Bericht Graalibu Beach Cup 2023

Anfang März informierte mich das Ordnungsamt der Gemeinde darüber, dass wir für unser kleines Beachvolleyballturnier jetzt eine Genehmigung des Staatlichen Amts für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM) benötigen würden. Was sich erst als ein kleiner Ableger der deutschen Bürokratie anhörte, erwies sich als echtes Problem. Ein Ämter-, Email- und Gesprächsmarathon begann, an dessen Ende die Erkenntnis stand, dass dort, wo wir 20 Jahre lang unser Turnier durchgeführt haben, die naturschutzrechtlich höchste Schutzzone in Europa ist. Nie wieder wird es am Standort des ehemaligen Windrades ein Beachvolleyballturnier geben.

Was nun? - Die Meinungen gingen auseinander. Vielleicht soll es so sein und es ist das Ende des Turniers. - Oder probieren wir es an einem neuen Standort? Schlussendlich fand sich eine Mehrheit, die bereit war, die 29. Auflage des GraalibuBeachCups am 29./30.07.2023 zu organisieren. Der Strandabschnitt 36 zwischen Seeblick und Zeltplatz schien geeignet, um sportbegeisterten Beachvolleyballern aus ganz Deutschland, der Schweiz, Luxemburg und Rumänien eine Bühne zu bauen.

Der neue Standort brachte das Aufbrechen eingespielter Routinen mit sich. Wo würden die Turnierteilnehmer schlafen, von wo bekommen wir Strom, wo ergeben sich Parkmöglichkeiten für die Tagesgäste, würden alle Fahrräder den richtigen Weg finden und so weiter.

Um es kurz zu machen, Dank der vielen fleißigen Helfer konnten wir alle Probleme lösen, alles hat gut geklappt. Wir hatten ein schönes Turnier.

Nachdem am Donnerstag der Anhänger des Gemeindetraktors bis an die Belastungsgrenze beladen wurde, konnte der Aufbau des Turnierareals Freitag früh um 7.30 Uhr beginnen. 16 Beachvolleyballfelder, drei Großzelte, eine Bar und ein Bierwagen wurden bei strahlendem Sonnenschein aufgebaut. Alles war für ein perfektes Turnierwochenende hergerichtet.

Die Partytauglichkeit der Location wurde bereits in der Nacht vom Freitag zu Samstag, vor allem durch unsere Freunde aus NRW getestet und für gut befunden.

Am Samstag gingen dann 11 Damen-, 20 Herren- und 22 DoppelHerzTeams an den Start, um um Punkte, Sätze und Siege zu kämpfen. Die Teilnehmerzahl ist im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen, aber über die Spielerinnen und Spieler, die da waren, haben wir uns sehr gefreut!

Die morgendliche Schwüle wies bereits darauf hin, dass wir noch mit Niederschlag zu rechnen hatten. Und so kam es, dass wir um die Mittagszeit das Turnier auf Grund von Gewitter und Regen um mehr als eine Stunde unterbrechen mussten.

Bei den Damen sorgte das kleine Teilnehmerfeld dafür, dass wir trotz Unterbrechung zeitig das Finale spielen konnten. Hier schlugen die ehemaligen Bundesligistinnen und Vorjahreszweite Sandra Gutsche/ Kristin Dieter-Kasperski die Paarung Kathleen Knaute/ Antje Bastian. Im kleinen Finale unterlag die Mutter-Tochter-Kombination Kerstin und Mascha Kunath dem Everswinkler Duo Eileen Heumann/ Christin Ratering.

Im DoppelHerzCup, in dem zwei Spieler zusammen mindestens 80 Jahre alt sein müssen, einigten sich die Vorjahresfinalisten darauf, dass es besser sei, anderen Spielern den Vortritt im Kampf um Gold und Silber zu lassen. Und so schlugen im kleinen Finale die Vorjahressieger, in der Neuauflage des letztjährigen Finals, die Brüder Raik/ Carsten Hellwig, erneut das Team Nils Kunath/ Thomas Raatz.

Das sehr spannende und von einem kompetenten Schiedsrichter geleitete Finale bestritten die Berliner Vater-Sohn-Kombo Gunnar Götz/ Tom Götz gegen die Turnierneulinge Lars Gubalski/ Matthias Krehl aus Wusterhausen an der Dosse. Götz / Götz gewannen und für Gunnar schloss sich ein Kreis: erneuter Turniersieg nach 22 Jahren!

Der Tag neigte sich dem Ende und es war angerichtet für das Finale der Herren. Im Licht der untergehenden Sonne setzten sich die Seriensieger der letzten Jahre, die Gebrüder David und Eric Westphal vor Thomas Wittkowski/ Henrik Schöneich (NRW) durch. Einen hervorragenden 3. Platz belegte die Güstrower Heiko Stegemann und Christoph Klempert vor Jeron v. Dijk mit seinem Partner Tim Meyer (NRW).

Zur anschließenden Siegerehrung ließ es sich unsere Bürgermeisterin Frau Dr. Chelvier nicht nehmen, die von ihr gestifteten Pokale selbst zu übergeben. Nachdem alle Platzierten geehrt waren, konnte die Party inklusive gemütlichem Beisammensein an der Feuerschale losgehen …

Nach einer kurzen Nacht und einem kleinen Frühstück am Strand, konnten wir in diesem Jahr am Sonntag 6 Teams zum traditionellen Quadroturnier Graal-Müritzer Sportfreunde begrüßen. Während nebenbei das Turnierareal wieder abgebaut wurde, spielten alle Teams „jeder gegen jeden“. Auch hier gab es im Anschluss eine kleine Siegerehrung. Die Ergebnisse diese Events sind leider verschütt gegangen. Auch durch das angekündigte Unwetter ließen wir es uns nicht nehmen, ein kleines gesellschaftliches Miteinander zu zelebrieren.

Die letzte große Frage dieses Wochenendes war: Werden wir unser Equipment trocken einlagern können? Sie wurde mit „ja“ beantwortet. Nur Minuten vor dem einsetzenden Dauerregen, gelang es mit letzter Kraft, unsere Sachen ins Trockene zu schaffen.

Fazit: Es ist nicht der Ort, der unser Turnier zu einem Highlight macht, sondern die Menschen. 2024 feiern wir Jubiläum. Es steht das 30. Turnier an. Seid ihr dabei?

Vielen Dank an die vielen Helferinnen und Helfer, die uns jedes Jahr treu zur Seite stehen und ohne die dieses Turnier nicht möglich wäre!

Außerdem bedanken wir uns für die Unterstützung beim „Behörden-Marathon“ in der Planungsphase und den Support bei der Durchführung des Turniers bei:

Mit sandigen Grüßen

Uwe Godzieba

- Abteilungsleiter Volleyball / TSV Graal - Müritz 1926 e. V. -