Auf ein Wort
Große Traditionen
Wenn Sie diese Ausgabe unserer Friedländer Zeitung in den Händen halten, steht der meteorologische Herbstanfang unmittelbar vor der Tür. Während die abgeernteten Felder tatsächlich schon sehr herbstlich anmuten, könnte es doch ein warmer, vielleicht sogar goldener September werden.
Nach den Sommerferien zieht der Alltag schneller ein als gedacht, aber auch das ist so wie in jedem Jahr. Eine besondere Erkenntnis habe ich von meinen offiziellen Sommerterminen diesmal doch mitgebracht.
Jeder und jede in Friedland weiß ja, dass wir die Heimstätte des ältesten Sportvereins Deutschlands sind und der TSV ein ganz wichtiger Botschafter unserer Stadt ist. Allerdings hat nicht nur unser TSV 1814 eine große Tradition aufzuweisen. Mit unserer ARAL - Tankstelle, die durch die Familie Walter seit vielen Jahrzehnten geführt wird, ist wohl auch die am längsten in Familienbesitz befindliche Tankstelle Deutschlands in unserer Stadt beheimatet. Und der Kaninchenzüchterverein M22 kann sich damit schmücken, dass er wohl der Verein mit der längsten aktiven Geschichte auf seinem Gebiet in Deutschland ist. So ganz offiziell ist das alles noch nicht, aber es zeigt, dass in unserer Stadt viele Traditionen nicht nur fortgeführt, sondern auch gelebt werden. Darauf dürfen wir ruhig ein wenig stolz sein.
Verabschieden müssen wir uns hingegen von einer Firma, die zwar nicht auf eine so lange Tradition zurückblicken kann, aber die dennoch fast alle in unserer Stadt kennen: Peter Renner - LBD - in Bauersheim. Nach über 32 Jahren Selbstständigkeit geht der Inhaber in den wohlverdienten Ruhestand, konnte aber leider keinen Nachfolger für seinen Betrieb finden. So müssen wir uns für die Reparatur unserer Rasenmäher und vieler anderer Gartengeräte wohl oder übel neue Adressen suchen.
Kurios und ernst zugleich ist eine Meldung, die uns vor ein paar Tagen erreicht hat. Sicher haben Sie davon gehört, dass der Zensus für das Jahr 2022 zu einem Stichtag die Bevölkerungszahlen in ganz Deutschland erhoben hat. Mit Hilfe dieser Zahlen wird für die nächsten Jahre eine Prognose der Bevölkerungsentwicklung erstellt. Das ist eine entscheidende Grundlage für die Ausgleichszahlungen zwischen den Bundesländern auf der einen Seite und den Zahlungen des Landes an die Kommunen auf der anderen Seite. Letztlich bedeuten weniger Einwohner weniger Geld für die Gemeinden. Und so ist es besonders ärgerlich, wenn zum festgelegten Stichtag die Zahlen des Zensus und unseres Einwohnermeldeamtes einen Unterschied von bald 10 % zu unseren Ungunsten ausmachen. Das würde erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Situation unserer Stadt haben. Eine Erklärung, die einleuchtend wäre, konnte mir noch niemand geben.
Zum Schluss noch ein Hinweis zum Beginn des neuen Schuljahres. Wir sind als Verkehrsteilnehmer alle dazu aufgerufen, ganz besonders rücksichtsvoll den ABC-Schützen gegenüber zu sein. Die Stadt wird dazu, wie in den letzten Jahren auch, wieder entsprechende Banner im Stadtgebiet anbringen lassen. Außerdem werden wir am 26. September die Viertklässler der Grundschule in unserem Rathaus empfangen. Dabei können sie die Verwaltung und ihre Aufgaben kennenlernen und im Gespräch mit dem Bürgermeister vielleicht selbst schon ein paar Ideen für ihre Stadt einbringen.
Herzlichst Ihr Bürgermeister