Heute möchte ich mit einem Dankeschön beginnen.
Danke an Bäckermeister in 4. Generation Wolfgang Hillebrand und sein gesamtes Team für viele Jahrzehnte frischer Brötchen, Brot und leckerem Kuchen. Leider hat Herr Hillebrand mangels Nachfolger sein Ladengeschäft zum 01. September geschlossen und wird sein Backgewerbe zum Jahresende endgültig aufgeben. Anlass für den Bürgervorsteher und mich, ihn zu besuchen und die Vergangenheit noch einmal Revue passieren zu lassen.
Die Bäckerei und das Geschäft in der Langen Straße 14 hat Herr Hillebrand 1987 von seinem Vater übernommen und wenig später vollständig umgerüstet und modernisiert. Fast ununterbrochen jeden Tag standen er und sein Backstubenteam - ein Bäcker und ein Konditor - in der Backstube.
Sein Beruf war sein Leben. Das Ladengeschäft war 6 Tage in der Woche geöffnet - viele Jahre von 5.30 -18.00 Uhr. Die Verkäuferinnen hielten ihm genauso lang die Treue, wie seine übrigen Angestellten. Besonders beliebt war der Blechkuchen, der auch immer zuerst ausverkauft war. Und wer kennt ihn nicht, den Stehtisch vor dem Laden. Er war ein beliebter Treffpunkt vieler Graal-Müritzer - die ersten trafen sich regelmäßig schon 5 Minuten vor Ladenöffnung. Als Gewerbetreibender in Graal-Müritz setzt sich Wolfgang Hillebrand natürlich auch für die ehrenamtlich Engagagierten ein, ganz besonders für die Feuerwehr und den TSV. Für die Gulaschkanone buk er Brötchen und für den legendären Schneckenlauf – zusammen mit den anderen Bäckermeistern des Ortes – die Streuselschnecken.
Wolfgang Hillebrand ist ein ruhiger und bescheidener Mann. Für seinen Ruhestand hat er noch so gar keine Pläne. Ihm war wichtig, dass ich an dieser Stelle für ihn ein großes Dankeschön an alle seine langjährig treuen Kunden weitergebe - und dies vom gesamten Team der Bäckerei Hillebrand.
Wenn jemand eine gute Idee für die Nutzung des Ladengeschäfts hat; wäre Wolfgang Hillebrand nicht abgeneigt, dieses zu vermieten.
Ein weiteres Dankeschön geht nach Müritz an die Bewohner der Strandstraße für die so wunderschön gruselig geschmückten Vorgärten zu unserem Moorfest. Es hat sich hier eine Tradition entwickelt, die ihres Gleichen sucht. Ihr, liebe Anwohner, tragt wesentlich mit dazu bei, dass dieses Fest der alljährliche Höhepunkt Anfang September in unserem Ort ist –für uns Graal-Müritzer und für viele Gäste von nah und fern.
Bedanken möchte ich mich auch bei dem Team der Tourismus und Kur GmbH und unserer Geschäftsführerin Frau Hausmann sowie Herrn Pristaff, dem „Hauptorganisator“. Die personelle Situation ist zurzeit wirklich nicht einfach, aber ihr habt alles gegeben, das Fest zu einem Erlebnis werden zu lassen.
Auch die „Lichternächte“ im Park waren wieder ein besonderes Highlight.
Viele Graal-Müritzer haben mich wegen der gestiegenen Eintrittspreise zu den Veranstaltungen angesprochen. Diese sind insbesondere deshalb so hoch, weil gerade die gesamte Veranstaltungsbranche durch die Corona Krise sehr beeinträchtigt war und sich verändert hat; insbesondere sind auch die Kosten enorm gestiegen. Aber vielleicht gibt es ja Möglichkeiten, wie wir Einwohner doch ermäßigt an den Veranstaltungen teilnehmen können. Ich nehme diesen „Prüfungsauftrag“ mit in die gemeindlichen Gremien und natürlich auch zu unserer neuen Geschäftsführerin der Tourismus und Kur GmbH.
Eine Veranstaltung, die erstmalig stattfand, war der Tag der offenen Tür des Wasserwerks. Unter dem Motto „Wo das Wasser für Graal-Müritz herkommt“ haben die Nordwasser GmbH, der Warnow Wasser- und Abwasserverband sowie die Gemeinde zusammen mit der Feuer- und Wasserwehr, der DLRG Ortsgruppe sowie der Ortsverkehrswacht einen erlebnisreichen Tag organisiert. Viele Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich bei Führungen durch das Wasserwerk und über das Gelände die technischen Anlagen – von der Wassergewinnung bis zur Wasseraufbereitung und -abgabe - anzusehen. Ein buntes Rahmenprogramm mit Kinderschminken, Feuerwehrautoerklettern und Löschwand, Verkehrszeichen lernen und Wassernixe auf Stelzen bestaunen, rundeten den Tag ab. Für das leibliche Wohl sorgten die Männer von der Wasserwehr mit herzhaften Bratwürsten vom Grill, deren Verkaufserlös den Vereinen des Ortes zu Gute kommt. Auch die „Wasserbar“ war eng umlagert – es gab die Auswahl zwischen Sprudel, Medium oder stillem Wasser.
Alle Beteiligten sind sich einig – das war rundum gelungen.
Nun freue ich mich auf den 29. September. An diesem Tag findet die Jahreshauptversammlung unserer Stiftung Graal-Müritz statt. Wie bereits im letzten Jahr, werde ich dort einen kleinen bebilderten Rückblick auf die Ereignisse des letzten Jahres hier in unserem Ort geben. Liebe Stiftungsmitglieder, seien Sie gespannt.
Zum Schluss möchte ich nochmal ein ganz anderes Problem thematisieren:
„Die Rückkehr der Wildschweine“ ist nicht etwa der Titel eines neuen abendfüllenden Kinofilms, sondern das, was momentan zu erleben ist. Während wir in den letzten Monaten als Ort von den Besuchen der Schwarzkittel verschont geblieben sind, hat sich jetzt zu Beginn der Nachsaison die Attraktivität wieder spürbar erhöht. Auch diese Tiere finden, wie unsere Gäste, Graal-Müritz mit seiner besonderen Lage sehr ansehenswert. Nachdem sich wochenlang das Leben überwiegend im umliegenden Wald abspielte, wird nun die Ortslage aufgesucht, da die wilden Sauen aus Erfahrung wissen, dass es ab Spätsommer für sie interessant wird. Fallobst liegt in Gärten, Rasen- und anderer Grünschnitt wird abgelagert, Komposter bilden einen wahren Schatz an pflanzlicher und, durch den Verrottungsprozess, tierischer Nahrung und unter dem so schön grünen Rasen versammeln sich die Engerlinge. Die Borstenträger denken hier ganz einfach. Warum lange im Wald suchen, wenn an einer Stelle ein konzentriertes Nahrungsangebot zur Verfügung steht.
Deshalb benötigen wir Ihre Mithilfe, damit wir unsere Grundstücke und Gärten so einrichten, dass Wildschweine dieses als nicht lohnenswert ansehen. Kontrollieren Sie rundherum Ihre Einzäunung, auch zu Nachbarn und zum Boden hin. Sammeln Sie alles Fallobst ein und bringen dieses in einen geschlossenen Komposter oder eine Biotonne. Beschweren Sie die Deckel oder verschließen Sie diese besser zusätzlich mit Spanngummis. Das ist auch deshalb wichtig, da Tonnen umgestoßen werden können oder unsere borstigen Besucher durch Waschbären unterstützt werden, die flink die Deckel hochziehen und damit den Zugang öffnen.
Apropos Waschbären. Die „Räuber mit Daumen“ wissen ihre Hände geschickt einzusetzen, hier ist fast nichts sicher. Auch diese kommen, wie unsere Wildschweine, nachts und untersuchen so ziemlich alles. Ebenso gilt: Komposter und Tonnen verschießen, auch die gelbe! Zusätzlich nehmen Sie bitte Katzenfutter abends mit ins Haus oder in den Schuppen und stellen Vogelfutter nur an freihängenden Futterstellen zur Verfügung. Vogelhäuser entert der Räuber ohne Probleme. Er sucht aber auch Zugang zu Gebäuden! Sie erschweren ihm das, wenn Äste, die ans Gebäude ragen und Fassadenbegrünung am Übergang zum Dach eingekürzt und Fallrohre mit Metallmanschetten versehen werden. Ein Einfallstor kann auch eine Katzenklappe bilden. Sie haben dann gegebenenfalls zwei Tiere im Haus nebeneinander an der Milchschale. Abhilfe kann in diesem Fall eine Umstellung auf eine Chipsteuerung bringen, die dann auch nur ihre Katze ins Haus lässt.
Es wird in Graal-Müritz immer Wildschweine und Waschbären geben, wir können aber gemeinsam versuchen, diese durch unser Handeln nicht auch noch förmlich einzuladen.
Und damit beende ich meinen Kommentar natürlich nicht ohne Spruch:
"In jeder Veränderung, in jedem fallenden Blatt steckt etwas Schmerz, etwas Schönheit. Und das ist die Art, wie neue Blätter wachsen."
Amit Ray