Unser Ort war in der Vergangenheit Inspiration und Ruhepol für Schriftsteller und Literaten wie Erich Kästner, Franz Kafka oder Hans Fallada.
Im Juni 2011 wurde zum 50sten Jubiläum des Rhododendronparks eine schöne Idee geboren. Der Park sollte ein Ort der Inspiration und des Austauschs von Lyrikbegeisterten Schriftstellern, Einwohnern und Gästen werden. Über viele Jahre wurden im Park einmal wöchentlich Gedichte vorgetragen, Geschriebenes auf seine Essenz geprüft, Texte gelesen und besprochen. All das fand statt, unter dem ausladenden Dach einer Rotbuche, die auch Lyrikbuche genannt wurde. Die Buche war für alle zugänglich. Lyriker wie z.B. Ulrich Grasnick kamen regelmäßig an die Lyrikbuche und trug im Park einige seiner Werke und auch die seiner Frau Charlotte vor. Die Schriftstellerin Marion Petznick nahm ebenfalls teil und regelmäßig kamen Gäste wie Ursula Eleonore Peltner oder Bodo Lilienthal zum Schreiben, Lesen und zum Austausch mit Kulturschaffenden wie Frau Sarauki, die viele Jahre das kulturelle Leben in Graal-Müritz gestaltet hat.
Ein Binnen-Hochwasser schwächte die Bäume im Parkt und auch die Lyrikbuche wurde zu diesem Zeitpunkt von einem Pilz befallen, der sie zersetzte. Nur der Stumpf überlebte für einige Zeit und wurde von dem Bildhauer Harald Wroost mit einem geschnitzten Buch versehen, welches an die Lyrikbuche erinnern sollte. Aber leider war der Zerfall nicht aufzuhalten und mit dem Verschwinden des Baumes wurde auch der Kreis der Lyrikfreunde kleiner, gab aber nicht auf, sondern zog um, in die Räume des Bürgertreffs wo sich die Gruppe auch heute noch trifft.
Traditionen sollten aufrechterhalten und gepflegt werden. Darin waren unsere Kurdirektorin Dörthe Hausmann und ich uns einig und dies liegt uns am Herzen. Die Lyrik wieder in den Rhododendronpark zu holen war Frau Hausmann ein besonders Anliegen. Die Treffen an der Lyrikbuche fanden immer mittwochs statt.
Deshalb haben wir mit der Baumpflanzung einer jungen Buche am Mittwoch, den 22. November 2023 diese Tradition wieder belebt. Zuerst trafen wir uns in kleiner Runde mit einigen Lyrikfreunden und unserem Bürgervorsteher Jörg Griese. Dabei wurde auch das ein oder andere, sogar selbstgeschriebenes Gedicht vorgetragen. Anschließend beendeten wir die Pflanzung der neuen Buche mit einigen Schaufeln Erde.
Und schon im Frühjahr können Lyrikfreunde um den jungen Baum und bei Regen im Pavillon im Rhododendronpark ihre Gedichte vortragen, Gelichgesinnte treffen und miteinander über Lyrik ins Gespräch kommen.