Der Sommer war sehr durchwachsen; erst viele schöne sonnige, sehr warme bis heiße Tage und dann drei Wochen kalt und nass. Eigentlich Aprilwetter. Aber wie sagt man an der Küste: es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung.
Das Wetter beeinflusste jedoch nicht die Arbeit der Gremien. Die Ausschüsse tagten nur teilweise, was in der Sommerzeit ganz normal ist. Im Juli fand aber dennoch eine Sitzung der Gemeindevertretung statt und es wurden unaufschiebbare Themen abgearbeitet.
Im ersten Themenpunkt ging es um das Projekt Zukunftsbahnhof der Deutschen Bahn AG. Hierbei geht es darum, einfach formuliert, den Endhaltepunkt der Deutschen Bahn optisch zu verbessern und dem digitalen Zeitalter anzupassen sowie die Sitzmöglichkeiten auszutauschen. Es muss erwähnt werden, dass es ausschließlich um den Haltepunkt gegenüber dem Ostseering geht. Diese Maßnahme hat nichts mit dem Haltepunkt am Koppelweg zu tun. Die Gemeindevertretung stimmte der Maßnahme, durch die keine Kosten auf die Gemeinde zukommen, mehrheitlich mit einer Stimmenthaltung zu.
Im nächsten Punkt ging es um den Aufstellungsbeschluss für die 2. Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Graal-Müritz und hier insbesondere um das Areal des ehemaligen Landschulheims im Bereich des Erholungswaldes. Mit der dortigen Bebauung haben sich verschiedene Ausschüsse bereits intensiv beschäftigt. Die Änderung des FNP ist als ein weiterer Schritt erforderlich. Die Gemeindevertretung fasst folgenden Beschluss:
| 1. | Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Graal-Müritz ist für das Areal des ehemaligen Schullandheims im Bereich des Erholungswaldes in Graal durch Darstellung eines Sondergebietes nach § 11 BauNVO zu ergänzen. Die Berichtigung des FNP aufgrund des rechtskräftigen B-Plans Nr. 23-05 ist gleichzeitig vorzunehmen. |
| 2. | Die Öffentlichkeit und die Behörden sind im frühzeitigen Verfahren (§§ 3 Abs. 1, 4 Abs. 1 BauGB) jeweils zu beteiligen. |
Der Beschluss wurde mehrheitlich mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung auf den Weg gebracht.
Im Weiteren ging es um einen Antrag auf isolierte Abweichung Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage und überdachtem Rollstuhleingang im Buhnenweg. Bereits im Bauausschuss wurde das Einvernehmen versagt.
Der Bauausschuss vertrat folgende Auffassung:
Die Ausschussmitglieder sind sich einig, dass den Bauherren die festgesetzte GRZ im Vorfeld bekannt war und dies bei der Hausplanung beachtet werden muss. Sollten von Biota und dem Planungsbüro des B-Plans keine Bedenken zur Erhöhung der GRZ auch in den angrenzenden Baufeldern bestehen, kann zu einem späteren Zeitpunkt nochmals über den Antrag abgestimmt werden.
Der Antrag wurde mehrheitlich mit 3 Stimmenthaltungen abgelehnt und damit folgte die Vertretung mehrheitlich der Auffassung des Bauausschusses.
Wir leben in der Rostocker Heide und in unserem Gemeindegebiet in einer waldreichen Zone. Unser Ort ist sehr naturverbunden und wir sind froh über die Erhaltung jedes einzelnen Baumes. Der Tourismus profitiert davon und damit haben wir auch in weiten Teilen Alleinstellungsmerkmale. Zur Wahrheit gehört auch, dass wir den Wald bewirtschaften müssen. Dazu lassen wir uns von Fachleuten aus dem Forstamt Billenhagen beraten. Unser Gemeindewald muss aufgearbeitet werden, damit wir auch noch in Jahrzehnten davon partizipieren können. Die Auftragsvergabe für eine weitere Waldbewirtschaftung in Nähe des Parkplatzes zur Seebrücke sowie Baufeldfreimachung in der Birkenallee erfolgte an das Forstunternehmen Pragst OHG Klockenhagen.
Bedingung ist eine Einweisung durch das zuständige Forstamt Billenhagen, welches die Bewirtschaftung überwachen wird.
Ich hoffe für unsere Graal-Müritzer und unsere Gäste, dass der Sommer noch nicht ganz vorbei ist und wir langsam bei schönem Wetter in den Herbst starten können.
Auch heute möchte ich mich mit einem Zitat von Ihnen verabschieden und Sie langsam auf den kommenden Herbst einstimmen.
Bleiben Sie oder werden Sie gesund.