erzielt und der Moorkörper bevorteilt werden.
Das Interesse an den praktischen Maßnahmen war spürbar und verdeutlichte den altgedienten Kollegen den derzeitigen Paradigmenwechsel in der Betrachtung sowie in der Bewirtschaftung des Waldes. Die verstärkte Fokussierung auf die Belange der Schutz- und Erholungsfunktion steht im Kontrast zu früheren Bewirtschaftungsrichtlinien.
Neben dem fachlichen Austausch kam auch das gesellige Beisammensein nicht zu kurz. Bei einem gemeinsamen Mittagessen sowie Kaffee / Kuchen konnten die Teilnehmer alte Kontakte wiederaufleben lassen.
Das Forstrentnertreffen zeigte, wie wichtig der Dialog zwischen den Forstgenerationen ist. Das Verständnis für neue Bewirtschaftungsformen und –ziele muss auch den Ältesten nahegebracht werden. Denn uns alle eint der Wunsch und Gedanke künftigen Generationen gesunde und leistungsfähige Wälder anvertrauen zu können.
Die Resonanz auf das Forstrentnertreffen hat unsere Erwartungen übertroffen und zeigt die immer noch bestehende Verbundenheit zum Wald beziehungsweise zur Landesforstanstalt.
Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen und sind gespannt auf neue Impulse und Ideen!