Titel Logo
Neue Friedländer Zeitung
Ausgabe 12/2023
Kultur
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Winterpoggenstöhl

Wikipedia, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?cuvid=1454115

Leew Platt- un Heimatfrünn` hemm` Ji all wüßt, dat dat ok in`n Winter ätbore Poggenstöhl bie uns in Maekelborg-Vörpommern giwwt? De Hauptpilztiet is jo de Harwst, dor hebben wi oewer dit Johr nich so väl Glück hatt, as 2022. De September wier to dröög, dat Wäderphänomen künn ok de väle Rägen von`n Oktober nich mihr uphalen. So geew dat dit Johr nich väl Päperlings, Steenpilze un Maronenrührlinge.

Gott sie Dank koenen wi liekers noch Pilze vör Wiehnachten orrer nah Silvester söken. Ick will Juuch nu eenen ätboren Winterpoggenstohl vörstellen:

De Samtfuß-Rübling orrer Winterpilz (Flammulina velutipes)

Besünners an milden, natten Wintermaanden wassen de Samtfuß-Rüblinge in Büscheln un rasenförmig an Wieden, Kastanien un Böken un dat in grote Tahl. De Stääl möt man afschnieden un wegschmieten – dee sünd nämlich bannig zäh! Somit kriggt man ok in de Wintertiet een schmackhaftes Pilzgericht mit wenig Upwand bie eenen Wooldspazergang tosamen.

Nu will`n wi mal kieken, wat de Pilzexperte Bruno Hennig in sien` Book „Taschenbuch für Pilzfreunde, 3.Auflage 1968“, dorto schräben hett:

Hut: honiggelb, in der Mitte meist bräunlich, manchmal rostgelb oder olivbräunlich, im Alter oft dunkelbraun, 3-12 cm breit, erst glockig, dann verflacht und durchscheinend gestreift. Der Hut ist bei feuchtem Wetter klebrig und glänzend, in der ersten Jugend flaumig oder zartfilzig, später kahl, glatt, dünnfleischig.

Blätter: anfangs weiß, dann gelblichweiß, etwas voneinander entfernt in drei verschiedenen Längen angeordnet. Sie sind am Stiel angewachsen.

Stiel: dunkelbraun, braunschwarz, oben oft gelblich, dicht samtharig überzogen, entweder gleichmäßig- dick oder zusammengedrückt, im unteren Teil oft verjüngt oder auch rübenförmig-verdickt, manchmal gedreht, nicht selten aufsteigend-verbogen, 3-10 cm hoch, 0,25-1,5 cm breit, sehr zäh, erst voll, bald hohl.

Fleisch: weiß oder blaßgelblich, erst zart, im Alter etwas zäh, mit roh schwach laugenartigem, im gekochten Zustand angenehmen, würzigem Geruch.“

Also leew Läsers dat spoort ja dunn väl Geld, wenn Ji nich in de Koophall frische Champignons orrer Frost-Poggenstöhl inköpen möten. Uterdem schmecken de frischen Rüblinge bäder as gezüchtet orrer infrost`t Pilze. Dunn wünsch ick Juuch noch eenen flietigen Wiehnachtsmann un `n goden Rutsch in`t niege Johr!

Uwe Schmidt, Niegenbramborg