Entsprechend des Bundesklimaschutzgesetzes müssen Kommunen bis 2045 klimaneutral sein. Das bedeutet, spätestens dann dürfen auch in Heizungen keine fossilen Rohstoffe wie Gas oder Öl mehr verbrannt werden. Wie eine Wärmeversorgung zukünftig mit erneuerbaren Energien aussehen kann, wollen wir mit Hilfe der kommunalen Wärmeplanung beantworten. Sie dient als Planungsinstrument für die Wärmewende und hilft Hauseigentümern und Unternehmen dabei, eine Entscheidung für eine zukunftssichere Wärmeversorgung zu treffen. Unterstützt wird die Gemeinde dabei von der Kommunalberatung KUBUS mit Sitz in Schwerin sowie Theta Concepts aus Rostock.
Die Wärmeplanung wird die für die Gemeinde Graal-Müritz kostengünstig und klimaschonende Heizungsformen empfehlen. Dies kann der Ausbau des zentralen Wärmenetzes sein, die Einrichtung eines Nahwärmenetzes für ein Quartier oder dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen. Ich bin froh, dass wir für die Gemeinde Graal-Müritz so früh starten können. Mit der Entscheidung für eine bestimmte Heizungsanlage bindet man sich für mindestens 20 Jahre. Je eher wir wissen, welche Lösungen in welchem Teil unserer Gemeinde gut funktionieren, desto besser.
Bei der Wärmeplanung ist nicht nur die technische oder rechtliche Machbarkeit entscheidend. Die im Ergebnis empfohlenen Maßnahmen müssen auch wirtschaftlich und sozialverträglich sein. Zudem wird die Planung aufzeigen, wie der Energiebedarf für die Wärmeversorgung durch Effizienz- oder Sanierungsmaßnahmen gesenkt werden kann.
Bund übernimmt 90 Prozent der Kosten
Bis spätestens Juni 2028 müssen Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohner entsprechend des Wärmeplanungsgesetzes des Bundes eine kommunale Wärmeplanung vorlegen. Die Gemeinde Graal-Müritz hatte bereits frühzeitig, mit einstimmigen Beschluss der Gemeindevertretung im Oktober 2023, Bundesfördermittel im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) beantragt. Der Fördermittelzuschuss wird 90 Prozent der durch die Wärmeplanung verursachten Kosten decken. Mit ersten Ergebnissen ist im Sommer 2025 zu rechnen.
Die Wärmewende ist eine gemeinsame Herausforderung
Die Wärmewende wird nur gemeinsam gelingen. Neben Verwaltung und Energieversorgern werden daher auch viele weitere Akteure an der Wärmeplanung beteiligt. Dazu gehören zum Beispiel Zweckverbände, Schornsteinfeger, Unternehmen, die Wohnungswirtschaft und die Bürger. Hierzu lädt die Gemeinde in den kommenden Wochen und Monaten zu unterschiedlichen Gesprächsformaten ein. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Kostenfreie Beratung für Gebäudeeigentümer und Unternehmen im Land
Wer bereits jetzt wissen möchte, ob sich der Wärmebedarf des eigenen Hauses mit Hilfe von Sanierungsmaßnahmen reduzieren lässt und welche Fördermittel der Bund zuschießt, kann eine kostenfreie Energieberatung durch die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern in Anspruch nehmen (www.verbraucherzentrale-mv.eu). So lassen sich Energiekosten sofort senken und die zukünftige klimafreundliche Heizung kann kleiner dimensioniert und damit günstiger ausfallen.
Für Unternehmen bietet die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern mit ihrer Kampagne MVeffizient kostenfreie Beratungen zu mehr Energieeffizienz, die Nutzung erneuerbarer Energien und Fördermitteln (www.mv-effizient.de).