Unverantwortlich. Liebe Raucher, ein (Taschen)Aschenbecher ist da sinnvoll!
Das ist die Konsequenz, wenn das Holz als Aschenbecher genutzt wird.
Auch hier war es Unachtsamkeit, die zu dem Feuer führte.
Anfang des Jahres hatten wir viel Niederschlag und das ließ uns hoffen, dass die Natur die Wasserspeicher wieder füllen kann. Das Moor füllte sich langsam und die Wassergräben in der Rostocker Heide waren voller Wasser. Dann kam der Mai und der war einfach zu trocken und der Juni mit seinen hohen Temperaturen setzte noch einen drauf. Dazu der ständige Ostwind, der auch noch weiterhin das Land austrocknete. Das Wort „Waldbrandgefahr“ war auf einmal wieder in aller Munde. Leider hatten wir in diesem Frühjahr wieder langanhaltende Brände, die viele Hektar unserer wunderbaren Natur vernichtet haben. Ich erinnere nur z.B. an Göldenitz, Lübteen und Hagenow. Die wenigen Liter die es Mitte Juni geregnet hatte, ich konnte an zwei aufeinanderfolgenden Nächten jeweils 5 Liter in meinem Regenmesser ablesen, brachten zwar eine leichte Entspannung aber noch keine Entwarnung. Zum Abgabetermin Mitte Juni sind wir von der Waldbrandgefahrenstufe 4 in die die Waldbrandgefahrenstufe 3 runtergestuft worden.
Deshalb möchte ich heute auf die Waldbrandgefahr in Wald und Flur eingehen.
Die langjährige Statistik der Waldbrände zeigt auf, dass nur ca. 3% der Waldbrände durch natürliche Ursachen, z.B. Blitzschlag, entstehen. Also liegt es oftmals in unserer Hand den Wald und unsere Heide vor Feuer zu schützen.
Daran ist ersichtlich wie wichtig Vorsorgemaßnahmen und allgemeine Verhaltensregeln sind. Diese sind auf der Internetseite www.wald-mv.de ausführlich erläutert.
Es erfolgt eine Unterteilung in Waldbrandgefahrenstufen, die bundesweit einheitlich verwendet werden und der internationalen Skalierung entsprechen.
| Waldbrandgefahrenstufe 1 | sehr geringe Waldbrandgefahr |
| Waldbrandgefahrenstufe 2 | es besteht geringe Waldbrandgefahr |
| Waldbrandgefahrenstufe 3 | es besteht mittlere Waldbrandgefahr |
| Waldbrandgefahrenstufe 4 | es besteht hohe Waldbrandgefahr |
| (Besucher des Waldes dürfen öffentliche Straßen und Wege, auch Waldwege, nicht verlassen. Es können Parkplätze und touristische Einrichtungen in den Wäldern gesperrt werden.) |
| Waldbrandgefahrenstufe 5 | es besteht sehr hohe Waldbrandgefahr |
| (Das Betreten des Waldes ist verboten. Auf Straßen und Parkplätzen in und an Wäldern besteht Parkverbot. Parkplätze sind von den Kommunen entsprechend zu kennzeichnen.) |
Befolgen Sie bitte die Hinweise, die mit den Waldbrandgefahrenstufen einhergehen.
Anfang Juni wurden wir zu einem Brand auf der Seebrücke alarmiert. Wie kann das Holz brennen? Was wir vor Ort sehen mussten machte uns sprachlos. Siehe die beiden anhängenden Bilder. Was geht in den Köpfen dieser Menschen vor. Der Ödlandbrand im Ostseering ist auch auf Unachtsamkeit zurückzuführen. Zum Glück waren die Kameradinnen und Kameraden schnell vor Ort und konnten schlimmeres verhindern.
Leider muss ich immer wieder auf diese Gefahren hinweisen, denn bei meinen Spaziergängen und auch auf unseren Straßen in und um Graal-Müritz begegnen mir immer noch unvernünftigen Menschen, die brennende Kippen aus dem Autofenster werfen oder gar im bzw. am Wald rauchen. Bei langanhaltender Trockenheit einfach unverantwortlich. Eine einzige weggeworfene Zigarette kann in unserem wunderschönen Wald zu einem Fiasko führen. Meine Feuerwehrkameraden können deshalb nur dazu aufrufen, stets umsichtig und besonnen zu handeln. Stellen Sie bitte keine Fahrzeuge mit dem Katalysator über trockenem Gras ab. Halten Sie bitte die Waldzufahrtswege frei, die Einsatzkräfte verlieren im Ernstfall unnötige Zeit. Ich kann nur immer wieder an die Autofahrer appellieren, nutzen sie bitte die gekennzeichneten Waldparkplätze.
Unter der Internetadresse www.wald-mv.de können Sie die aktuelle Waldbrandgefahrenstufe für die Rostocker Heide erfahren. Oder Sie gehen auf www.dwd.de/waldbrand sofern Sie die aktuellen Waldbrandgefahrenstufen für andere Regionen erfahren möchten. Helfen Sie bitte mit, unseren Wald zu schützen. Sprechen Sie unvernünftige Bürger ruhig auf Ihr leichtsinniges Verhalten hin an.
Nun ist es doch zu einem Waldbrand oder Böschungsbrand gekommen. Sie sind der Erste am Brandort. Was kann und muss ich bei einem Waldbrand tun?
Jedermann ist verpflichtet, bei Entstehungswaldbränden z.B. durch weggeworfene Kippen, im Rahmen seiner Möglichkeiten unaufgefordert Hilfe zu leisten. Wer einen Waldbrand oder einen Brand in der Nähe des Waldes entdeckt, kann – ohne sich selbst in Gefahr zu bringen – mit Löschversuchen beginnen. Hierbei helfen schon einfache Mittel wie z.B. Sand oder Erde zum Auswerfen des Feuers oder grüne Zweige können zum Ausstreichen des Feuers genutzt werden. Mit den Zweigen werden die Flammen in Richtung des Feuers mit gleichmäßigen Bewegungen ausgefegt. Versuchen Sie dabei unbedingt Funkenflug zu vermeiden.
Sind die ersten Bekämpfungsmaßnahmen erfolgreich und der Brand ist gelöscht informieren Sie bitte in jedem Fall sofort die Feuerwehr. Denn Glutreste können im Untergrund immer noch glimmen und das Feuer neu entzünden.
Wenn das Feuer nicht selbst gelöscht werden kann, ist die Feuerwehr so schnell wie mögliche zu alarmieren. Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgt in Deutschland über den Notruf 112.
| 1. | Wo brennt es? |
| möglichst genaue Ortsangabe – da kann bestimmt auch das Handy schon helfen, markante Geländepunkte, Wegweiser, Brandausmaß |
| 2. | Was brennt? |
| Bodenvegetation oder Baumkronen |
| 3. | Sind Menschen oder Sachwerte in Gefahr? |
| sind Personen, Häuser oder andere Einrichtungen in naher Umgebung vorhanden |
| 4. | Ort, von dem Sie den Brand melden? |
| Angabe Ihrer Rückrufnummer, Aufenthaltsort, wenn möglich auf Rettungskräfte warten, damit diese eventuell zum Brandort geführt werden können. |
| 5. | Warten auf Rückfragen von der Leitstelle |
| So können Unklarheiten beseitigt werden oder noch fehlende Informationen erfragt werden. |
Ist die Feuerwehr an der Brandstelle angekommen übernimmt sie die weiteren Löscharbeiten. Hilfreich ist es in der Nähe zu bleiben und die Rettungskräfte ggf. einzuweisen, so dass keine wertvolle Zeit verloren geht.
Eine Bitte von mir, bringen Sie sich nicht unnötig in Gefahr, lieber einmal mehr Hilfe holen als einmal zu wenig. Scheuen sie sich nicht den Brand zu melden, denn selbst das ist eine Hilfeleistung, zu der jeder verpflichtet ist.
Ihr/Euer Florian, der sich über Besonnenheit freut und an das Verantwortungsbewusstsein aller appelliert.